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Bilde) im Drucke herausgegeben, es wa
auch das letzte StĂĽck, welches Nestroy
fĂĽr das Theater an der Wien geschrieben
— das im Jahre 1846 zur Aufführung
gebrachte Stück „Der Unbedeutende", Poss
mit Gesang in 3 AufzĂĽgen, unter gleichem
Titel gedruckt (Wien 1849, Wallishaus-
ser, 8".), ist wieder eine der gelungen-
sten Schöpfungen N.'s, während die im
nämlichen Jahre aufgeführte Poffe: „Ne
fliegende HllUänder" unbeachtet vorüber»
ging; — im Jahre 1847: «Her schuh-
ling". ist die letzte Poffe Nestroy's
zu der Adolph MĂĽl ler , wie zu allen
bisher genannten, die Musik schrieb; —
nun folgten: „VebesgeZchichten und Heiraths
sachen" und die aufHebbel'S „Judith"
geschriebene Parodie: „Judith und
ternes", welche alle drei sehr gĂĽnstigen
Erfolg hatten; den glänzendsten jedoch
die für die Eröffnung des neuen Carl«
Theaters, die auf den 10. December
1847 festgesetzt war, nach dem Fran>
zösischen frei bearbeitete einactige Poffe:
„Zie schlimmen Naben". Im Jahre 1848
erregte seine Poffe: „Nie Freiheit in Kräh-
Winkel", Poffe mit Gesang in 2 Abthei-
lungen und 3 AuszĂĽgen, unter gleichem
Titel gedruckt (Wien 1849. Wallishauffer,
8".. mit 3 Bildern). wohl in Folge der
pikanten Zeit an spielungen Furore. Nun
folgten sich in der Zeit von 1849 bis
1836: „Her GritZch-Grätsch"; — „Mq und
Schneider", im Februar 1849 gegeben,
ohne zu gefallen, wie die im November
d. I . aufgeführte Poffe: „Mlelmnggt";
— „Mein Freund", im Jahre 1830,
welche wieder sehr gefiel; — „Nie ner-
wickelten Geschichten" , welche bei ihrer
ersten AuffĂĽhrung eben so wenig Erfolg
hatten, als bei ihrer späteren im Jahre
1858, nachdem Nestroy sie umgearbeitet
hatte; — „Nie lieben Anverwandten"; —
„Alles will den Propheten schen" ; — „Nie Gheatergeschichten" ; — „sie Lallen ihn nicht
haben", sämmtlich Possen ohne nachhal-
tigen Erfolg, bis der im Jahre 1863
zur Aufführung gebrachte „Kamp!", des»
sen Titelrolle Nestroy selbst in seiner
grotesken Weise spielte, ein glänzendes
KaffenstĂĽck wurde. Nun trat Nestroy
selbst die Direction des Carl.Theaters an
und wĂĽyrend dieser Zeit feienc seine Muse.
Von 1834. in welchem Jahre im August
er sie ĂĽbernahm, bis zu seinem Austritte
schrieb er nur noch „NmZanst", am 7. März
1857 gegeben, in welchem StĂĽcke er auch
nock wenige Nocken vor seinem Tode
zum letzten Male gespielt, — ^Frühere Ver-
hllltnisse". zuerst am Quaitheater gegeben,
und den nach einer Poffe von Ka lisch
in Berlin für Wien umgearbeiteten „(Ve-
bildeten Hausknecht", der am 11. November
1838 zum ersten Male in die Scene ging.
Außerdem stellte N. noch mehrere Quod»
libets, als z. B. der unzusammenhän-
gende Zusammenhang, — Caricaturen»
Charivari, — die zusammengestöppelte
Komödie u. dgl. m.. zusammen und hat
eine Menge StĂĽcke anderer Autoren,
z. B. „Die Vorlesung bei der HauSmei«
sterin", „Orpheus", die „Tannhäuser«
Parodie", für seine Bühne fast vollstän-
dig umgearbeitet. Nach einer nur ober»
flächlichen Berechnung ergab es sich,
daĂź Nestroy'S Poffen im 3aufe der
22 Jahre. 1832-1854. in Wien allein
einen Brutto-Ertrag von 800.000 fl.
C. M. eingeliefert haben. Der Ausruf:
Nestroy's Talent war ein wahres Cali-
fornien fĂĽr die Theaterkasse" hat sonach
'eine volle Berechtigung. Eine Posse
Nestroy'S. die bereits im Jahre 1853
on ihm geschrieben gewesen, hat sich in
einem Nachlasse vorgefunden. Sie fĂĽhrt
en Titel: „Hier werden Mhterinen gesucht",
war nach einer Berliner Posse, betitelt:
Zeitvertreib", bearbeitet, bestand aus
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon