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componiren angefangen. Vornehmlich ist
es die Lieder'Composition, in welcher N.
bisher daS Glücklichste geleistet. Er hat
einige Lieder seines vaterlichen Freundes
Machäöek und n^ch einige deutsche,
dann einen Grabchor mit deutschem und
oechischem Texte, der bei Veit in Prag in
Stich erschienen, ferner auch mehrere Con«
certstücke, unter anderen eine große Ouver«
ture (Opus Nr. 13) componirt. aber nur
Einiges davon ist durch den Druck ver«
öffentlich! worden. Schon im Jahre 1860
trugen zwei bei Hoff mann in Prag
erschienene Lieder: „Frag' nicht" und „Zehn-
zncht" die Opus-Zahl 28. diese mag nach
acht Jahren wohl um noch einmal so viel
gestiegen sein. Die Jahre der schönsten
Manneskraft, in denen N. eben st^ht,
. lassen noch Schönes von seinem nicht
gewöhnlichen Talente erwarten.
F remden -B la t t von Gustav Heine (Wien,
4») l864, Nr. 405. — 81ovuilc nauän)'-.
Rsäaktoi- I)r. ^i-aut. Laä. liisFSi-, d. i.
Conversations'L<.'rikon. Nedigirt von Dr. Frz.
Lad. Rieger (Prag 1859, Kober, Ler. 8".)
Bd. V, S. 790.
Neszmörl), Franz Freiherr von (k. k.
Oberst und Ritter des Maria Therefien-
Ordens, geb. zu Magyar«B6r in
Ungarn 1747, gest. 21. November 1818).
Im Jahre 1763. damals 18 Jahre alt.
trat N. als Cadet in das ungarische
Infanterie-Regiment Nr. 2, wo er bald
durch Convention zum Lieutenant und
im März 1783 zum Kapitän vorrückte.
Mit dem Regimente zog er in den Tür»
kenkrieg und zeichnete sich im Jahre
1788 bei Dubicza und Novi aus. Bei
Dubicza, als General Brentano den
Feind aus drei Schanzen zu vertreiben
suchte, war N. mit seiner Diviston den
Anderen vorausgeeilt und in der Hitze
des Gefechts so weit vorgedrungen, daß
er mit einem Male allein mit seiner stur« menden Abtheilung der ganzen Macht
der Spabis gegenüber stand. Es blieb
keine Wahl, entweder Flucht oder Tod.
N., ohne sich weiter zu besinnen, beschloß,
bis auf den letzten Mann Stand zu
halten. Von allen Seiten angegriffen,
leistete er heldenmüthigen Widerstand
und wies die wiederholten Angriffe des
überlegenen Feindes standhaft zurück, so
lange seinen Platz behauptend, bis Unter»
stützungscolonnen herangerückt kamen,
welche dann die feindliche Cavallerie
niederwarfen und die drei Schanzen,
deren Besitz für die Unseren von Wich»
tigkeit war, erstürmten. Nicht geringeren
Heldenmuth bewies er einige Tage spä«
ter, in der Nacht vom 23. auf den
24. August 1788. Unserer Seits arbeitete
man an denParallelen, waS jedoch nur
sehr langsam geschah, da der beftige
Kugelregen aus der Festung die Arbeiter
kaum Stand halten ließ. Neszmsry
begab sich nun. um die Leute durch sein
eigenes Beispiel aufzumuntern, an eine
Stelle, zu welcher sich, da sie eben dem
heftigsten Feuer ausgesetzt war, Niemand
wagen wollte, und setzte an derselben
mitten im Kugelregen mit eigener Hand
mehrere Schanzkörbe. Dieses Beispiel
wirkte und machte eS ihm möglich, bei
Errichtung der dritten Parallele die
Leute in einer Entfernung von nur zehn
Klaftern von der Festungsmauer bei der
Arbeit zusammenzuhalten. Am 20. Sep«
tember, als die Schanzen der Unserigen am
Berge Culoberdo vom Feinde angegriffen
wurden, hielt N. zur Deckung seines Regi«
ments eine Flesche mit seiner Compagnie
besetzt. Schon war der größte Theil der
Kanoniere getödtet und ein Ersatz für
dieselben nicht möglich. Da übernahm
N. mit den zweien, noch am Leben geblie-
benen Artilleristen selbst die Bedienung
der Geschütze und eröffnete ein sehr wirk«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon