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Neumann 273 Neumann
Landesindustrie zum Verdienst.Mit>
gliede, die Universität Jena aber bei
Gelegenheit ihrer dreihundertjährigen
Jubiläumsfeier iin Jahre 1839 als einen
ihrer ältesten lebenden Zöglinge zum
Ehrendoctor ernannt. Im Jahre 1866
starb N. im hohen Greisenalter von
93 Jahren.
Literarisches Centralblatt für Deutsch«
land, herausg. von Friedr. Zarnse (Leip,
zig, Avenarius, 4«.) Jahrg. 1866, Sp. 268
lnach diesem gest. am 6. Februar 1866 .^ —
Iel l inek (Carl Dr.), Das
ständische
poly.
technische Institut zu Prag (Prag 5856, Gott,
lieb Haase, 80.) S. 205. — Bohemia (Pra<
ger polit. und Unterhaltungsblatt. 4<>.) 1861,
Nr. 83. S. 7?0. — Wiener Zeitung 1868,
Nr. 36. S. 464. — Oesterreichische
Ehrenhalle (von Dr. Ios. Ritter von Hof«
fing er), IV. Folge (1866), S. ?6 ^Separat«
abdruck aus dun österreichischen Volks- und
Wirthschafts'Kalender für 1868 (Wien, Pran«
del. gr. 8°.); nach diesem gest. am 10. Fe<
bruar 1866). — Poggendorff ( I . C.),
Biographisch«literarisches Handwörterbuch zur
Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig
1839. Johann Ambr. Barth, gr. 8<>.) Bd. I I ,
Sp. 274.
Neumann, Leopold (Rechtsgelehr-
ter, Mitglied auf Lebenszeit des Herren»
Hauses deS österreichischen Reichsrathes,
geb. zu Zaleszyki in Galizien 23. Octo-
ber 1811). Sein Vater war Professor
der italienischen Sprache an der Lem«
berger Realschule. Der Sohn besuchte
die unteren Schulen und die ersten
Classen des Gymnasiums in Czernowitz,
die folgenden, dann die philosophischen
Jahrgänge in Lemberg, wo er auch das
Studium der Rechte begann, dasselbe
aber in Wien beendete, wo er, auf sich
selbst angewiesen, durch Unterrichterthei.
len mühsam den Lebensunterhalt erwer«
ben muĂźte. Nach beendeten Recktsstudien
erlangte er im Jahre 1834 an der
Wiener Hochschule die juridische Doctor«
wĂĽrde und nun trat er bei der damaligen
Hofkammer.Procuratur in Wien in die
v. WĂĽrzb ach, biogr. Lexikon. XX. Praxis. Bei derselben diente er sechs
Jahre, versah aber gleichzeitig mehrere
Jahre hindurch an der Therefianischen
Ritterakademie die Supplentenftelle der
naturrechtlichen, später der statistischen
Lehrkanzel, bis er im Jahre 1840 zum
Professor deS Völkerrechtes und der
diplomatischen Staatengeschichte an der«
selben ernannt wurde. Dabei hatte er
die Verpflichtung, diese Fächer in franzö«
sischer Sprache vorzutragen. I m Jahre
1847 eröffnete er an der Wiener Hoch«
schule vor einer ebenso zahlreichen als
auserlesenen Zuhörerschaft außerordent«
liche Vorträge über neuere diplomatische
Geschichte, welche erst durch die März»
ereignisse des Jahres 1848 eine Unter«
brechung erlitten. Bald nach dem Be« '
ginne der Bewegung, im Juli,-wurde er
von der Vorstadt Wieden in den Ge«
meindeausschuĂź und im Juli desselben
Jahres im Leopoldstädter Wahlbezirke
in den ersten österreichischen Reichstag
gewählt, an dessen Verhandlungen er
bis zu dessen Auflösung im Jahre 1849
zu Kremsier thätigsten Antheil genom«
men, wie ihm in der Abschiedsrede der
abtretende Rector der Wiener Hochschule
1868 zuruft: „unerschütterlich in treuer
Anhänglichkeit an das große österreichische
Gesammtvaterland und unbeirrt durch
die Verdächtigungen und Verläumdun-
gen der Extremen beider Seiten, fest«
haltend an dem Palladium der consti«
tutionellen Monarchie auch in den trüb»
sten und verworrensten Zeiten". Nach
der Auflösung des Reichstages Vortheil«
hafte, ihm von dem damaligen Ministe»
rium gemachte Anträge ablehnend, blieb
er seinem Lehrberufe treu, nur hatte er
indessen fein bisheriges Lehramt an der
Theresianischen Ritterakademie mit jenem
an der Hochschule vertauscht. I n den
Gememderath Wiens wurde er bei
13. April 1869.) 18
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon