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Nidec^ky
necki auf das musikalische Talent des
Knaben aufmerksam ward und ihn dem
Grafen Zabie l lo , einem besonderen
Gönner der Musik, warm empfah'l. Z
biello sorgte nun mit allem Eifer für
N.'s musikalische Ausbildung, hielt ihm
die besten Lehrer und verhalf ihm zum
Eintritte in das Warschauer Conserva«
torium. in das N. im Jahre 1822,
damals 13 Jahre alt, aufgenommen
wurde. Daselbst erhielt N. eine sorg.
fältige musikalische Erziehung und das
Talent des Jünglings brach sich in dieser
Zeit auch in eigenen Schöpfungen, als
Liedern, Romanzen, Polonaisen, ja selbst
in Werken höherer Art, als Cantaten,
Messen und einer Operette, Bahn. Die
ausgezeichnete Begabung N.'s hatte zur
Folge, daß er im Jahre 1828 auf Kosten
der Regierung nach Wien geschickt wurde,
worauf er Reisen durch Deutschland und
Italien machen sollte. Die Erhebung des
polnischen Volkes im Jahre 1830 machte
jedoch diese Pläne zu nichte; N. verlor
zunächst seine Unterstützung und war —
vermögenlos — ferner auf sich selbst
gestellt. Er widmete sich nun in Wien
der Composition und ließ einige seiner
Arbeiten bei Penn au er erscheinen.
Einen günstigeren Erfolg erwartete er
von dramatischen Compositionen und
schrieb er damals die Musik zuMeisl 's
„Kathi von Hollabrunn" und zu
Gleich'S „Schneider, Schlosser und
Tischler". Dann folgten im Jahre 1833
fein „Wnlbllrllnd, ader Jupiters Strate" (Cla»
vierauszug bei Diabelli in Wien), ferner
ein Gelegenheitsstück zum Geburtstage
deS Kaisers und die Musik zu Schu«
macher's „Das Mädchen von Gomez
Arias". Im Jahre 1834 erschien sein
„Zchumr bei den Glementen" und im Sep«
tember desselben Jahres wurde er als
Capellmeister des Theaters in der Leo« poldstadt angestellt. Von den Operetten
und Singspielen, die er nun in dieser
Stellung schrieb, find anzuführen sein
„Eraum ant dem GannenbM", Text von
Gulden, das im März 1833 zur Auf.
führung kam, und die Musik zur Poffe:
„Nie JullggeöelknVirthschlltt im Monde".
Etwa bis zum Jahre 1844 scheint N. in
Wien geblieben zu sein, denn im letzt»
genannten Jahre brachte er schon in
einem Concerte, das Drey schock in
Warschau für die Unterstützungscasse der
Mitglieder des Musikvereins gab, eine
Ouvertüre zur Aufführung und von die«
ser Zeit an ist er fortwährend in War«
schau thatig, wo er bald als Orchester«
director der Oper angestellt wurde und
nicht geringen Antheil hatte an der
Hebung der Opernmustk durch sorgfältige
Aufführung beliebter Werke seiner Zeit.
Spater widmete er sich, der kirchlichen
Composttion und find von ihm bekannt:
ein zur Leichenfeier deS Generals Rau-
tenstrauch componirtes vierstimmiges
„Ha^vs H6F2'n<2", mehrere Messen, ein
Festmarsch zur Uebertragung der Reli»
quien der h. Veronika im Jahre 1841,
eine große Concertouverture u. dgl. m.
Vieles mag wohl noch in Handschrift
hie und da vorhanden sein. Seine Coni«
Positionen nennt R. Hirsch leicht, gra»
ciös und charakteristisch; besonders glück»
lich wär er im Burlesken und Scherz»
haften, obwohl ihm auch daS Erhabene
nicht mißlang, wofür seine Composition
zu dem Gedichte von Sal is : „Das
Grab" em Beleg ist. N. war ebenso als
Clavierspicler geschätzt und als Meister
im Unterrichte, den er auch im Gesänge
ertheilte, von Bedeutung.
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K Co., 31. «".) V- 424. — Hirsch (Ru-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon