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Maler, später als Lithograph thätig. In der
Kunstausstellung bei St. Anna in Wien war
im Jahre l832 seine erste Arbeit, ein Minia
tur-Porträt Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs
Anton, zu sehen; dann folgten, immer in
längeren Pausen, im Jahre 1835 ein Oeldild:
„Der H. Aloisnls"; im Jahre 1837 ein Blu>
menstück. gleichfalls in Oel: „Rosen in einem
Glase", und in den Jahren l846 und 1847
mehrere Mographirte Bildnisse. Später hat
er nicht mehr ausgestellt. Noch ist im Vzrlage
des Kunsthändlers Paterno in Wien eine
„Gründliche und leichtfaßliche Blumenschule",
nach Zeichnungen nach der Natur von M.
Reindl , von Ritsch ner lithographier.
4 Hefte ö. 12 Blätter in 8"., erschienen. lKa<
taloge der Iahres«Ausstellungen in der k. k,
Akademie der bildenden Künste bei St. Anna
in Wien. 1832. 1835 1837, !846 u. 1847.)
e, Peter (k. k. Hofbaumei>
ster, göb. zu Campeftre im Canton
Tessin im Jahre 1774. gest. zu Wien
7. November 1834). Leine erste wissen»
schaftliche Ausbildung erbielt er in Trieft,
dann begab er sich zur Vollendung seiner
Studien nach Rom. wo er längere Zeit
verweilte und ausschließlich die Werke
des Alterthums mit großem Eiser stu»
dirte. Nach semer Rückkehr nach Trieft
längere Zeit als Architekt thätig, lenkte
er durch seine Arbeiten alsbald die Auf»
merksamkeit der Regierung auf sich, die
ihm in den Jahren 1813—1818 die
Leitung mehrerer öffentlicher Bauten
übertrug. Alißerdem wurden auch meh>
rere Privatgebäude nach seinen Entwür»
fen und Plänen vollendet. Nun wurde
er nach Wien berufen, zum k. k. Hofbau-
rathe, ferner zum Director der Archi«
tecwrschule in der Akademie der bilden»
den Künste in Wien ernannt. N. stand
als Fachmann und mit vollem Rechte in
hohem Ansehen und wurde bei allen
wicktigen, in sein Gebiet einschlägigen
Unternehmungen zu Rathe gezogen. Von
seinen zahlreichen Arbeiten sind als die
bedeutenderen anzuführen, und zwar in Trieft und im Küstenlande die Brücke
über den Isonzo in Canale. die gegen«
wärtige Handels» und nautische Aka»
demie, die schöne Antoniuskirche, der
Leuchtthurm am äußersten Ende des
Molo, im Jahre l833 erbaut. Er ist
360 Fuß vom Rande des Steindam-
mes entfernt und hat das Aussehen
eines kolossalen säulenförmigen Thurmes.
Von Kalksteinen des benachbarten Kar«
stes erbaut, hat er über den mittleren
Stand des Meeres eine Höhe von
106 Wiener Fuß bis zum Mittelpuncte
des Lichtkegels. Dieser besteht aus 42,
mit Oel genährten Dochten und breitet
seinen Lichtglanz auf drei deutsche Mei'
len aus, wenn nur das Auge des Be»
obachters 12 Wiener Fuß über dem
Meeresspiegel sich befindet. Auch leitete
er im Jahre 1826, damals Ober-Bau-
director in Triest, die Ausgrabungen bei
Pola und Aquileja, hatte zwei Bogen
des Amphitheaters, die Einsturz drohten,
hergestellt, den Triumphbogen und die
zwei schönen Tempel von den angebau«
ten kleinen Häusern und Gartenmauern
befreit, gereinigt und gestützt; ferner
wurde in Gratz das ständische Theater
und Redoutengebäude im Jahre 1823
nach seinem Plane erbaut; in Böhmen
im Fürst Metternich'schen Schlosse
Königswart die Schloßcapelle; auch das
bei dem Dorfe Priesten in der Nähe
Kulms zur Erinnerung an die Schlacht
vom 30. August 1813 im Jahre 1833
errichtete Denkmal ist nach N.'s Ent«
würfe ausgeführt. Von Nobi l i 's in
Wien in den Jahren 1822—1824
ausgeführten Bauten sind bemerkens»
werth: das äußeer Burgthor; in dori-
scher Ordnung ausgeführt, beträgt es
38 Klafter Länge. Die den inneren
Theil des Baues tragenden zwölf Sau-
len haben eine Höhe von 27 Schuh und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Volume 20
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Nabielak-Odelga
- Volume
- 20
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1869
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 514
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon