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D'Donneü G'ZonneÜ
spiel. Nach Aussage des feindlichen
Oberstlieutenants von Plotho war es
Graf O., welcher der Erste den Wall
erstiegen und vor dem Plotho's Ba»
taillon die Waffen gestreckt. Schweld»
nitz kam in die Gewalt der Unseren.
Graf O'D onnell aber wurde für seine
Waffenthat in der 7. Promotion (vom
30. August 4762) Maria Theresien-
Ritter. Im Jahre 1763 wurde er Oberst
bei Pluncquett'Infanterie Nr. 41; im
Jänner 4771 aber trat O. als General«
Major in Ruhestand, den er noch
i3 Jahre genoß. Im August 1789 starb
er in Galizien im Alter von 63 Jahren.
Von seinen Söhnen ist namentlich Graf
Franz Joseph — auch Joseph
allein — der nachmalige Finanzminister
ss. d. S. 3^ bekannt geworden.
Hirte nfeld ( I . ) , Der MilitärMaria There»
siewOrden und seine Mitglieder (Wien 1857,
Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 142 u. 143.
Zur Genealogie der Grasen W'Donnell.
Die O'D onnell stammen aus Irland, wo
sie zu den ältesten Familien des Landes zäh
len und ihre Abstammung von den Fürsten
von Tyrconnel — nach einem alten Land«
strich Tir Connell, dessen ausschließliches
Eigenthum sie besaßen — ableiten. Ihre
Stammreihe führen sie bis in das eilfte Jahr«
hundert und noch weiter zurück. Sie lebten
in ihrer Heimat in großer Fehde, theils mit
den Engländern, theils mit den Häuptern
ihrer angrenzenden Stämme, von denen eine,
welche sie Ende des fünfzehnten und im sechö«
zehnten Jahrhundert mit O'Neal , dem be«
rühmten Häuptling eines anderen Stammes
geführt, zu den geschichtlich merkwürdigsten
zählt. Nach der Schlacht bei Blockwater, in
welcher die O'D onnel l mit großer Aus'
zeichnung gegen die Engländer gekämpft. eni<
standm unier den einheimischen Stämmen
neue Kampfe, in welchen ein Hugo O 'D on-
nell nach tapferstem Widerstände dennoch der
Mehrheit unterlag und sein Heil in der Flucht
suchen mußte. Hugo begab sich nach Spa--
nien. Sein Bruder Noderich, der indessen
in Irland zurückgeblieben, gerieth wegen Ver-
folgung der katholischen Kirche durch die Eng«
länder mit diesen bald in Conflict, welcher damit endete, daß ihn die Engländer (l607)
in Anklagestand versetzten, und da er sich
durch Flucht jeder weiteren Procedur entzog,
in oontnmatiam oerurtheilten. Nun war die
Macht der O'Donnel l 's gebrochen, ein
großer Theil ihrer Familie verließ das Land,
in Belgien, Frankreich und Spanien neue
Heimat suchend und findend. Aus Spanien,
wo sie bei den dortigen Fürsten des Hauses
Habsburg eine gastliche ehrenvolle Auf«
nähme fanden und mitunter hohe Stellen
bekleideten, wanderten Einzelne zwischen l7l6
und 1720 nach Oesterreich, und zwar sind cs
Kar l , Johann und Heinrich, welche nebfr
rinem Oheim Hami l ton zuerst daselbst
erscheinen und ihrem Namen durch ihre Waf-
fenthaten ungewöhnlichen Glanz verliehen,
denn Kar l Graf O 'Donne l l starb als
Großkreuz des Maria Theresien-Ordens und
Gouverneur von Siebenbürgen; Johann
(John) als kais. Feldmarschall-Lieutenant und
Ritter des Maria Theresien.Ordens, und-
Heinrich als kais. General-Major und
gleichfalls Ritter des genannten Ordens.
Johann, Heinrich und Kar l pflanzten
ihren Stamm in Oesterreich weiter, und oft-
noch erscheint der Name O 'Donne l l unter
den Helden des Tages genannt. So fanden
gleich drei dieses Geschlechtes in den franzö-
sischen Rrvolutionskriegen den Heldentod auf
dem Felde der Ehre, und zwar ein Hugo
Graf O. als Major bei Neerwinden, l?93;
ein Kar l , gleichfalls Major, bei Erstürmung
des Brückenkopfes zu Kehl und ein anderer
Kar l als General-Major bei Aspern l509.
Ein Mor iz Graf O. zeichnete sich als Com-
mandant eines Bataillons Wiener Freiwillige,
bei Cbersberg bei der Vertheidigung des
Passes, 3. Mai 1809, aus, wobei Napo»
leon 60l)l) Mann verlor, später wieder. lsl4,
bei Vesan?on. Graf Mor iz starb als Feld«
marschall Lieutenant im Jahre l843 und ist
der Vater des Grafen Maximi l ian Kar l ,
des Erretters unseres Herrn und Kaisers
Franz Joseph auS ungarischer Meuchler»
Hand. Des Grafen Mor iz Vater Joseph
(auch Franz Joseph) hat sich als Staats»
mann ein rühmliches Andenken gesichert.
Nebenbei sei bemerkt, daß die österreichischen
O'Donnel l nahe verwandt sind mit den
spanischen, unter denen Graf Leopold in
den letzten Iahrzehenden eine so hervorra-
gende Rolle in Spanien spielte. Der irische
Grafentitel der O'Donnel l wurde bereits
mir Diplom vom N. November 1763 aner<
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Volume 21
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- O'Donnel-Perényi
- Volume
- 21
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 542
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon