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Oehri
auch ein gründlicher Sprachkenner und
sein eigener Corrector. Ein anderer Ver«
such analog der obengedachten Ausgabe
der römischen Classiker, eine der Classiker
der neueren Völker zu bewerkstelligen,
scheiterte an der mangelnden Theilnahme
des Publicums und kam nicht über
Tasso's befreites Jerusalem in der
Uebersetzung von Gries heraus. Ueber-
dieß war Oehler Verfasser mehrerer
Schriften, die ohne Angabe seines Na
mens erschienen sind, als: „Geschichte
des Krieges Mischen Oesterreich, Nnsslund
und der TnrKeq, mit Plänen", 6 Hefte
Wien 1794); — „Geschichte des ge-
summten «TlieatermesetlS zn M'en" (ebd.
l803); — „PllNllrauill unn Mieus Awge-
lmngen, mit Unplern" (ebd. 1807). Wohl
dürfte auch die in Oehler's Todesjahr
von einem Joseph Georg Oehler her-
ausgegebene Schrift: „Ner M'rner Gnngrrss
nilm Iülzre Ms. Gine merkwürdige Parallele
zn dem Zähre ^ 5 " (Wien 1816, 8".) ihn
zum Verfasser haben. Ferner besorgte
O. die Redaction des bei Schrämbel
m Wien in den Jahren 1812—1814
erschienenen siebenbändigen „Zeitungs.
Lexikons". Noch sei hier erwähnt, daß
ein Bruder des berühmten Dichters der
Messiade Klopstock Oehler's Hand-
lungsgesell schafter war.
(Schwalbopler) Geschichte des neunzehnten
Jahrhunderts. Mit besonderer Hinsicht auf
die österreichischen Staaten (Wien 8«.) Zwei-
tes Bandchen (i8U2). S. 475. — Oester-
reichischeNational-Encyklopadievon
Graffer und Czikann (Wien 1835, ««.)
Bd. IV, S. 82.
Oehri. Franz Joseph (k. k. Gene-
ra l .Aud i tor und Schriftsteller,
geb. auf dem Rennhofe zu Mauren
am Schelleicherg in Vorarlberg 3. März
1793. gest. zu Güns in Ungarn
30. October 1864). Nachdem er die
Winterschule seines Dorfes, in den Iah- ren 1806 und 4807 die Normalschule zu
Feldkirch. dann das dortige Gymnasium
besucht, kam cr zu Ostern 1810, damals
17 Jahre alt, nach Wien, wo er die
philosophischen Studien beendete. Um
die Rechte zu hören, ging er. von den
damaligen Unterricktszustanden im Kai«
serstaate wenig befriedigt, nach Lands»
Hut, wo er im Herbste 1817, während
dieser Zeit sich in anstrengender Weise
seinen Lebensunterhalt erwerbend, die
Rechte beendigte. Vr kehrte nun nach
Oesterreich zurück, wo aber feine Lands»
duterstudien nach dem herrscbenden Sy«
steme nichts weniger denn eine Empfeh»
lung waren und er gezwungen war, ein
ganzes Jahr. 1818, dem Studium oster-
reichischer Rechtsgegenftände zu widmen,
worauf er nack abgelegten Prüfungen am
17. November 1818 in Wien als unbe-
eidigter Auditoriatspraktikant in kaiser»
lichen Staatsdienst trat. Anfangs No-
vember1819 wurde O. Auditor im ersten
waluchischen Grenz«Regimente. Er blieb
in dieser Stellung bis Oclober 1836,
indem er wahrend dieser Zeit in gleicher
Eigenschaft zu Chasteller - Infanterie
Nr. 27, dann zum Kllisei>I5ge!>Regi.
mente und zuletzt zum 3. Artillerie.Negi«
mente übersetzt worden, worauf er im
Jahre 1336 zum Stabsauditor bei der
mobilen Armee in Italien befördert und
als Iustiz-Referent dem k. k. Marine-
Oberkommando zugetheilt wurde. Im
Mai 1842 rückte er zum General-Audi-
tor'Lieutenant und Iusti.^Refermten des
lombardisch'venetianischen Generalcom«
mando's vor. Am 19. April 1844
wurde Oehri nach Venedig comman»
dirt, um die große Untersuchung in der
k. k. Marine auS Anlaß der Entweichung
der Schiffsfahnriche Attilio und Emilio
Baron Bandiera ^Bd. I , S. 14H^>
und Domenico Moro zu führen, die am
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Volume 21
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- O'Donnel-Perényi
- Volume
- 21
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 542
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon