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die Burg. die des dritten drei wallende
schwarze Federn und jene des vierten den
Bären. DieHelmdecken sind allseits rechts
schwarz mit Gold, links roth mit Silber
belegt.
Ottinger, Franz Freiherr von (k. k.
General der Caval ler ie und Ritter
des Maria Theresien-Ordens. geb. zu
Oedenburg in Ungarn im Jahre
1792, gest. zu Wien 8. April 4869).
Im Alter von 18 Jahren, im April
1810. trat er als Cadet in das o.Husza-
ren-Regiment. damals König von Sar-
dinien, und kam aus demselben noch vor
Beginn des Feldzuges 1843. am 16. April
g. I., als Lieutenant zu Coburg»Husza-
ren Nr. 8 und aus diesem schon am
23. Juni d. I . als Oberlieutenant in's
3. Huszaren-Negiment zurück. Mit dem
Rcgimente bei der italienischen Armee
eingetheilt, hatte er im Feldzuge des
Jahres 1814 Gelegenheit, sich als tüch-
tiger Reiterofsicier zu bewähren. Zunächst
im Februar bei dem Rückzüge der Bri-
gade des General-Majors Gundaker
Grafen Starhemderg von Piacenza.
O. führte mit einer Abtheilung des
HuszareN'Regiments Nr. 3 die Arriöre»
garde. Der Feind suchte das Defiläe an
?er Brücke von Firenzuola zu forciren.
O. warf ihn in mehreren kurz aufein-
ander folgenden Cavallerie-Attaauen zu-
rück, hatte bei dieser Gelegenheit 2 Com-
pagnien unsers 8. Iäger-Bataillons aus
der Gefangenschaft befreit und außerdem
5 Offtciere und mehrere Leute der
feindlichen Cavallerie gefangen genom-
men. O. selbst verlor dabei ein Pferd
unterm Leibe und erhielt einen tiefen
Säbelhieb am linken Arme. Noch von
seiner Sabelwunde nicht hergestellt,
fand sich O. schon bei der Truppe ein.
Die Armee war in den ersten Tagen deS
April im Vorrücken begriffen. Bei dem Uebergange über den Taro bildete O.
mit einer halben Escadron die Avant»
garde. An mehreren Stellen mußte der
Fluß durchschwömmen werden, um auf
das rechte Ufer zu gelangen. Bald sah
er in Entfernung von wenigen hundert
Schritten eine feindliche Batterie, welche
durch Beschießen den Uebergang der
Unseren wo nicht vereiteln, so doch
erschweren sollte. Das Gros unserer
Armee rückte nur langsam nach. O.,
ohne erst Befehl abzuwarten, unternahm
eine Attaque auf diese Batterie und
erhielt bei dieser Gelegenheit einen
Bajonnetstoß in die linke Kinnbacke und
eine tödtliche Schußwunde in den Hals.
Diese Attaque selbst aber hatte die bal»
dige Deplacirung der feindlichen Artille«
rie zur Folge gehabt. O. wurde vom
Schlachtfelde getragen, auf welchem ihm
der König von Neapel den Orden des
vereinigten Sicilien verlieh, und lag
sieben Monaie an seinen Wunden dar»
nieder. Im Feldzuge des Jahres 1813.
nach der Schlacht bei Tolentino (4. Mai),
erhielt O. Befehl, den Rückzug des
Feindes auf der von Macerata nach
Fermo führenden Straße zu beobachten.
Mit einer aus Huszaren seines Regi«
ments und Toscana-Dragonern zusam»
mengesetzten Abtheilung kam er diesem
Auftrage nach. Da gewahrte er feind«
liche Kavallerie. die eben aus einem
Hohlwege debouchiren wollte. O. griff
sie sofort an und verwickelte sie in einen
hartnackigen Kampf, standhaft seine
Stellung behauptend, bis die Brigaden
Sennitzer und Graf Starh emberg
nachrückten, was die bekannte Auflösung
dieses Theils der neapolitanischen Armee
und den Verlust ihres ganzen Gepäckes
zur Folge hatte. Auch that sich O. noch
bei der neapolitanischen Expedition des
Jahres 1821 auf einem Streifzuge her-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Volume 21
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- O'Donnel-Perényi
- Volume
- 21
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 542
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon