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(Ottinger 133 Dttingeu
vor, auf welchem er dem kaiserlichen
Consul in Ancona Depeschen und münd«
liche Auftrage zu überbringen hatte. Dann
nahm er in einem Gefechte bei Monte
Rialto dem Feinde nebst mehreren Ge-
fangenen eine Verpflegscafse mit mehre»
ren taufend Thalern ab. Am 16. Februar
1823 rückte O. zum zweiten, am 16. No«
vember 1830 zum ersten Rittmeister, am
1. November 1834 zum Major, am
0. August 1836 zum Oberstlieutenant
und am 7. December 1838 zum Obersten
im Regimente vor. Aber schon mit
1. Jänner 1839 wurde O. als Oberst in
das 1. Huszaren'Regilnent Kaiser über»
setzt, welches er bis Juli 1846 comman«
dirte. I n der Friedenszeit und während
seines ganzen Dienstes im 3. Huszaren»
Regiments bis zu seiner Vorrückung zum
Oberstlieutenant hatte O. die Equitation
und die theoretischen Winterschulen ge-
leitet. Zu neuer Thätigkeit berief ihn das
Jahr 1848, in welchem er als General»
Major und Brigadier zu Ofen weilte.
Als die Ereignisse eine entschiedene Fär-
bung angenommen und nachdem der
Banus im September die Dräu über«
schritten, begab sich O. in dessen Haupt»
quartier und stellte sich ihm zur Ver»
fügung. Er erhielt nun das Commando
der Cavalleric»Brigade Wallmoden und
Hardegg'Kürassiere, mit welcher er am
28. December vor dem von dem Feinde
stark besetzten Babolna erschien. Den
Säbel versorgend, führte er die Majors-
Division des Kürassier-Regiments Wall'
moden bis auf 30 Schritte vor daS
Quarrs des Feindes, diesen zur Unter-
wersung auffordernd. Eine Decharge
war die Antwort der ritterlichen Empö»
rerü Genug für Ot t inger und seine
Reiter. Im Nu war das Quarrä ge-
sprengt und was nicht niedergesäbelt
wurde, ergriff die Flucht. Nun wurde Babolna genommen und so waren das
kaiserliche Gestüte und der Ort, die, wie
es von Seite der Rebellen ausgesprochen
war, niedergebrannt worden wäre, ge«
rettet. Zwei Tage später, am 30. De>
cember, vollführte er eine noch glänzen«
dere Waffenthal. Mit seiner 1300 Mann
starken Reiterbrigade und zwei Cavalle-
rie»Batterien bewegte er. stch von Aszor
über Moor gegen Szered. Vor Moor
stieß er auf den an 10.000 Mann starken
Gegner, der eine dominirende feste
Stellung einnahm. Ott inger hatte
Befehl, den Angriff auf den weit über»
legenen Gegner nicht vor Eintreffen der
Division Har t lieb zu unternehmen.
Bald aber hatte er mit einem Blicke auf
die ganze feindliche Position seine Dis«
Positionen getroffen, die ihm, wenn sie
rasch ausgeführt wurden, ein günstiges
Resultat in Aussicht stellten. Er schritt,
ohne die nachrückende Division Hart«
lieb abzuwarten, sofort zum Angriffe.
Die von ihm zum Angriffe des Gegners
auf verschiedenen Puncten abgesendeten
Abtheilungen vollführten trefflich ihre
Aufgabe, AlleS griff in einander, der
überraschte Feind wich auf allen Seiten
mit starkem Verluste, und als er zuletzt
sich auf der Straße nach Moor zu hart«
nackiger Vertheidigung festsetzte, dirigirte
Ott inger das Regiment Hardegg.
Kürassiere in zwei Colonnen gegen den«
selben. Als die Kürassiere im Galopp
heransprengten, ergriff der Feind die
Flucht und verlor über 300 Mann an
Gefangenen und Verwundeten. Ott in-
ger selbst fetzte mit 2 Divistonen Wall-
modeN'Kürassieren dem fliehenden Feinde
nach, um ihm die Nückzugslinie gegen
Szered ganz abzuschneiden, wobei er ein
Honväd'Bataillon gefangen nahm. Als
Ott inger nach der Einnahme von,
Ofen-Pesth zur Verfolgung des Feindes
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Volume 21
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- O'Donnel-Perényi
- Volume
- 21
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 542
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon