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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Volume 21
Page - 445 -
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Page - 445 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Volume 21

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Pehel 443 Lebensunterhalt bestritl. Zugleich Htzte er seine eigenen Studien fort, beendete bei den Jesuiten die philosophischen Jahrgänge und begann nun die Theo» logie, nebenbei mit besonderem Eifer sich auf das Griechische und die Kirchenge' schichte verlegend. Jedoch das theolo- gische Studium sagte ihm auf die Dauer nicht zu, schon nach einigen Monaten vertauschte er es mit jenem der Nechte, dem er — da es auch nicht nach seinem Geschmacke war — nur zwei Jahre hin« durch oblag. Die kriegerischen Ereignisse indem sick im Jahre 1757 die Preußen zur Belagerung Prags anschickten, ver» trieben ihn auS seiner Heimat, und P. begab sich nach Wien, wo er sich zwar für das Rechtsstudium einschrieb, abe^ sich mehr in Buchhandlungen aufhielt, wie sein Biograph schreibt, als mit dem Studiren beschäftigte. Als nach der Schlacht von Kollin Böhmen von den Preußen gesäubert worden, kehrte P. in seine Heimat zurück, und sein Vorhaben, in Prag daS Studium der Rechte fort» zusetzen, erlitt dadurch eine Aenderung, daß er eine Stelle als Erzieher in der Familie der Grafen Sternberg er« hielt. In diesem edlen, der Kunst und Wissenschaft huldigenden Grafenhause siel es P. neben Erfüllung seiner Pflich- ten als Erzieher nickt schwer, auch noch ferner an seiner wissenschaftlichen Aus» bildung fortzuarbeiten. Bei dem Haus- geistlichen der gräflichen Familie, einem gebornen Irländer, erlernte er das Eng- lische und so die Dichter Pope, M i l - ton und Andere im Originale kennen. Nachdem seine Aufgabe als Erzieher im gräflich Stern berg'schen Hause gelöst war, stand P. nun wieder sich selbst über« lassen, und nachdem er es schon mit der Theologie und den Rechten versucht, ohne an beiden Richtungen besonderes Behagen gefunden zu haben, entschloß er sich sofort für das Studium der Medicin und wollte, von seinen Freunden mit Geld« mitteln unterstützt, eben nach Wien sich begeben, als der Antrag des Grafen Franz Anton Nostitz. in seinem Hause eine Erzieherstelle anzunehmen, eine Aen» derung seines Entschlusses herbeiführte und er diese Stelle unter den Vortheil» haftesten. seine ganze Zukunft sichern» den Bedingungen, da ihm nach Lösung seiner Verbindlichkeiten eine Pension ge- sichert war, annahm. P. hatte die Er« ziehung der vier Söhne des Grafen zu leiten, aber immer blieb ihm noch genug Zeit für feine Arbeiten übrig. In der Folge gesellte sich zu seinem Erzieher- geschäfte noch jenes eines Bibliothekars der gräflichen Bibliothek, deren Schatze ihm für seine Forschungen reiche Mate» rialien lieferten. Im Jahre 1793 erhielt er aber die Lehrkanzel der böhmischen Sprache und Literatur an der Prager Universität, an der er bis an sein schon nach wenigen Jahren erfolgtes Lebens» ende eine verdienstvolle Thätigkeit ent» faltete. P. schrieb in deutscher, lateini« scher und öechischer Sprache, und groß ist die Zahl seiner selbstständigen und zer> streut in Sammelwerken gedruckten Werke und Abhandlungen. Erstere sind in chro« nologischer Folge: „Abbildungen Nühumcher Vnd M'nlir'i5chn Gelehrten unk Künstler nebst Kurzen Nachrichten uan ihrem Veben und Wer- ken". 4. -4. Theil (Prag 1773-1782. 8".), den ersten und zweiten Theil bearbei» teten ursprünglich in lateinischer Sprache Adauct Vo ig t und Ignaz Vorn, Pelzel besorgte nun von diesen beiden ersten die Uebersetzung, den dritten und vierten aber mit Zusätzen zum ersten und zweiten vollendete Pelzel selbst. Außer den Biographien enthält der erste als Vorrede eine Geschichte der Aufnahme,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich O'Donnel-Perényi, Volume 21
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
O'Donnel-Perényi
Volume
21
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1870
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
542
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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