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Petrasch 103 Petrasch
Weise (nach Berichten im KriegSarchwe)
Eugen sandte den begabten Obersten
Freiherrn von Neipperg nach Passa
rowitz zum AbschlĂĽsse eines Friedens
zwischen der TĂĽrkei, Oesterreich und
Venedig, der am 2 i . Juli 47l8 mit
dem Erfolge zu Stande kam, daĂź
Oesterreich Belgrad. das Temesvärer
Banat und einen Theil von Serbien und
der Walachei bis an die Aluta erhielt.
Sechs Tage später kam der von Fleisch,
mann abgesondert unterhandelte Com«
merztractat zum AbschlĂĽsse. Die Entfer<
nung der ungarischen FlĂĽchtlinge von
der Grenze wurde zugesagt, die Aus-
wechslung der Freiherren von Petrasch
und Ste in gegen Nikolaus Mauro-
cordato verabredet. Eugen von Sa-
voyen befahl am 17. Juli 1718, den
Oberstlieutenant Freiherrn von Petrasch
nach feiner Freilassung in dem ihm ge-
bührenden Range zum Obersten vorzu«
schlagen, „damit er wie billig jui-a post-
liminii genieĂźe und nebst ausgestandener
harter Gefangenschaft den VerdruĂź des
verlorenen Ranges nicht haben möge".
Im Lauft der Jahre rĂĽckte P. zum Felo-
marschall'Lieutenant vor und hatte im
Jahre 1734 während des ganzen Feldzu«
ges dem Prinzen Eugen von Savoyen
gegen die Franzosen als wackerer Reiter«
fĂĽhrer die besten Dienste gethan. Eu g'en
schickte ihn mit 2000 Mann bis unter
die Kanonen von Mainz, um nicht nur
den Feind zu beobachten und ĂĽber seine
Bewegungen Bericht zu erstatten, son»
dern auch, wenn es die Nothwendigkeit
fordere, sich dem Feldzeugmeister Grafen
Wal l iS zur VerfĂĽgung zu stellen. Ueber
die weiteren Schicksale des Freiherrn
Ernst An ton ist Näheres nicht bekannt.
Nach Einigen wäre er zum Commandan«
ten der Festung Brod in Slavonien er«
nannt worden und in dieser Stellung auch bis an seinen im hohen Alter er-
folgten Tode geblieben. Commandant
von Brod war aber sein Bruder Max.
Die Angabe, daĂź er Lieutenant der Ar.
cieren.Leibgarde gewesen, beruht auf
einer Verwechselung mit seinem Sohne
Ernst Gott l ieb s^. d. folg. Seite. Qu.
Nr. 1). Er erscheint vom Jahre 1732
an auch als Erbherr von Pehlin, einem
Dorfe im Sä.roßer Comitate, wenn nicht
auch dieser Titel nur seinem Sohne
Ernst Gott l ieb zukommt.
Nrneth (Alfred). Prinz Eugen von Savoyen.
Nach den handschriftlichen Quellen der kais.
Archive (Nien <858). I I . Bd. (1708—!7l8).
S. 412. 419, 42l, 453; I I I . Bd. S. 437. —
Megerle von MĂĽhl fe ld, Oesterreichisches
Adels-.Lerikon. Bd. I I , S. 88. — Vehse
(Eduard Dr.), Geschichte des österreichischen
Hofs und Adels und der österreichischen Di<
plomatie (Hamburg, Hoffmann u. Campe,
kl. 80.) Bd. VII I , S.30u. 3l. — Petrasch,
k. k. General'Quartiermeister unter dem Ober»
commando des Prinzen von Savoyen, Ori»
ginal<Erzähluna, des unglücklichen Treffens
nahe bei Salankement an der Donau im
Jahre i7l7. Geschrieben zu Constantinopel
im Gefängnisse der 7 Thürme. Aus einer
aufgefundenen französischen Urschrift überseht
(Brunn l?90. Trahler). — Remarques
meiner Freiherrn Ernesti von Petrasch KrieaS»
diensten bis H.UQ0 1714. Ein ähnlicher Aufsatz
ohne Ueberschrift von Freiherrn Marimilian
Petrasch. Beide in dem Archive des Frei-
Herrn von Bretton zu Zlin in Mähren. Also.
Die Freiherren von petrasch. DiePetrasch
sind keine alte Familie, ihr adeliger Gtamm»
bäum reicht nur ein paar Iahrzchnde über
das i8. Jahrhundert hinaus; auch war die«
sem ausgezeichneten Geschlechte eben keine
lange Dauer bestimmt, aber alle männlichen
Sproßen, die ihm seit seinem Bestände ange»
hörten, zeichneten sich im Waffendienste und
in den Wissenschaften besonders aus. Zwei
Brüder. Söhne eines wohlhabenden Bürgers-
mannes, sind eS. die den Glanz de6 Hause«
begrĂĽnden und mit denen die Ehre des noch
jungen Adelsaeschlechtes anhobt, welche die
Söhne und Enkel in ihrer Art zu mehren
verstehen Maximil ian und Grnst Anton
Petrasch. beide aus Neigung dem Kriegs«
dienste sich widmend, erlangten durch ihre
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon