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Petzek 181 Pehek
im October 1796 Erzherzog Kar l mit
einem ArmeecorpS von 23.000 Mann
bei Kehl stand und die französische Armee
unter Moreau, zwischen 50 und 60.000
Mann stark, im Breisgau aufgestellt war.
hatten die Generale der letzteren den
Entschluß gefaßt, den Erzherzog und sein
Armeecorfts zu umringen, zu schlagen
und gefangen zu nehmen. Petzek hatte
von diesem Anschlage des Feindes Kunde
erhalten und diese mitten durch die feind«
liche Armee, nebst der Nachricht von dem
vonMoreau zum Angriffe festgesetzten
Tage durch einen vertrauten Menschen
dem Erzherzoge zukommen lassen. Der Erz»
herzog, der im Breisgau nicht mehr als
die Division des Generals Saint Cyr
vermuthete, zog auf diese wichtige Mit«
theilung sofort die Corps der Generale
Nauendorf. Latour, Fröhlich an
sich, griff den Feind einen Tag früher,
als dieser selbst loszuschlagen die Absicht
hatte, und mit solchem Erfolge an, daß
derselbe Breisgau räumen mußte, in wel>
chem er noch kurz zuvor alle Anstalten
getroffen hatte, zu überwintern. Als der
Erzherzog bald darauf in Freiburg er«
schien und Petzek dem kaiserlichen Prin-
zen und Feldherrn sich vorstellte, erfaßte
derselbePetzek's beide Hände und sprach
die denkwürdigen Worte: „Mein lieber
Herr Regierungsrath, Sie haben mir,
meiner ganzen Armee, dem Staate und
Sr. Majestät dem Kaiser den wichtigsten
Dienst geleistet, den ich nie vergessen
werde." Dieser Vorfall und Petzek'S
Antheil an dem glücklichen AuSgange
war aber bald ruchbar geworden, und
als Petzek, der bei einer etwaigen Wie«
derkunft der Franzosen in den BreiSgau
des Lebens nicht sicher war, um Ver«
setzung in eine andere Provinz bat. blieb
sein Ansuchen unberücksichtigt. Als nun
im Jahre 1799 die Franzosen in den Breisgau einfielen, mußte sich P., um
der ihm drohenden Gefahr zu entgehen,
rasch flüchten, und nun erst, 1800. er»
folgte auf seine neuerliche Bitte seine
Uebersetzung von Freiburg nach Wien,
in der Zwischenzeit aber war Alles, was
er besaß, und auch seine Gattin und Fa»
milie in Gewalt des Feindes gefallen.
Nur wenige Jahre war es dem Gelehl>
ten gegönnt, in seinem Fache an der
Wiener Hochschule zu wirken. Die von
ihm durch den Druck veröffentlichten
Schriften find: „Oe'sss^a/z'o cis
i. 1779);
??a" sidiä.
5« (idiä. 1783, 8».); — „schreiben
an die Freimüthigen, eine GeZellschakt zn Frey-
bnrg im Nreisgiiu" (Tübingen 1784. 80.);
sce/ssl'as i
i 1787, 3". mg>>);
, uk öer Uirchellablll53 eine
der göttlichen Straie Zei, nnd ob
Wirkung sich llllk die Seelen der Ver-
Zwbenen erstrecke" (ebd. 1788. 3o.); —
„Grundsätze deZ nllrilerüLterreichizchln Prwllt-
echtes". Drei Bände (ebd. 1792—1794,
go.); — „Zqgtematisch'chrlliinlllgizche Ord-
nnng aller Gesetze und Zlllerti. Verürdnnngen,
die nun den älteöten feiten biz ank N)-l- tür
die umderügterreichischen Nulle erlasen Ulllrden
sind und jetzt nach bestehen", 5 Bände (Frei-
bürg 1794—1797. 8<>.). Die drei letzten
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon