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Pichler 230 Pichler
verlegen. Ohne Lehrmeister, die dazu er.
forderlichen Instrumente sich selbst ver«
fertigend, begann er mit rastlosem Eifer
zu arbeiten und bildete sich allmalig zu
einem Künstler, dessen Ruf weit und
breit anerkannt war. In Neapel blieb
Anton mehrere Jahre, er vermalte sich
auch dort mit einer deutschen Witwe,
Therese Vi l ler, welche ihm zwei
Töchter und zwei Söhne gebar*). Von
den Söhnen starb der eine, erst 20 Jahre
alt, als Baumeister, der zweite, I o-
hann, auch I ohann Anton, ergriff
die Kunst seines Vaters sdieses Lexikon
widmet ihm auf S. 238 einen besonderen
Artikels Dann begab sich der Vater
Anton P. von Neapel nach Rom, wo
er, nachdem er seine erste Frau durch den
Tod verloren. mitCajetanaMigozzi
aus Frascati eine zweite Ehe schloß, aus
welcher drei Kinder entsprossen find, eine
Tochter, später die Gemalin des berührn»
ten Dichters Vincenzo Mont i Md. XIX,
S. 60, Qu. Nr. 3^ und zwei Söhne,
Joseph, öfterauchIohannJoseph,
und Ludwig, über welche beide, da sie
auch berühmte Künstler waren, besondere
Biographien, S. 240 und 284, folgen.
Der Vater Anton hat mehrere Vorzug,
liche Werke geliefert. Nagler gibt die
Zahl derselben auf40Stückean, von denen sich Gypsabdrücke im Besitze des Sohnes
Luigi befanden. Von Anto n's Gemmen
find besonders hervorzuheben: ein großer
Onyx, darstellend: „Antignne nnd Zsmem
uvr dem Gempel der Furien, .wie Zie dem Dater
;nr Mckkehr nach Gheben rathen"; — eine
andere, gleichfalls große Gemme: „Arm-
mns ;n den Füssen des Achilles", diese und
die vorige von eigener Erfindung; —
die große „Niiste des Mmer", sn laos; —
„Ner Nupt des Julius Msar"; — „Ntelell-
ger", nach der Statue im Vaticcm; —
„Nag NachllNlll". nach Michael Angelo,
dessen Siegelring genannt, in der Größe
eines Ringes so genau copirt, daß Origi-
nal und Copie nicht von einander zu
unterscheiden find; — ein „Centaur",
welchen er für den Dichter Metastasio
in einen Siegelring grub; — und eine
Camee, den „Kapk des Hamrr" vorstellend.
Leider find die dermaligen Besitzer der
vorgenannten, wie der übrigen Werke
des Künstlers nicht bekannt. Er arbeitete
übrigens im erhabenen, wie im vertieften
Style mit gleicher Meisterschaft. Die
Italiener haben seinen Namen Pichler
in Pikler verwandelt, daher er auch
öfter in Werken unter letzterem Namen
aufgeführt erscheint. Sein Sohn Alo is
— wird wohl Luigi gemeint sein, mit
welchem Namen die Italiener Alo is
Zur leichteren Uebersicht der Verwandtschaft dieser Künstlerfamilie folgt hier die Stamm»
tafel:
Leopold Pichler.
Arzt.
Elisabeth Katharina geb. Anreiter.
Anton P. lS. 2291
geb. zu Brixen 42. April 1697.
nach And. 1700 und 1679,
1- 14. September 1779.
1) Therese Viüer.
2) Cajetana MigoW.
Zwei Töch»
ter s. Joseph An-
ton s. Johann Anton
lS 235^
geb. 1. Jänner 1734,
t zu Rom 23. Iän.
ner l?9l.
^ t Eine Tochter. Ioh. Zaseph Luigi (Alois od.^
^ ^ vm.^Vincenzo fS. 240^ Ludwig) ^254^
Monti. ' geb. um 1?"60. geb"i'7?3.
-j-13. März 1854.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon