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PirmuS 338 Pirmus
standige theoretische und praktische Vio-
l'mfchule für Lehrer und Lernende", zwei
Theile in 14Heften (Wien 1800, 109Bc>.
gen) heraus, der erste Theil enthalt bloß
die Theorie von Mozart im Auszuge,
aber im Style neu bearbeitet; der zweite
aber 13 Duette, 18 Divertimento, beide
in 3 Abtheilungen, und 3 fugirte Trio's
für 2 Violinen und Baß. Viele Jahre
nach seinem Tode gab die Firma TobiaS
Haslinger in Wien „30 (15 nnb 18)
sehr leichte snyeuchtnr Metten kür zum Villli-
nen" in drei Lieferungen heraus, wovon
die ersten 12 schon früher einmal gedruckt
waren. Trag in seinem Musikalien-
Kataloge (Wien 1799) führt mehrere
handschriftliche Werke von P. auf. und
zwar: „Oalioii ä. 4" , „Duo Simonis
» 4«) „18 Isr-etti a äuo V. et Vo.",
,Fundament der ersten oder halben
Applicatur auf der Violine sammt zwölf
Uebungen". P.'s Kompositionen als
Unterrichtsstücke werden sehr gerühmt;
seine Duetten sind im Satze wie sie sein
sollen, rein zweistimmig, die Ideen faß»
lich und melodisch, schon ihre wiederholte
Auflage nach so vielen Jahren spricht für
ihren Werth.
Gerber (Ernst Ludwig). Neues historisch»
biographisches Leiikon der Tonkünstler (Leip»
zig 1813. Kühnel, gr. 8<>) Bd. I I I , Sp. 72l).
— Gaßner ^F S. Oi>.), Universal'Lerikon
der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem
Bande (Stuttgart l849, Frz, Köhler, gr. so.)
S. «87.
Pirnttls. Anton (Propst des Vene-
dictinerstiftes Raygern, geb. zu Brunn
9. Mai 4676. gest. zu Raygern
4. Februar 1744). Nachdem er in Brunn
das Gymnasium und die Humanitäts-
claffen beendet, trat er im März 1693
als Nodiz in das Benedictinerstift Ray>
gern. vertauschte den bisherigen Tauf-
namen I ldefons mit dem Kloster»
namen Anton und hörte im Stifte die philosophischen und theologischen Wissen-
schaften. Im Jahre 1699 erschienen bei
Knapp in Brunn (in Fol.) die von
ihm vertheidigten Thesen im Drucke. P.
that sich unter feinen Ordensbrüdern bald
so hervor, daß ihn dieselben in kurzer
Zeit nach empfangenen Weihen (1702)
zum Prior (1767) und nach dem-Tode
deS Abtes Benno Bran tzavsky ,
1709, zum Nachfolger in dessen Stelle
erwählten. Auf diesem Posten entwickelte
P. eine segensreiche Wirksamkeit, und
wird noch heute als „der zweite Stifter-
des Klosters gepriesen; er gewährte
jeder Wissenschaft und Kunst freundliche
Aufnahme und Zufluchtsstätte; gab dem
Studienwesen des Klosters eine bessere
Richtung; begründete für die jungen
Geistlichen ein eigenes Studium im
Stifte; besetzte die Lehrkanzeln desselben
mit tüchtigen Männern; bereicherte un«
gemein die Stiftsbibliothek; erbaute von
Grund auf daS jetzige Stiftsgeoaude,
dessen Kirche er mit schönen Fresken und
Altarbildern schmücken ließ; dabei war
er ein großmüthiger Gönner aller Litera»
toren; gründete mit seinen gelehrten
Klosterbrüdern Johann Haan j^Bd. VI,
S. 97), Prokop Knapp ^Bd. XII,
S. 170. in den Quellens und Nichard
Schalter einen gelehrten Verein, wel«
cher auch in der Folgezeit wohlthätig
wirkte. Im Drucke erschien von ihm nur
eine kleine aszetische Schrift unter dem
Titel: „Neuer Gnadenstern zn einer seligen
Abreise ans diesem Neben" (Brunn 1719),
seinen handschriftlichen Nachlaß aber be»
wahrt die Stiftsbibliothek in Raygern
in drei Foliobänden, theils aszetischen,
theils historischen Inhalts.
(Houmayr's) Archiv für Geschichte, Sta»
tistik, Literatur und Kunst (Wien, 4<>.) Jahrg.
l822, S 312. — d'Elv ert (Christian). Ge«
schichte des Bücher» und Steindruckes, des
Buchhandels, der Büchercensur und der perio»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon