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an. Er besuchte in den folgenden Jahren
bis 4800 die größeren deutschen Städte;
im Jahre 1793 kam er mit beiden Kna«
ben nach Hamburg, wo sich eben zu
dieser Zeit der berühmte Violin-Virtuose
Vio t t i befand. Der ältere der Knaben
benutzte sofort den Unterricht dieses Mei«
sterS und eignete sich manche Vortheile
von deffen Technik an. I m Jahre 1800
befanden sich beide Knaben in Berlin,
wo sie mit ihrem Spiele Alles begeister>
ten. Dort erregten sie solche Bewunde»
rung, daß ein Verein von Dilettanten
sich zusammenthat, um dem jungen Pi»
ri s eine echte Cremoneser Geige zu kau«
fen. welche eben damals aus dem Nach-
lasse eineö berühmten Musikers feilgebo»
ten wurde und welche PixiS der Vater
zum Herzleid deS Sohnes zu erstehen
nicht im Stande war. Von Berlin auS
wurden die Reisen noch weiter, und zwar
nach Polen und Rußland ausgedehnt,
worauf Pixis der Vater nach mehr«
jährigen Künstlerfahrten sich in Wien
bleibend niederließ. Daselbst nahmen
Friedrich W i lhelm und fein Bruder
Unterricht bei dem berühmten Contra«
punctisten Albrechtsberger, dessen
letzte Schüler beide waren. Von Wien
auS unternahmen beide Brüder allein die
erste Kunstreise, und zwar nach Prag, wo
sie gerade um jene Zeit ankamen, als man
damit umging, daselbst ein Conseruato»
rinm der Musik zu errichten. Mehrere der
ersten kunstliedenden Großen Prags, die
für den jungen Violinspieler eine beson-
dere Vorliebe gefaßt, beredeten denselben,
sich in Prag bleibend niederzulassen und
das Lehramt der Violine an dem neuen
Kunstinstitute zu übernehmen, welches im
I . 1810 in'S Leben trat. und so wurde
P. mit 900 fl. Gehalt und der Verpfiich-
tung eines täglichen Unterrichtes von drei
Stunden am Prager Conservatorium angestellt. An demselben wirkte P. in
ersprießlichster Weise, indem er mehrere
tüchtige Schüler gebildet, über 30 Jahre,
auch war er in der Zwischenzeit — nach
Clemens' Abgänge — Orchester-
director am ständischen Theater und
dann Director der Prager Tonkünstler.
Gesellschaft gewesen. Als Componist
scheint P. nicht thätig gewesen zu sein.
Jedoch erscheint in Ricordi 's „Oata-
loAO <i6i1s oxsrs xnd'dliog.ts" (M1a.no
1833, xr. 8".) Volums I, unter p. 323.
438, 464 u. s. w. ein Pixis als Piano-
Componist, von dem zahlreiche Werke
(ein Konäiuo 8ui- Iss ^lons^ustairäZ
äs 1a Rsins äs Haisv^- trägt die Opus-
Nummer 131) angeführt sind. Nun ist
der Bruder Friedrich Wilhelm's, der
berühmte Johann Peter, Violin«
Virtuose. Sollte dieser auch Piano>Com«
ponist sein? InRicord i 's Katalog fehlt
überall der Taufname. P. starb, nach-
dem er seit mehreren Jahren gekränkelt,
im Alter von 86 Jahren. Sein leider
früh verblichener Sohn Theodor ss. d.
Folgender^ trat in seine Fußstapfen.
L ibussa. Jahrbuch. Herausgegeben von Paul
Alois Klar (Prag, Taschenbuchform.) X. Jahr-
gang (185l), S. 462. — Neues Univer-
sal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von
Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von
Eduard Berns dorf (Dresden 1836, Schä«
fer. gr. 8«.) Bd. I I I , S. 196. — Gerber
(Ernst Ludwig), Neues historisch.biographi<
sches Lcrikon der Tonkünstler (Leipzig 1813,
Kühnel. Lex. 8".) Bd. I I I , Sp. 726. — (Ho r<
mayr's) Archiv für Geschichte, Statistik.
Literatur und Kunst (Wien, 4".) XVI. Jahr-
gang (1825). Nr. 4, S. 19. im Aufsatze:
„Die Tonkunst in Böhmen", uon I . A. v.
Rittersberg. — Schil l ing (G. Dr.),
Das musitalische Europa (Speyer 1842. F.
C. Neidhard. gr. 8°.) S. 26?. — Gaßner
(F. S. vr.), Universal'Lexikon der Tonkunst.
Nme Handausgabe in einem Bande (Stuttgart
1849. Köhler. Lex. 8".) S. 688. - Theater.
Zeitung, herausg. von Adolph Bäuerle
(Wien. gr. 4«.) 33. Jahrg. (1842). Nr. 236.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Volume 22
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Pergen-Podhradszky
- Volume
- 22
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1870
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 534
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon