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PototschniF 174 Pototschmg
Vesuche der Akademie lehrte P. im
Jahre 1780 nach Laibach zurück, wo er,
einige Unterbrechungen von kurzer Zeit
abgerechnet, seinen bleibenden Wohnsitz
aufschlug und indem er seine Schwester
Anna zu sich nahm. viele Jahre bis an
seinen Tod seine Kunst ausübte. Anfangs
malte P. Porträte und erst sväler, da er
durch seineKunstfertigkeit einen Nufcrlcmgt
hatte, Altar, und Heiligenbilder. In
Laibach wie auch im ganzen Kronlande
Krain befinden sich sehr viele gute Ge«
mälde von P's. Hand. Von diesen sind
mir bekannt geworden in den Kirchen der
Stadt Laibach, und zwar in der Dom«
kirche: „Nie he!!, imi Könige", Altarbild;
— in der Fcanziökanerkirche auf der
Frauenseite: „Ner H. IlliMnez der Günter"
und „2er H. Äntanins naii Padn» mit dem
RinNein"', — hinter dem Hochaltar:
das Altarbild „Warin Schnee" und nebenan
,Hie P. Margaret!»» de Tartan« mit dem
Hnnde"; auf der Mannelseite die Altar«
bilder „Maria Hilf" und „Ner V.Äluiöin«".
Im Franziskanerkloster selbst befinden
sich auch noch mehrere Gemälde P's.,
worunter, besonders im Nefectorium, ein
Bildercyklus „Na« Men des iieü. Fra,,-
lilcnZ" zu bemerken ist. Leider wurden
diese Bilder durch einige Ordensbrüder,
die vorgaben, von der Malere! etwas zu
verstehen, durch vieles Lückiren und
Putzen gänzlich verdorben. Auch die
große Kirchenfahne des Klosters ist mit
einem Gemälde von P. geschmückt., Von
Bildern P's., welche sich in krainischen
Landkirchen befinden, sind anzuführen in
seinem Geburtsorte Krop: daS Hoch.
altarbild „3er heil. Ältt Leonard"; — zu
Obergurk: zwei Altarbilder, eines aus
dem Jahre 1784, das andne aus dem
Jahre 1804; — in Tbensfeld baS Altar-
bild „Nll H. HnmliMllZ und dlr H. Fülln.
n°t" und zwei Altarbilder in Mariafeld und im Franziskanerkloster zn Nazareth i
Malereien auS seiner Jugend befinden
sich in der Görtschacher Papierfabrik. Auch
zu Lustthal befanden, oder befinden sich
noch, im Museum des Barons Erberg
mehrere Bilder P.'s, darunter eine „<kr-
mrcknng dez VazarnZ". Noch viele andere
Kirchen Krains besitzen Altar- uxd andtit
Bilder von P's. Hand. P. war kein
gemeiner Landkirchenmaler I daß er ein
wirklicher Künstler war, dieß bezeugen
die vielen noch von ihm vorhandenen
Gemälde. Als er zur Zeit der franzö-
sischen Invasion sich in seinem GeburtS-
orte Krop befand, bezahlte ihm emFran>
zoft für zwei Bilder, die er in seinem
Atelier gesehen, 8U Ducaten. Auch erhielt
P. von Kaiser Alexander I., als dieser
während des Congrefses sich lange«
Zeit in Laibach aufhielt, den Auftrag,
für deS Kaisers Privatcciuelle ein Altar»
bild zu malen. Der Künstler erreichte das
hohe Alter von 83 Jahren, ließ sich,
seinen Tod ahnend, die heiligen Sterbe»
sacrcunente reichen, und hauchte, etliche
Minuten nach Empfang derselben, mit
seligem Lächelli seinen Geist aus. Kein
deutsches Künsller'Lexikon gedenkt seiner,
obgleich er unbedingt in jedem eine Stelle
verdient. Pototschnig erscheint auch
Potocnik und Potozhnigg ae>
schrieben.
hnndlchrlflliche AufzcichüUN'
kon der südslawischen Künstler (Aliraii! l8ö?,
Lj. Gnj, nr. 8°.) S. »»«.
Noch sind folgende Pcrsone» dicscs Namens,
alle aiiö Kra!n gcbin'tin, nnzufüh««:
l, Nlasius Potol l i l ie (auch Potozhnil
u»d Poto tschn ig) , ein zeitgenössischer
slovenischor Poet, geb, zu Struzevo bei
Nnklo i,i Oberlrain, der »ach beendeten
theologischen Studien sich der Seelsorge wld<
mete. Laplan, später Cnntor in der Dom«
kirche zu Laibach wurde, und nls sloveni'
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon