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selbstOfflcier war. bestimmte ihn auchzur
militärischen Laufbahn. Im Alter von acht
Jahren kam er auf die Elementarschule
zu GrubiZnopolje, später besuchte er durch
zwei Jahre die Schule zu St. Georgen
und dann verbrachte er ein Jahr in der
Militärschule zu Belovar. Nachdem er, als
cr erst 19 Jahre alt war, seinen Vater
durch den Tod verloren, gelang eg seiner
Mutter, für ihn einen Stiftungsplatz in
der Wiener.Neustädter Militär.Akademie
zu erhalten, in welche er zu Ende des
IahreS 4830 eintrat. Nach einer acht-
jährigen Studienzeit, während welcher P.
stets den ersten Rang unter seinen Studien»
genoffen behauptet hatte, wurde er als
Lieutenant in das damalige Infanterie»
Regiment Baron Bakonyi eingetheilt.
DenZeitraum vom Jahre 1838 bis 1848
bracbte P. mit seinem Regimente theils
in Croatien, Dalmatien, theils in Ungarn
zu. Im Jahre 1848 nahm er an dem
italienischen Feldzuge Theil, focht bei
Gliangel i , Curtatone und Goito
mit Auszeicknung und wurde in kurzer
Zeit zum Hauptmanne befördert.. Im
folgenden Jahre wurde P. zum Chef der
Militärangelegenheiten bei der Banal-
Regierung in Agram ernannt, und hierauf
von diesem Posten zum ersten Banal»
Grenzregimente übersetzt. Spater wurde
er dem LandeS'General'Commando zu»
getheilt und versah dann einige Zeit hin-
durch die Stelle eines Inhabers-Adju»
tanten bei dem Banus IelaLiä. Im
Jahre 1882 in politischen Angelegen-
heiten zu Omer-Pascha nach Travnik ge-
sandt, wurde er nach seiner Rückkehr noch
in demselben Jahre zum Major und
Commandanten des damals in Cremona
stationirten 2. Bataillons im Deutsch»
Banater-Grenzregimente befördert. Im
folgenden Jahre kehrte er mit dem Re-
Zimente nach Panoevo zurück, lebte bis März 1884 am Kordon zu Kovin, wo er
zum Romanen»Banater > Grenzregimente
übersetzt wurde. Im Juli desselben Iah»
res marschirte P. mit seinem Bataillon
nach Siebenbürgen, wurde jedoch bald
darauf von dem Acmee»Obercommando
nach Wien berufen. Der Verlust seiner
Tochter und kurze Zeit darauf jener seiner
Frau, bewogen ihn, um Versehung zur
Truppe zu bitten, welcher Wunsch ihm
auch durch Eintheilung in das 1. Banal.
Grenzregiment gewährt wurde. 1838
wurde P. Oberstlieutenant im General«
stabe, in welches Korps er im Jahre
1887 eingetreten war. Wahrend des
Feldzuges 1889 war P. zuerst dem 1.,
dann dem 4. Armeecorps zu Trieft zuge.
theilt, kam dann bei dem General'Com-
mando der 2. Armee in Adelsberg in
Verwendung, wo er zum Obersten avan»
cirte. Als solcher hatte er in Temeövar,
Wien und 1868 in Verona seine Station.
Der Mai 1866 brachte P. den Generals»
rang und jetzt ist er als Brigadier in
Wien angestellt. Jedoch weniger seine
militärische Laufbahn ist eS, welche ihm auf
einenPlatz in diesem Werke Anspruch gibt,
als seine poetische Wirksamkeit, in Folge
welcher P. als einer der bedeutendsten
südslavischen Poeten der Gegenwart an»
zusehen ist. Schon in der Akademie zu
Wiener>Neustadt zeigte sich in ihm die'
poetische Ader und er schrieb zu dieser
Zeit viele kleinere Gedichte in deutscher
Sprache. Besonderen Einfluß auf P.
nahm Iwan Kukuljernü-Sakcinski.
der aus der ungarischen Gdelgarde als
Lieutenant in P.'s Regiment eingetreten
war und ihn veranlaßt hatte zu seinen
Gedichten nur vaterländische Stoffe zu
wählen. Das erste Gedicht dieser Art in
deutscher Sprache ist „Das Uskoken»
mädchen", welches in der damals von
Draxlei» m Agram redigirten Zeit»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon