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alle ihm bekannten echten Fairen, nach
einer Methode untersucht und so den
praktischen Beweis der Nutzbarkeit dieses
Eintheilungsprincipes für die Systematik
dieser Psianzenfamilie geliefert zu haben.
Das Material P.'s zu dieser Arbeit war
ein höchst reichhaltiges, denn es standen
ihm außer öffentlichen auch eine große
> Anzahl uon Privat.Herbarien zur Ver-
fügung. Es sind in diesem Werke mehr
als 2000 Aitm Farrenkräutec kritisch
erläutert. AlS Anhänge zu demselben
kann man auch noch zwei Abhandlungen
P.'s ansehen, die er im Jahre 1842 ver»
faßte: über die Gefäßbündel im StipeS
der Farcen, in welcher er seine in der
^?teriäc>FraVlnt>," niedergelegten Ansich-
ten theils vervollständigte, theils berich»
tigte und über „die Gruppe der Hy>
menophylleen". Außerdem verfaßte P.
noch eine Anzahl kleinerer Schriften, unter
denen besonders sein 1838 erschienenes
Handbuch der „Oryktognosie in techni»
scher Beziehung" zu bemerken ist. Was
seine Thätigkeit als akademischer Lehrer
anbelangt, so sagt sein Biograph Wei-
tenweber von ihm: „daß er das nicht
hatte, was man einen lebendigen, stießen»
den Vortrag nennt. Es war ihm — wie
so manchem anderen Gelehrten, in Folge
der rhetorischen Ungeübtheit während
der Schuljahre — auch für später leider
der Mangel an Geläufigkeit in der öffent»
lichen mündlichen Mittheilung geblieben.
Der reiche Geist schien oft mit Mühe
nach dem augenblicklich «forderlichen
Ausdrucke neuer, nicht selten tiefsinniger
Ideen zu ringen; aber dieß ward ersetzt
durch die Bestimmtheit und Klarheit sei«
nes Wissens, durch die Fülle fruchtbarer
Bemerkungen, wodurch es ihm gelang,
die höher befähigten Zuhörer in das
Innere seiner Wissenschaft einzuführen".
P. hielt auch einige Jahre hindurch nach dem Abtreten des Professors Ignaz
Tausch die sehr beliebten Vorlesungen
über ökonomisch.technische Botanik im
gräflich Canal'schen Garten, und außer»
dem einige Vorträge in gelehrten Gesell»
schaften. Die großen Verdienste, die sick
P. um die Wissenschaften erworben, blie»
ben nicht unbeachtet. So ernannte ihn
die kön, böhmische Gesellschaft der
Wissenschaften 1834 zu ihrem wirklichen,
die kais. Akademie der Wissenschaften
zu Wien, welche ihm auch die Mittel zu
einer Reise in's Ausland zur Vollendung
seineö Farrenwerkes zur Verfügung stellte,
zu ihrem correspondirenden Mitgliede.
Außerdem erhielt er von vielen auslän»
bischen Akademien Diplome, so von der
kaiserlich Leopoldinisch.Carolinischm Aka-
demie der Naturforscher d. Z. in Bres»
lau, welche ihm den Beinamen »?Iu-
inivr" gab, von der kön. preußischen
Akademie der Naturwissenschaften in Ber»
lin' von der kais. russischen Gesellschaft
der Naturforscher in Moskau, von der ine»
dicinisch'botanischen Gesellschaft in Lon»
don und noch von mehreren anderen. 1848,
bei dem 800jährigen Jubiläum der Pra-
ger Universität, wurde P. von der philo»
sophischen Facultät mit dem Ehren»
diplome ausgezeichnet. Ebenso, wie nach
seinem Bruder, wurden auch nach ihm
sowohl Pstanzengattlmgen, wie einzelne
Arten benannt. Weitenweber in den
beiden- Lebensskizzen derselben führt sie
alle namentlich an. P.'s Arbeiten e»
schienen theils felbstständig. theils in
Zeitschriften, besonders viele aber in den
Verhandlungen der kön. böhmischen Ge»
sellschaft der Wissenschaften. Die Titel
der selbstständigen Werke P.'s sind:
1818,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon