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Prochaska 344 Prochllska
i^ill« (Bücher-Lexikon), S. 497 u. 198.
Auch ein deutscher Poet ist eS. den P.
wiederholt feiner Muse würdigte, und
zwar erschienen von ihm L en au's Schilf»
lieber unter dem Titel: „I'l'sns' « >a-
/bös/« (Prag 1860), für eine Singstimme
mit Pianobegleitung, und desselben „Drei
Reiter" unler dem Titel: « ^ >s^ä<»«,
nach der «echischen Uebersetzung von
I . V. I ahn . Außer Liedern schrieb P.
auch bereits metziere Orchesterstücke, unter
andern eine Ouvertüre zu Halek's
Drama: „Aleiius", für welche er von
dem russischen Großfürsten Konstantin
mit einem Vrillantringe aufgezeichnet
wurde. Im Vereine mit Franz Pivoda
M.XXI I ,S.377^ ist er einer bereisten
Begründer der Prager Künstler>Besedci.
vaüdoi ' (Prager musilalische Zeitschrift, 4°,)
«. Jahr«, (l8L2). Nr. 2l u f,,- „I^äovtt
«doiä", d. i. Luwig Prochäzka als Heraus»
geber öechischer Gesänge und Liedrrsamni'
lungen, — 81ovui^c uauöilx. Itsäu.ktoi'
Dr. krallt, 1,26. NIsß«,', d, i, Eonversll'
tions'L^ikon. Redigiit von Dr. Franz Lnd,
Riesser(Prll«<889. Kober. Lex, 8°.)Nd.VI,
S, 983, Nr. ?.
MathiaS, («echischer
Schrift stell ei, geb. zu Nr tn ic in
Mahren 4. Februar 1811). Besuchte bis
zu seinem achten Jahre die öechische
Schule, und als nun sein Vater nack
Iglau übersiedelte, kam P. in eine
deutsche Schule, wo, wie sein Biograph
berichtet, ein „eingefleischter" (!) deutscher
Lehrer ihn ausschließlich im Deutschen
unterrichtete. Im Jahre 1821 bezog er
daS Gymnasium zu Iglau, kam 1827
nach Brunn. wo er das Studium der
Philosophie begann, und im Jahre 1829
dem geistlichen Stande sich widmend,
jeneü der Theologie. Nachdem er letzteres
beendet, erhielt er im Jahre 1833 die
Priesterweihe und trat nun als Katechet und Prediger in der deutschen Station
Stalleck in die Seelsoige. Bald jedoch
kam er in die öechische Pfarre nach öej.
koviä, und von dort nach anderthalb
Jahren als Cooperator zu St. Thomas
nach Brunn, wo er seit 1837 die ersten
Fastenpredigten in öechischer Sprache
hielt. Gesundheitshalber wurde er auf
die minder anstrengende Pfarre Komarov
bei Brunn übersetzt, bis er im Jahre
1840 eine Cooperatorstelle zu Zabrdovic
bei Brunn erhielt, welche er durch zehn
Jahre versah, worauf ihn sein Bischof
als Katecheten an daS Gymnasium nack
Brunn berief, wo er anfänglich bloß die
Religionslehre, später aber auch die
philosophische Propädeutik vortrug. Die
Pflege seiner Muttersprache lag ihm seit
jungen Jahren am Herzen! als er im
Jahre 1847 den seiner nationalen Be»
strebungen bekannten Professor Susi l
kennen lernte, wendete er sich mit beson»
derer Vorliebe der vaterländischen Lite»
ratur zu und entwickelte seither auch als
Schriftsteller eine rege Thätigkeit. Im
Jahre 1849 übernahm er die Redaction
des KlkchenblatteS „maL^änot^ kato-
1iok6", d. i. Stimme der katholischen
.Eintracht, welche er bis zu seiner Beru«
sung als Katechet nach Brünn besorgte,
worauf er aber auch dann noch als fie!>
ßiger Mitarbeiter für daS Blatt wirkte.
Die von ihm ausgeführte öechische Ueber»
sehung deS 1. Gesanges ber Odyssee ver-
öffentlichte er im Programme des Brün»
ner Gymnasiums für 1883. Nicht min'
der fieißig schrieb er für das Kirchenblatt
„O^iili a klstkoä", für den „Lvstosoi",
die „?ra2Lko Noviuft" und für andere
slavische Blätter. Von seinen selbststän'
dig erschienenen Schriften sind anzufüh»
ren: „Oo^ana H5«?-l's", d. i. Der Schutz
Mariens (Brunn 1888. 8«.). eine No'
velle aug der Zeit des Einfalls dei Tata»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Volume 23
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Podlaha-Prokesch
- Volume
- 23
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 426
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon