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433 Cwaglio
Mailand 174t —1749, 8«.). welches dem
Herzoge von Modena Franz IH. ge
widmet ist und noch größeres Aufsehen
«erregte als das früher erschienene. Auch
würde Q. dasselbe kaum zu Ende ge>
führt haben, wenn er in seiner Arbeit
nicht von dem Marchese Alexander
Theodor Tr ivu lz i auf das Werkthä»
-tigste unterstützt und nach jeder Seüe hin
gefördert worden wäre. Nun erlangte er
über sein Ansuchen von seinem Gönner,
dem Papste Benedic t XIV., die Er-
laubniß, sei» Ordenskleid ablegen zu
dürfen, wo.rauf er in die Schweiz ging
und dort einige Male Gelegenheit fand,
ftc die katholische Religion als Ver>
theidiger in die Schranken zu treten.
Aus der Schweiz begab er sich nach Paris,
wo er Vol ta i re kennen lernte und an
d>.!n Cardinal von Tencin einen emfluß-
reichen Mäcen fand. Nach seiner Nück>
kehr nach Italien verweilte er einige
Zeit in seiner Heimat Veltlin, dann be-
gab er sich im Jahre 1748 nach Rom,
wo ihm sein Gönner Papst Benedict
XIV. dem Cardinal Qu i ri n i, Bischof
von ÄreScia, auf daS Wärmste empfahl.
, Nun begab sich Q. nach Mailand, nahm
daselbst seinen bleibenden Aufenthalt und
>erhiel! im Jahre 1781 die Stelle deS
Bibliothekars am Hofe des kaiserlichen
Gouverneurs in Mailand, Graf Johann
LucasPallau icini. Durch deS Grafen
Ch ri stian i Verwendung erhielt er auch
von der Kaiserin Mar ia Theresia
eine Iahrcspcnsion, aber sein bald darauf
>crfolgter Tod verhinderte den Genuß
dieser Gnade. Von anderen Werken Q.'s
sind noch anzuführen: „Ol«ss?'5ll«onl
", 3 volruni (Nilano 1753
und 1786). I n Handschrift hinterließ er
eine allgemeine Botanik, ein größeres
medicinisches Werk und man will wifsen, daß er an Giacomo Zanjchell i 's bota»
nischem Werke großen Antheil habe. Q.
war Mitglied fast der meisten italieni»
schen Akademien.
Oesterreichische Nat ional >Ency kl opä>
die von Gräffer und Czikann (Wien
<835, 8«,) Nd, IV, S. 327,
Qllllglill, Johann Maria von ( In-
genieur und Architekt, geb. zu
Laino in Oberitalien um das Jahr
1700, gest. um das Jahr 1763). Gehört
einer italienischen Künstlerfamilie an, die
später nach Deutschland übergesiedelt und
ans der einzelne namhaften Ruhm erlangt
haben. I^Vergl. die Quellens Johann
Mar ia erhielt seine künstlerische Aus»
bildung in Mailand, kam später in kaiser.
liche Dienste, welche ihn nack Wien führ»
ten, wo er mehrere Jahre verweilte imd
zur Zeit der Kaiserin Mar ia Theresia
zum kaiserlichen General-Ingenieur er>
nannt wurde. Näheres über seine künst»
lerische Thätigkeit kann ich nicht berich-
ten. — Sein Sohn Lorenz (geb. 1730,
gest. 18U4) erhielt den ersten Unterricht
in dcr Kunst von seinem Vater, besuckte
dann zur weitere» Ausbildung die Wiener
Kunstakademie und folgte im Jahre 1740
einem Rufe des Kurfürsten KarlTheo>
d o r nach Mannheim. Nachdem ei dann
noch mehrere Jahren Hinduich Studien
in Italien gemacht, kam er im Jahre
1775 mit seinem Kurfürsten als Hof>
architekt nach München, wo er in dieser
Eigenschaft und als Decorateur Ausge»
zeichnete« leistete. — Ein Bruder des
Lorenz, Dominik Quagl io (geb. zu
Laino 1733. gest. um 1760) bildete sich
in Mailand und ging dann nach Salz»
bürg und Wien. Er malte Bildnisse und
historische Darstellungen.
Nagler (G. K.vr.), Neues allgemeinesKünst»
ler>Lerikon (München l833. E. A. Fleischmann.
8».) Nd. XII, S, l3L. — Die Quaglio,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Prokop-Raschdorf, Volume 24
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Prokop-Raschdorf
- Volume
- 24
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1872
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 450
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon