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seines eigenen Dolches siel und äugen
blicklich verschied. — Hanns, Ulrich und
Hermann Rauber, welche dem Aufrufe
des Kaisers Friedrich IV., den dieser
an die Ritterschaft in Kraia, Kärnthen
und Steiermark erlassen, folgend, im
Jahre 1446 gegen Johann Corvinus
Hunyad nach Fürstenfeld und Rad
kersburg zogen. — Nahe um dieselbe
Zeit, 1462, erscheint ein Niklas Rau-
bei unter den Führern der krainischen
Schaaren, welche, den Landeshauptmann
Grafen von S c h a u m b u r g an der
Spitze, dem von den aufständischen Wie>
nern in seiner Burg belagerten Kaiser
Friedrich IV. zu Hilfe zogen. — Ein
Uconhard Räuber war Hofmarschall
des Kaisers M a x i . und erscheint öfter
unter den Kämpfern in den damaligen
Turnieren. — Im Jahre 1499 stiftete
ein Hanns Raub er und seine Mutter
Barbara, geborne von Lueg, das noch
heute bestehende freiherrlich Raub er'sche
Veneficium St. Barbara in der Dom»
kirche zu Laibach. — Noch ein Niklas
R. befindet sich in den ansehnlichen Rei»
hen von Adelsgeschlechtern, welche 1492
auf das Geheiß des Kaisers Max gegen
die Türken zogen, nachdem diese wieder
einen, und zwar bereits den siebenten
Einfall in daS Land Krain gemacht, den»
selben über Möttling, Rudolphöwerth
bis in die Nähe der Stadt Iaibach nach
Steiermark und Kärnthen ausdehnten
und überall, wo sie hinkamen, raubten,
mordeten und sengten. Bei Villach kam
es zum GntscheioungSkampfe. Lange
blieb derselbe unentschieden, bis 18.000
von Türken mitgeschleppte gefangene
Christen im Gewühle der bereits zu
Gunsten der Türken sich hinneigenden
Schlacht, von ihren Peinigern vergessen,
sich aufrafften, über ihre Bedeckung her»
sielen, derselben die Waffen entrissen und nun den Türken in den Rücken sielen,
während unsere zu neuem Muthe von
ihren Anführern angefeuerten Truppen
noch einen Angriff wagten, welcher, in
so unerwarteter Weise unterstützt, zum
Siege der Christen führte. 10.000 todte,
7000 verwundete Türken bedeckten die
Wahlstalt, und ihr Anführer A l i
Pascha, von dem kätnthnerischen Lan>
deöhauptmann Rudolph Kheven»
hül l er zu Tode getroffen, hauchte in
den Armen von Niklas Raub er, der
zu seiner Gefangennahme herbeigcsprengt
war, seinen Geist ans, — Eine große
Rolle in seiner Zeit als Staatsmann
und Kirchenfürst spielle der berühmte
Christoph Raub er (geb. 1466, gest. zu
Wien 26. October 1536). Nachdem er
an der Wiener Hochschule studirt, erhielt
er, erst 22 Jahre alt, die heiligen Wei>
hen und wurde im Jahre 1497, 31 Jahre
alt, Bischof von Laibach. Im Jahre
1304 ging er in Geschäften seines Kai.
sers nach Rom, nach seiner Rückkehr von
dort entsendete ihn der Kaiser mit ver-
schiedenen Missionen an die Höfe der
deutschen Reichsfürsten und alsdann aber»
malS nach Rom. I n den venetianischen
Kriegshändeln stand er dem Kaiser mit
seinem Rathe treu zur Seite und besorgte
im Jahre 1311 zugleich mit dem kraini»
schen Landeshauptmann Johann von
AuerSperg das Verpstegs» und Ver»
theidigungSwesen von Innerkrain. Istrien
und Friaul, nachdem er schon das Jahr
früher. 1310, mit der kcainischen Ritter»
schaft nach Braisach am Oberrhein ab-
geordnet worden war. Bei der 1813
stattgehabten Zusammenkunft der Könige
Sig ismund von Polen und Ladis»
laus l l . von Ungarn mit Kaiser M a r i .
Wels, um dort die Doppelheirath
zwischen Ungarn und Oesterreich festzu»
setzen, erscheint Bischof Christoph als
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rasner-Rhederer, Volume 25
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rasner-Rhederer
- Volume
- 25
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 446
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon