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in der Länge seines Körpers belassen,
das Uebrige ihm von seiner Familie ab»
geschnitten. Sein BildniĂź ist wiederholt
gestochen, beides Mal in ganzer Figur,
einmal von I . A. Böner in Fol., das
andere Mal von F. Andre Sohn in
8"., in Lebensgröße gemalt befindet
es sich im Ioanneum zu Gratz. —
Ueonhnrd Räuber, Obcrhofmarschall
des Kaisers Max im i l i an , erscheint
ĂĽberall als derjenige angefĂĽhlt, der in
seine Familie den Freiherrnstand
mit den Prädicaten zu Planke »stein
und Karlstetten gebracht hat. —
Sein Sohn Cosnws starb im Jahre
1882 als Landespiäsident in Krain —
dessen Sohn Adam war wieder ein aus»
gezeichneter Kriegsheld und schlug 1894
als Rittmeister mit einem Heere von
4900 Christen ein weit ĂĽberlegenes (die
Chroniken schreiben 80.000 Mann star-
kes) TĂĽrkenheer bei Siffek aufs Haupt.
— Adam's Sohn Hanns Friedrich
war Amtöpräsident in Krain und —
dessen Sohn Franz Adam Oberhaupt»
mann zu Karlstadt in Croatien. — Die»
ses Letzteren Sohn Veit Christoph war
kaiserlicher Rath und Kämmerer, brachte
ansehnliche GĂĽter wie Weinegg, Kreit-
berg u. a. an sich, war auch fĂĽrstlich
Ansbach'scher geheimer Rath und Rit>
tcrrath der freiyn Reichsritterschaft in
Franken. Er ist der Stifter der fränki-
schen, auch bereits erloschenen Linie; von
seinen Söhnen war Dtto Christoph
Domherr zu RegenSburg und Freifmgen,
und Albrecht Ernst wurde im Jahre
1703 in dem damaligen französisch'baye'
lischen Kriege im Kloster Michelfeld er-
schössen. — I n neuerer Zeit erscheinen
ein Ignaz Freiherr von Raub er, der
in der Wiener-Neustädter Militäi-Aka-
demie erzogen, im Jahre 1764 als Fah.
nencadet zu Deutschmeister > Infanterie kam. Stufenweise vorrĂĽckend, ward ec
im Jahre 1788 Hauptmann im 2. Szek>
ler-Regimente und hat sich durch seine
Vertheidigung des Klosters Sinai be-
sonders ausgezeichnet. Mit zwei äom»
pagnien als Besatzung deS Klosters be>
ordert, wurde er am 24. März g. I .
von 2900 TĂĽrken heftig angegriffen. Nr
leistete heldenmĂĽthigen Widerstand, em-
psing die Angreifer mit einem wohl
unterhaltenen Feue^ und hielt sich tapfer,
ungeachtet dessen, daĂź die TĂĽrken alle
umliegenden Kloster'gebäude in Brand
gesteckt hatten. Endlich zogen sie sich mit
einem Verluste von 300 Todten zurĂĽck.
Freiherr Ignaz marschirte, nachdem die
Gefahr beseitigt war, nach Tömös. Im
Jahre 1797 wurde Räuber Major im
1. walachiscken Grenz »Regimente. —
Joseph Freiherr von Räuber (geb. 1800)
ist ein jĂĽngerer Bruder deS gegenwartigen
Ehefs der noch blühenden stebenbürgi»
schen Linie, des Freiherrn Kar lRauber
ssiehe über diese Linie die nächste Seite^
und starb am 17. April 1869 als Ge.
neral-Major zu Laibach. Von seinem
Ableben nahm sogar daS „Frankfurter
Journal" Notiz, da der General mehrere
Jahre Stadtcommandant von Frankfurt
gewesen und sich in dieser Stellung so
beliebt gemacht hatte, daĂź ihm bei seinem
Scheiden von Seiten des Senates der
damals freien Stadt eine werthvolle,
mit Brillanten besetzte Tabattiöre, eine
Abbildung der Stadt in Email umschlie-
Ăźend, ĂĽberreicht wurde, was. wie die
citirte Zeitung meldet, in diesem Falle
nicht eine bloße Förmlichkeit, sondern
der Ausdruck aufrichtigen DankgefĂĽhls
für sein tactvolles Auftreten war. — Die
krainische, im Mannsstamme schon frĂĽher
erloschene Linie starb in der weiblichen
Linie mit Anna Baronesse Raub er
(geb. 1779) aus, welche als Stiftöfräu-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rasner-Rhederer, Volume 25
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rasner-Rhederer
- Volume
- 25
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 446
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon