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Rauscher Nauscher
der unten angeführten Quelle berichtet,
dem Verfasser Veran lt »Bercastel
das wesentlichste Material geliefert, da
er über diese Periode besonders genau
unterrichtet gewesen. Ebenso lieferte R.
dem Erjesuiten und Schriftsteller Felix
Franz Hofstäter sBd. IX, S. 184)
ausführliche Materialien zu dessen ano>
nym herausgegebenen Buche: „Wahr-
mund oder Antwort auf alle Verleum»
düngen wider die Jesuiten, wie sie in den
neuesten Schmähschriften wiederholt weo
d.-n«. 2 Bände (Augsburg <782. 8«.),
wovon in den Jahren 4793 und 4794
eine neue Auflage in vier Banden er»
schien. Hoch führt Stöger ein anderes
Werk, eine Apologie der katholischen
Religion gegen alle wo immer befind-
lichen Gegner derselben an, an welcher
er auch bedeutenden Antheil haben soll;
jedoch ist aus Stöger's unklarer An»
gäbe nicht zu entnehmen, welches Werk
eigentlich gemeint sei.
L Vi-ovlneia«
iVULtriaea« soeiewtiü .7««u, (Vionnao 185 V.
I^sx. 8°,) p. 29!!,
Rauscher. Joseph Othmar Ritter
von (Cardinal und Fürst»Eczbi-
schof von Wien, geb. zu Wien 6.Octo-
bcr 1797). Ein Sohn deS k. f. Regie-
rungsratheS Franz Ritter von N., der
für sein langjähriges und verdienstvolles
Wirken im Staatsdienste mit Diplom
vom 26. Mai 1808 in den erbländischen
Adel» und mit einem zweiten vom 12. Juli
1828 in den Nitterstand erhoben wurde.
IosephOthmar, von seinem Vater für
die Veamtenlaufbahn bestimmt, beendete
an der Wiener Hochschule die philosophi-
schen und juridischen Studien. Mit einem
Male aber wendete sich der junge Mann,
seinem eigenen Dränge folgend, von dem
bisher betretenen Wege ab und begann
das Studium der Theologie, nach dessen Vollendung er im Jahre 1823. damals
bereits 26 Jahre alt, die heiligen Wei>
hen erhielt. Anfänglich war er in der
Seelsorge thätig und wirkte zwei Jahre
als Caplan in dem in WienS Nähe gele>
genen Hütteldorf. Bei seiner vornhinein
ausgesprochenen wissenschaftlichen Rich»
tung wurde er jedoch bald an seinen
rechten Platz gestellt, und nachdem er im
Seelsorgedienste den Grund deS prak>
tisch'geistlichen Wirkens gelegt, erhielt er
die Professur des Kirchenrechls und der
Kirchengeschichte am Lyceum zu Salz»
bürg. Dort hatle er zu seinem Schüler
und zum Bewunderer seines tiefen kir»
chengeschicbtlichen und überhaupt theolo»
gischen Wissens den Fürste.i und jetzigen
Cardinal und Prager Grzbischof Fried-
rich Sch wa rzenberg, der zu jener
Zeit im Salzburger Priester-Seminar
den theologischen Studien oblag. Diese
Begegnung sollte für R.'S spätere Lauf»
bahn von wichtigem Einflüsse sein. Wäh»
rcnd seines Aufenthaltes in Salzburg
begann auch R. ein größeres kirchenge»
schichtliches Werk, dessen Vollendung leider
durch seine Berufung auf andere Posten,
welche ihm niä't mehr die zu einer so an»
strängenden Arbeit nöthigen Muße ließen,
unterbrochen wurde. Nach mehrjähriger
Thätigkeit in Salzburg erhielt R. im
Jahre 1832 den Ruf als Direclor der
k. k. orientalischen Akademie nach Wien,
unter gleichzeitiger Ernennung zum insu«
lirten Abte zur heiligen Jungfrau Maria
von Monostor ob Komorn. Auch siel in
den letzten Jahren seiner damaligen Stel»
lung auf ihn die Wahl zum Lehrer in den
philosophischen Wissenschaften für den
Erzherzog, jetzt regierenden KaiserF r a n z,
Joseph I. Mittlerweile war sein ehe°
maliger Zögling und BewundererFr i ed.
rich Fürst Schwarzenberg zum
Fürstprimas von Salzburg erhoben und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rasner-Rhederer, Volume 25
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rasner-Rhederer
- Volume
- 25
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1868
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 446
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon