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Nieger u. Niegger Nieger u. Megger
deS Kaisers Franz in der Stadt Brunn
im Jahre 1833 gegeben; — ein Orato-
rium: „Ohirza nnt> ihre sieben Söhne"; —
drei große solenne Messen zu Primizen;
46 Vocalmeffen für vier Mannerstimmen
mit Orchesterbegleitung, viele Offertorien
und Gradualien, ^äper^ss, Zalvs Rs-
ßin^ 20 ?an^o linFua.^ Kirchenlieder,
2 große Requiem, viele Streichquartette
u. dgl. m. Unter seinen theoretischen
Werken ist besonders anzuführen seine
„Harmonielehre oder Kunst, den Generalbuss
in sechs Mannten zn erlernen" (Wien 1833,
Strauß). Rieger war Musicus durch
und durch, er gehörte als solcher der
älteren deutschen Schule an, denn er
hatte sich an Werken eines Bach,
Nau mann, Handel und Gluck her«
angebildet. Seine Kenntnisse in der
Mufik, theoretisch wie praktisch, waren
erstaunlich; bei seiner Wirksamkeit als
Kapellmeister des Grafen Haugwitz,
eines Pflegers der Musik im großartigen
Style, als Theater-Kapellmeister, als
Dirigent fast aller in Brunn zur Aufsah-
rung gebrauten größeren und kleineren
Musikproductionen, als Mustklehrer und
vieljahriger Docent der Compofitions»
lehre besaß er eine Vielseitigkeit in der
Mustkkenntniß, wie sie nur Wenige, die
dieser Kunst huldigen, besitzen. Dabei
war er Künstler aus ganzer Seele, der
seine Kunst mit religiöser Begeisterung
übte. Zu seiner am 24. October 1854
in der Brünner Kathedralkirche abgehal»
tenen Todtenfeier wurde ein von dem
Verewigten selbst componirtes Requiem
aufgeführt. welches wie viele seiner
Werke als die gediegene Schöpfung
eines bedeutenden Componiften bezeichnet
wird. — Schließlick sei bemerkt, daß
ihn die Troppauec Zeitung in ihrem
Nekrologe den Sohn eines Kleinhändlers
nennt; daS wird wohl ein lustiger Druckfehler sein und sollte „Kleinhäusler"
heißen.
Allgemeine Wiener Musik - Zei tu na.
Herausgegeben von August Schmidt (4«>
IV. Jahrg. (4844). Nr, 24: „Gallcrie vater.
ländischer Künstler". Von PhilokaleS. —
Troppauer Zeitung 1835, Nr. 2417
„Gottfried Rieger". — Vrünner Zeitung
1855, Nr, 237 u. 248: „Gottfried Rieger". —
Gerber (Ernst Ludwig). NeueS historisch-
biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leip»
zig 1813, Kühnel. gr. 8".) Bo. I I I , Sp. 862.
— G aßnrr (F. S. Dr.) , Universal-Lerikon
der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem
Bande (Stuttgart 1849, Frz Köhler, gr. 8°.)
S. 723. — Meyer ( I . ) , Das große Con-
uersations«Lerikon für die gebildeten Stände
(Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 3°.>
Zweite Abtheilg. Bd. V, S. 11U7, Nr. 6. —
Hirsch (Nuooplh), Gallerte lebender Ton-
dichter. Biographisch-kritischer Beitrag (Güns-
1836, Reichacd, kl. 8».) S. 116. — Mora»
via 1844. Nr. 19. — d'Elvert (Chlistian
Ritter v.). Geschichte der Musik in Mähren
u,nd Oesterreichisch'Schlesien u. s. w. (Brünn-
1873. Winiker, gr. 8",), in dcn Beilagen.
S. 161—163.
Rieger, Joseph, siehe: Riegger,
Paul Joseph Ritter von j^S. 134. in
den Quellen Nr. 2).
Riegger, Joseph Anton Stephan
Ritter von (Rechtsgelehrter, geb.
zu Innsbruck 13. Februar 1742. gest.
zu Wien 3. August 1795). Ein Sohn
des berühmten Staats- und Kirchen-
rechtslehrers Paul Joseph Ritter von
R. 15 d. S. 129^, der mit That und
Wort in die Fußstapfen seines ausgezeich^
neten Vaters trat. Unter dessen unmittel«
barer Leitung erhielt Joseph Anton
den ersten Unterricht, und als der Vater
im Jahre 5750 nach Wien übersiedelte»
kam auch der damals achtjährige Sohn
dahin, wo er theils im Elternhause,
theils bei den Pillristen und dann bel
den Jesuiten erzogen wurde. Die reiche
Bibliothek seines Vaters gab ihm die
beste Gelegenheit, die lückenhafte Schul»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Volume 26
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rhedey-Rosenauer
- Volume
- 26
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 436
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon