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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rhedey-Rosenauer, Volume 26
Page - 329 -
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Page - 329 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rhedey-Rosenauer, Volume 26

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Nümer 329 Nomer ließ ihn Alles ertragen. Den Tag über erlernte er die deutsche Sprache und was er sonst für sein Fortkommen nöthig erachtete; Nachts schrieb er für seine Landsleute ungarische Aufsätze um Geld ab, womit er sich kümmerlich genug er- nährte. Als er mit der deutschen Sprache hinlänglich vertraut war, bewarb er sich um eine Stelle in einer Apotheke und wurde als Pharmaceut aufgenommen. Zugleich setzte er seine pharmaceutischen Studien an der Wiener Hochschule fort und wurde im Jahre 4814 Magister der Pharmacie. Im nämlichen Jahre ver- malte er sick mit einer Baronesse von Langen, welche ihm nach dem bald darauf erfolgten Tode ihrer Mutter, einer gebornen Gräfin V e l l a s c o , einiges Vermögen mitbrachte, das er zum Ankaufe einer Apotheke in Ungarn verwenden wollte. Nährend er zu diesem Behufe eine Neise nach Ungarn unter« nahm, kam er um seine ganze Habe. Er ' hatte dieselbe einigen Geschäftsleuten anvertraut, die er, als er nach Wien zurückgekehrt, nicht mehr vorfand. Die Lage für das junge, all' ihres Vermögens beraubte Ehepaar war eine sehr mißliche, aber R. verlor den Muth nicht, bewarb sich um eine Anstellung in der k. k. Feld« apotheke, die er auch erhielt. I n seinem Dienste machte er mit seiner Frau im Jahre 18l5 den Feldzug nach Frank- reich mit, aber nach Beendigung der Campagne wurde er als überzählig sei» nes Dienstes enthoben und stand nun- brotlos da. In dieser bedrängten Lage fand er bei dem Apotheker, der ihn zuerst aufgenommen, wieder eine Stelle, und daselbst war er mehrere Jahre thä- tig, beschäftigte sich aber in den freien Stunt^n vielfach mit Chlorproducten und anderen chemischen Präparaten, unter denen insbesondere dieBerthol» let'sche Erfindung eines Chlorzünd» zenges seine Aufmerksamkeit vor allen anderen in Anspruch nahm. Die ur» sprüngliche Erfindung war im Ganzen ihrer Gefährlichkeit wegen unpraktisch» ihr diese zu benehmen, darauf zunächst war R.'s Aufmerksamkeit gerichtet, und eS gelang ihm dadurch, daß er die dabei verwendete Schwefelsäure mit Asbest verband. Seine so verbesserten Feuer» zeuge fanden eine günstige Aufnahme im Publicum. und im Jahre 1822 befand sick R- bereits in der Lage, eine selbst- ständige Werkstätte zur Erzeugung der» selben zu errichten. R. gab nun sein pharmaceutisches Geschäft ganz auf und- widmete sich ausschließlich der Erzeugung seiner Zündapparate, anfänglich in ganz kleinem Maßstabe und nur von seiner Frau unterstützt — er hatte sick, da seine erste Frau gestorben, zum zweiten Male verheirathet — allein, bis er bei gestei« gertem Absätze mehrere Arbeiter halten konnte. Die sinnreiche E>findung fand durch ihre große Wohlfeilheit immer mehr und mehr Anklang, R6mer's- Geschäft steigerte sich von Jahr zu Jahr, seine Mittel vermehrten sich mit dem zunehmenden Absätze, er errichtete nun eine landesprivilegirte Fabrik, beschäftigte bald täglich über 200 Arbeiter und hatte Versendungen nach allen Theilen der Welt auszuführen. Er machte immer neue Verbesserungen, darunter die der PrioSphorfrictions > Feuerzeuge. welche ihrer Einfachheit und Bequemlichkeit wegen die günstigste Aufnahme fanden. Bei der Gewerbe-Ausstellung in Wien im Jahre 1833 wurde R. für pyrotech- nische Gegenstände mit der silbernen .Medaille ausgezeichnet. Neben diesen industriellen Unternehmungen, in denen er, wenn er nicht unerwartet schnell ge- storben wäre — durch emen Sturz von
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rhedey-Rosenauer, Volume 26
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Rhedey-Rosenauer
Volume
26
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1874
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
436
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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