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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
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Page - 47 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27

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Nosmini 47 Nosmim Denker und gründlicher Theolog bekun» dete. Schon damals erregte Rosmin i mit seinen Arbeiten die Aufmerksamkeit be> deutender Männer, und Aleffandro Man« zoni sBd. XVI, S. 406) stand nicht an. den Ausspruch zu thun, Rosmin i , den er damals übrigens persönlich gar nicht, sondern nur aus feinen Schriften kannte, sei ein großer Mann. vom Himmel der Kirche und Italien gesendet. Im Jahre 1828 begab sich Rosmin i wieder nach Italien und verweilte daselbst anderthalb Jahre. In dieser Zeit stellte ihn Capel- la r i . damals bereits Cardinal, dem Papste Pius VI I I . vor, der ihn mit großem Wohlwollen aufnahm und sich mit ihm über seine philosophischen Schrif- ten unterhielt. I n den nächsten Jahren versah R. folgeweise verschiedene geist> liche Aemter, bis er zum Erzpriester er» nannt wurde. Er lebte immer in Rove» redo und beschäftigte sich mit dem Ge- danken der Stiftung eines neuen geist» lichen Ordens. Durch Schriften für seine Zwecke zu wirken, erschien ihm nicht mehr ausreichend: er legte, um sich ganz seinen Ideen hinzugeben^ sein Pfarramt in Ro« veredo nieder, begab sich nach Mailand, wo er einige Zeit die Gastfreundschaft deS oonte Mel ler io in Anspruch nahm und dort die Ordensregeln der verschie- denen Klöster und Stifte studirte und insbesondere den Ursachen nachforschte welche diese Institute in eine ihrem ur- sprünglichen Zwecke entgegengesetzte Rich- tung ausarten. ja diese Statten der Zucht und Sitte nicht selten in Herbergen der Unzucht und Leidenschaften ausarten ließen. Der Orden, mit dessen Stiftung seine Gedanken sich ernstlich beschäftigten, sollte eine Wehr gegen solche Ausartung bilden. Seine Mitglieder sollten Priester der Vorsehung oder der Barmherzigkeit heißen, und er selbst wollte an der Spitze dieser Gesellschaft stehen, welche auS Ge- lehrten und unterrichteten Menschen zu- sammengesetzt sein und zugleich mit dem Predigtamte auch das Lehramt ausüben sollte. Um sich ganz in seine Idee zu vertiefen und den Plan auszuarbeiten, zog er sich auf den Monte Calvario nack Domodofsola zurück und schrieb daselbst die Ordensregeln und die Einrichtung dieser neuen Religionsgenossenschaft nie» der. Ein wichtiges Moment dieser neuen Gesellschaft bildete der Gedanke: daß dieselbe fick als Pf leger in und Freundin der neueren Wissen» sckaft gestalte, daß sie sich den bürgerl ichen, religiösen undpo» liNschen Fortschritten der Neu- zeit nicht feindselig gegenüber stelle, sondern vielmehr diesel- ben, wenn sie als richtig und zweckmäßig erkannt worden, mit al len ihr zu Gebote stehenden Kräf ten fördere. RoSmini degad sich nun nach Rom, um die päpstliche Genehmigung für sein neues Institut zu erwirken, woran er um so weniger zwei« felte. als mittlerweile sein Freund C a- pel lar i als Papst Gregor XVI. die Tiara trug. Aber RoSmini hatte sick verrechnet und hatte eben vergessen, wie die Leidenschaften und nicht die Ueber« zeugungen echter frommer Sitte, wie die Intriguen und nicht die Menschenliebe die Welt regieren. RoSmini war nach Rom gekommen und hatte in seiner Ein» fält sein Project offen und klar ausein- andergesetzt und erwartete die päpstliche Genehmigung. Indessen hatten sich die Jesuiten des Gegenstandes bemächtigt und bald herausgefühlr, wie in einem solchen Orden ihnen ein noch mächtigerer Gegner erstand, als sie ihn bereits in den aufgeklärten, wissenschaftfreundlichen Benedictinern besaßen. Cardinal Po l i
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Rosenberg-Rzikkowsky
Volume
27
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1874
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
386
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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