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Nottal Nottal
DasOberstsilberkammereramt von Steter»
mark, welches dieFamilieRottalbereits
seit 1336 besaß, ging nun an die Grafen
PerglaS über. Die große Fideicommih«
Herrschaft Napagedl im Hradifcher Kreise,
seit 46!2 im Besitze der Familie Rot-
tal , gelangte an die zweite Tochter deS
Grafen Franz Anlon, an die Gräfin
Maria Anna. vermalte Guido bald
Graf Dietrichstein.
Notizenblatt der historisch'statistifchen Sec«
tion der k. k. niähr,»schlesischen Gesellschaft zur
Beförderung deS Ackerbaues, der Natur- und
Landestunde. Redig. uon d'Elvert (Brunn,
Rohrer's Erben. 4«.) 1869. Nr. 3. S. 22. im
Artikel: „Zur mährisch'schlesischen Adelsge»
schichte. XXV. Die Grafen von Rottal". —
Brünner Wochenblatt 4825. S. 231.
I. Zur Genealogie der Freiherren und Grafen
von Nottal. Sie erscheinen auch Rotha l .
Rotthal , Rottalund Rotal geschrieben.
Die Familie stammt aus Steiermark, wo
sie das Erb«Silberkämmereramt besaß und
schon um die Mitte des 13. Jahrhunderts
ansässig war. Sie selbst sehte ihren Ursprung
in'S zehnte Jahrhundert, in welchem ein
Andreas von Rothal im Jahre 939 einem
Turnier? zu Magdeburg beigewohnt. Ein
Thomas Rot ta l war im Jahre 144?
Stadtrichter zu Gratz. Später kam die Fa<
milie nach Niederösterreich und ein Jörg
von Rot ta l . Freiherr zu Thalb erg. war
Oberstlandhofmeister in Niederösterreich. Nach
Besiegung der Rebellion der böhmischen Län-
der, als bei der neuen Ordnung der Dinge
in Böhmen und Mähren viele Geschlechter
sanken und an ihre Stelle viele andere zu
Macht und Ansehen gelangten, erscheinen
auch die Rot ta l in Mähren, die bald dar»
auf im öande sich ansässig machten und eines
der reichsten und mächtigsten Geschlechter des
Landes wurden. Der erste, der im Lande
genannt wird, ist Wilhelm von Rot ta l ,
der im Jahre <610 im Alter von 90 Jahren
starb. Wi lhelm und ein Bruder Johann
stifteten die beiden Hauptlim'en. deren Nach«
kommenschaft mit ihren Seitenlinien bis zu
ihrem Erlöschen aus Hübner's Stamm«
tafeln ersichtlich ist. Der letzte mannliche Sproß
der Grafen von Rot ta l — als welcher überall
ein 1762 gestorbener Wilhelm Freiherr von
Rotta l bezeichnet wird — ist Franz Anton, letzter Graf von Rot ta l ssiehe seine Viogra»
phie S. 157), dessen einziger Sohn aus erster
Ehe mit Utaria Cäcclia Grastn Traullman5-
dorff. Ferdinand Joseph (geb. 1722), aber
lange vor dem Vater gestorben ist. In beiden
Linien fehlt es nicht an Männern, welche zu
ih:er Zeit bedeutend und einflußreich waren,
die Macht und den Reichthum der Familie
begründete aber Johann Freiherr, nachmals
Graf von Rotta l , dessen weiter unten unter
den vorzüglichsten Sproßen des Hauses R ot»
ta l sS. l61, Nr. 3) gedacht wird. Mit Aus.
nabme Iohann's zeichneten sich die Sproßen
dieses Hauses weder in Staats- noch Kriegs-
diensten, auch nicht im unmittelbaren Dienste
der Kirche, für welche sie jedoch immer offene
Hände hatten, aus; sie
waren eben vielmehr
reiche Dynasten, welche durch ibren Reich»
thum Einfluß besaßen, denselben für Kirchen«
bauten, Ausschmückung derselben, Verschöne»
rung ihrer Schlösser und Besitzungen und
sonst zu Kunstzwecken verwendeten und da«
durch viel genannt wurden. Ueber ihreItan»
oeserhtbungcn und Würden liegen nicht ganz
zuverlässige Daten vor. Jörg von Rot ta l .
Freiherr zu Thalberg, Oberstlandhofmeister
von Niederösterreich, gestorben im Jahre 1523,
erscheint bereits als Freiherr. Das Erz-Silber-
kämmereramt des Herzogthums Steiermark.
das bis zum Erlöschen des Hauses (im Jahre
1762) bei der Familie verblieb, besaßen sie
seit 4536. Der Grafen stand gelangte drei«
mal in die Familie, ohne sich jedoch weiter
zu vererben. Zuerst erhielten ihn die Brüder
Johann und Andreas mit Diplom ääo.
12. December 1641, welche jedoch beide keine
männlichen Nachkommen hatten, dann erhielt
ihn zu Anbeginn des 1s. Jahrhunderts der
Freiherr Johann Joseph von Rot ta l ,
der kinderlos starb. Ein halbes Jahrhundert
später wurde der Grafenstand dem Freiherrn
Franz Anton verliehen, der ihn nur an
seine Töchter s^iehe seine Biographie^, welche
angesehene Heirathen machten, vererben konnte.
Der vorbenannte Graf Johann trug auch
— der einzige in der Familie Rottal —
daS goldene Vließ. — Was die Seirathen
der Rottal 's anbelangt, so standen
sie
durch
dieselben mit den ersten Familien deS Kaiser-
staateS in Verbindung; wir begegnen in den
Ahnentafeln den Namen Neudegg, Rap.
pach, Kolonitsch, Herberstein, Teuf«
fenbach.Gleisbach. Windisch«Grätz,
Kufstein.Liechtenstein, Dietrichstein.
N i n d s m a u l . T rau t tmans dor f f ,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Volume
- 27
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 386
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon