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Aottmann Nottmann
stach, vornehmlich von Rot t in i zeich,
nen. Auch als Maler war Rot t in i
thätig, wie mehrere Gemälde bezeugen,
so z. B.: „N25 heilige Herz Irsn" in der
S. Afrakirche zuBrescia; — „Nil Vor-
Stellung im Gempel" in der Kirche zuBorgo-
Poncarale und ein unter dem Namen
^ a HeMmöllT-Fa" bekanntes, eine natio»
nale Sitte darstellendes Bild. das durch
Farbenpracht und Schönheit der AuSfüh»
rung bemerkbar ist. Rot t in i war zwei«
mal verheirathet, zuerst mit Regina
Solera, einer Tochter des Verwalters
der Brescianer Waisenhäuser Anton
Solera, welche ihm sechs Söhne
gebar, und nach ihrem Tode mit Tge»
linde I o l i , einer Tochter des als
Numismatiker und Archäologen geschätz'
ten Custos des Brescianer Museums,
Hieronymus I o l i , aus welcher Ehe
ein Kind vorhanden ist.
1/^.1 da (Brescianer polit. Blatt, 4«.) ^nno I
(l858), 3<o. 2, 1». 4: „all.'brisls Kottiui",
Nekrolog von Dr. Ottavio Fornasini.
Rottmann, Ignaz von sk. k. Land«
recbts.Präsident, Geburtsort und
Jahr unbekannt, gest. zu Venedig
26. April 4813). Für dieses Werk ge-
winnt er nur durch ein, irrig Canova
zugeschriebenes, in Penzing bei Wien be-
findliches Monument Interesse, das er
seiner ersten Gattin errichten ließ. Rott«
mann diente nämlich anfänglich in Kra-
kau. wo er sich in erster Ehe mit dem
reichen Fräulein Barbara von Hal l er
vermalte. Diese stiftete das nach ihr be»
nannte Haller'sche Stipendium und
starb im Jahre 4803. Sie wurde in einer
eigens erbauten Capelle im Parke zu
Dwory bei Oswiecim in Galizien beige»
setzt. Rottmann, damals k. k. 3and«
rechis.Präsioent in Galizien, wollte der
Verstorbenen ein von Canova selbst gearbeitetes Denkmal setzen laffen. Das
vollendete Denkmal wurde nach Dwory
gebracht, um dort aufgestellt zu werden.
Der Ehrendomherr von Lublin Johann
Locchi, vormaliger Feldcaplan und
Pfarrer zu Penzing bei Wien, überredete
aber den Präsidenten, das Denkmal in
der Kirche zu Penzing bei Wien auf»
stellen zu laffen. I n der That steht es
auch daselbst im Presbyterium und er»
regt, gewöhnlich für ein Werk Can 0 va'S
gehalten, die Bewunderung Aller, die es
sehen. In der That gilt es bei Vielen
für ein Werk des berühmten Can ova;
dieser Irrthum wurde auch durch eine kleine
Schrift von I . B. Schi l l ing, betitelt:
„Grabmal der verewigten Barbara von
Rottmann gebornen Haller, in der
Pfarrkirche zu Penzing nächst Wien, von
Canova's Meißel als eine Kunftmeck-
würdigkeit von Oesterreich dargestellt und
allen Kunstfreunden gewidmet von "
bekräftigt und ging in viele Journale.
Reisewerke und andere Schriften über.
Dem aber ist nicht so. Die Darstellung
des eigentlichen Sachverhaltes verdankt
man dem geistvollen Ri t t ig von
Flammenstern sBd.XXVI, S. 193).
der sie im Gräffer'schen „Eonver>
sationsblatte". I I . Jahrg. (1820). Nr. 80,
S. 739 und 740, mittheilte. Bald nach
dem Tode seiner ersten Gattin", schreibt
Ri t t ig , „wandte sich Präsident von
Rottmann an Canova, ihm für den
entrückten Engel ein Monument zu ver-
fertigen und bot 800 Ducaten in Gold
dafür. Canova entschuldigte
sich wegen
der vielen Bestellungen, die er bereits
übernommen habe u. dgl. m., Rott«
mann'S Wunsch nicht entsprechen zu
können; schlug jedoch zur Verfertigung
des Denkmals einen seiner Schüler,
Namens Finel l i aus Florenz, mit dem
Beisatze vor, daß derselbe diese Aufgabe
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Volume
- 27
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 386
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon