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sGotha. Berthes. 32») l833. S. 381—386,
gibt die Wappenbeschieibung und die Dar»
stelluilg drs Familienstandes sämmtlicher noch
blühender Zweige der Faimlie Rüdt von
Co! l enberg.
Ruef, Sebastian, siehe: Ruf, Seba-
stian ^S. 240 d. Bds.^.
Rueff, Iacobon (Franz iskaner ,
geb. zu Ob er ho f fen im Oberinnthale
Tirols am 14. September i?23, Todes-
jahr unbekannt). R. war reformirter
Franziskaner der tirolischen Ordenspro«
vmz des h. Leopold in Ehingen und sind
von ihm nachstehende homiletiscde Werke
im Drucke erschienen: „Sittenprelligten auf
ü!le Funntage des ganzen ZahrlS", 3 Jahr-
czänge (Augsburg 4771—1773. 4 " ) ; —
..VermiLchte Predigten, oder Ghren-, Seelen-,
Fll5tm- und Nitlreden" (ebd. 1774, 4".) —
und „Predigten ant die vornehmbten Feste und
Vrüderschlltten Maria" (ebd. 1776. 4".j.
Meusel (Johann Georg), Lexikon der vom
Jahre l7S0 bis l800 verstorbenen teutschen
Schriftsteller (Leipzig l s l i , Gerh. Fleischer
d. I.. 8".) Bd. X I , S. 473. — Auch die
durch ihren eigenen Gemal, den Grafen
Gustav Chorinsky. in seiner Leidenschaft
für das ungarische Edelfräulein Ebergsnyi
vergiftete Gläsin Mathilde ChorinSky
ist eine geborne Rueff. — Gleich ihr verfiel
ihr Bruder einem traurigen Geschicke. Er
stand im Jahre l865/66 bei der Klagenfurter
Bühne im Engagement, nachdem er früher
in Hannover, aber auch ohne Erfolg, sein
Glück versucht hatte. Eine an Blindheit gren«
zende Kurzsichtigkeit war die Ursache seiner
Mißerfolge auf der Bühne, worüber er zuletzt
in solchen Trübsinn verfiel, daß er sich in
einem Anfalle desselben selbst das Leben
nahm. ^Allgemeine Theater-Chronik
5868, Nr. 5. S. 55: „Ein Bruder der ver.
gifteten Gräsin Chorinsky". — Der Osten
(Wiener polit. Blatt, 4«.) t863, Nr. 2.-z
Rüffer, Eduard (Schriftsteller,
geb. auf Schloß Lieben werd in der
Lausitz am 27. December 1833). Die
Familie R.'s ist eine ursprünglich böh«
mische, hatte sich aber in den Glaubens» kriegen gleichfalls am Kampfe betheiligt
und nach der Schlacht am weißen Berge
gleich anderen protestantischen Familien
in die benachbarte Lausitz geflüchtet.
Diese und andere Erinnerungen aus der
Vergangenheit, die dem Knaben von
feinen Verwandten oft vorerzählt wurden,
hatten frühzeitig in ihm die Ideen von
Freiheit und Fortschritt geweckt, und
unter solchen war er aufgewachsen. Ins«
besondere war es der Großvater, der
diese Richtung im Gemüthe seines Enkels
pstegte, und diesem mußte er auf dem
Sterbebette den Schwur leisten, daß er
wieder in seine eigentliche Heimat zurück-
kehren und für dieselbe arbeiten und
kämpfen werde. R. besuchte nun das
Gymnasium in Berlin, dann in Gothll.
wo er sich vornehmlich dem Studium
der Geschichte und modernen Sprachen
zuwandte. Nun begab er sich nach Prag,
um daselbst seine Studien fortzusetzen,
und schon damals versuchte er sich auf
dem Felde der Journalistik. Im Jahre
1860 verließ er Prag, begab sich nach
Italien und betheiligte sich an der Erve«
dition Garibaldi 's gegen Neapel.
Nach beendetem Kampfe blieb er in Nea-
pel und vertauschte wieder das Schwert
mit der Feder. Er war damals einer der
thatigsten Mitarbeiter des italienischen
Parteiblattes ^opolo ä'Ialia«. Indes-
sen war seine Familie nach Gotha zurück,
gekehrt, wohin auch er sich im Jahre
4861 begab und dort vornehmlich kriegS.
geschichtliche Studien betrieb, nebenbei
jedoch noch auf dem Felde der Belletristik,
u. z. der Erzählung und des Drama's
thätig war. Er schrieb in jener Zeit die Tra«
gödien.Sophomsbe". „Lorelei" und „Die
Hermannsschlacht" und später daS Luft.
spiel: „Die Walpurgisnacht". Zu gleicher
Zeit war er ein fleißiger Mitarbeiter der
Prager Blätter „Anodin l ist^, d. i.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Volume 27
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Volume
- 27
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 386
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon