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8afank
welch letzteren Posten er wohl noch zur
Stunde einnehmen mag. Seit seiner
Uebersiedelung nack Serbien ist 8. auf
dem Gebiete serbischer Geschichtsforschung
schriftstelleriscb thatig und seine dieß-
bezüglichen Arbeiten sind in der 6-1a. 5-
n ik , d. i. der Verkünder der dortigen
gelehrten Gesellschaft, abgedruckt; davon
sind zu erwähnen: „Ueberficht der Ur-
künden und Quellen zur Geschichte Ser-
bicns und der südslavischen Nachbarlan«
der, welche 3. im General'Archive zu
Venedig aufgefunden" (?opi8
. nakoäoöili se u oes. ^r.
Feneraworn arodivu 1838^
auck separat gedruckt erschienen); —
„Die Entwickelung der slavischen Litera«
tur in Bulgarien" (I^o^vet slovanZlvö
Uter^tur^ v Vu!Uar2^u 1849 , eine
Uebcrsetzung der Arbeit über diesen Ge-
genstand aus dem öecbischen seines Onkels
Paul Joseph 8.); — „Die türkische
Chronik des Michael Konstantyno«
vich" (18t)3, gleichfalls übersetzt aus
dem Neckischen); — «Zusätze zur Ge>
schickte der serbischen und bulgarischen
Hierarchie" (I^rilosi 1c istorii 8r1>2ko a.
buFg.r5l^e Ilisraro^k ^8^3); — „Leben
deS Stephan Uros III. . geschrieben von
dem Mönche Gregorius" i^iti^
I^ro^H tretiago s' xisano
lü'niolwW 1839), es ist dieß ein Werk
des Gregor Camblak aus dem Jahre
5411; und viele andere kleinere histo»
rische und archivalische Arbeiten, welche
in den Jahrgängen 1862. 1863. 1866
und 1868 des „6I28N1K« abgedruckt
stehen. I n den Jahren 1837 und 1838
unternahm 8. in den Schulferien eine
Reise nach Venedig, um in den dortigen
Archiven die Urkunden zur Geschichte
Serbiens und der angrenzenden süd-
slawischen Länder kennen zu lernen, Ab> schriften davon zu nehmen und zu sam«
meln. Das Ergebniß dieser Reife hat 8.,
wie oben erwähnt, im „(3-1il3ni!c" nieder»
gelegt. Ianko 8. nimmt zur Zeit in
Serbien auf wissenscbaftlichem Gebiete
eine hervorragende Stelle ein. und ein
wesentliches Verdienst erwarb er sich um
das serbische Museum zu Belgrad, für
welches er wichtige slavische Handschrif-
ten in Serbien und Bulgarien sammeln
ließ. Dabei aber ließ er auch andere an«
tiquarische Gegenstande, wenn sie zur
serbischen Geschichte in Beziehung stan«
den, nicht aus den Augen. Die wissen-
schaftlichen Kreise anderer slavischen Völ-
ker ließen 8.'s Verdienste nicht unbeachtet,
und so wurde er von der Gesellschaft für
südslavische Geschichte und Alterthümer
in Agram (1863). von der Natioe LrdF^a.
in Neusatz (l861), von der archäologi«
schen Gesellschaft in Moskau und noch
von anderen gelehrten Vereinen und
Akademien zum Mitgliede gewählt.
lovnilc uQu6u)-. ITüclkktor Dr. Is'ra.nt.
I^aä. Nis^yr, d. i. Conversations Lcxi»
kon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Nieger
(Prag 5859. I. L. Kober. Ler 8".) Bd. IX.
S. 43, Nr. 3.
Xafarik, Iaroslav (k. k. Feldarzt
und Fachschrift steller, geb. zu Prag
am 24. Mai 1833. gest. am 2. October
1862). Zweitältester Sohn des berühm«
ten Gelehrten Pau l Joseph 8. ^s. d.
Folgenden^. Widmete sich nach.beendeten ,
Vorbereitungsstudien der Medicin und
erlangte im Jahre 1857 auS derselben
die Doctorwürde. Noch als Studiosus
war er durch drei Jahre in Prag als
Prosector im Leichensaale thatig, gab aber,
da sich ihm für die gelehrte Laufbahn
als Professor einer medicinischen Lehr-
kanzel an den österreichischen Hochschulen
und Lyceen wenig erfreuliche Aussichten
darboten, vorderhand diesen Plan auf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon