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Saintenoy Saintenoy .
4792, damals 47 Jahre alt. als Gemei-
ner in das in den Niederlanden errichtete
Iägercorps Le Loup und schon 1794
erkämpfte er sich die silberne Tapferkeits«
medaille;-im Jahre 1799. am 22. Juli.
in Italien die goldene, bei welcher Gele«
genheit er auch zum Lieutenant in seinem
Bataillon befördert wurde. Nach der
Reduction desselben im October 1801
kam S. zu Fürsi Auersperg-Insanterie
Nr. 24, nach wenigen Monaten in das
in Tirol neu aufgestellte Iäger-Regiment
Chasteler, mit welchem er als Oberlieu»
tenant den Feldzug 1M3 in Deutschland
mitmachte. Als im September 1808
die neue Organisirung der Iägertruppe
stattfand, erhielt er seine Eintheilung
zum 3. Bataillon. Seine bereits öfter
erprobte Tapferkeit bewahrte S. vor»
nehmlich in den Feldzügen der Jahre
1813—1813. Eine seiner ausgezeichnet-
sten Waffenthaten ist die zweistündige
Vertheidigung des Städtchens Gelnhau-
sen. Am 29. October 1813, Früh 7 Uhr/
hatte er mit seiner kleinen Abtheilung
aus eigenem Antriebe die Stadt besetzt
und seine Jäger auf jener Seite der
Stadtmauer aufgestellt, auf welcher der
Angriff zu erwarten stand. In der That
erschien auch bald das Gros der feind-
lichen Armee. 7000 Mann mit 2 Ge-
schützen, vor der Stadt und begann den
Angriff. S. leistete mit ebenso großer
Umsicht als Tapferkeit Widerstand und
vereitelte die Absicht des Feindes, noch
am nämlichen Tage bis Hanau vorzu»
dringen, da ihn Saintenoy's Helden»
müthige Vertheidigung so lange aufge«
halten hatte. Nicht minder zeichnete er
sich in der Schlacht bei Brienne arn
1. Februar 1814 aus, wo er, nachdem
Anton GrafH a rd eg g^Bd.VIIi S. 343)
den Ort Chaumesnille mit Sturm ge-
nommen, die Versuche des Feindes, sich des Ortes von Neuem zu bemächtigen,
zweimal an Einem Tage, zuerst gleich,
nachdem derselbe erstürmt worden, und
dann Abends, als der Feind neuerdings
Anstalten zum Angriffe machte, durch
seine und der Seinigen Tapferkeit ver-
eitelte. Beim Abendangriffe nahm er
dem Feinde noch eine Kanone weg. We«
nige Tage später, am 10. Februar, gab
S. bei St. Aubin neue Beweise seiner
Bravour. Als nämlich der russische Oe>
neral Graf Pahlen den Ort Croquelm
im Sturme zu nehmen sich bemühte, för»
derte S. das Unternehmen des Generals
mit seiner Compagnie in so erfolgreicher
Weise, daß der größte Theil des Ortes
genommen wurde. Am folgenden Tage,
am 11., bot sich S. wieder aus eigenem °
Antriebe an, die Stadt Nogent, wohin
die Franzosen sich zurückgezogen, im
Sturme zu nehmen, und führte mit zwei
Compagnien fein Vorhaben so ausge-
zeichnet auS. daß sich der Commandirende
Fürst Wrede den Namen des tapferen
Officiers von dem Feldmarschall>3ieute«
nant Grafen Hardegg schriftlich geben
ließ. Am 17. Februar, als Graf Har-
degg von Nangis gegen Donnemarie
seinen Rückzug antreten gemußt, erleich«
terte ihm S.'s Bravour, der Schritt für
Schritt dem vordringenden Gegner das
Terrain streitig machte, wesentlich den-
selben. I m Mai 1814 wurde S. zum
Major befördert und in das 7. Jäger»
Bataillon übersetzt. Im Capitel vom
Jahre 1815 wurde ihm für seme Waffen«
thaten in den Jahren 1813—1813 das
Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens
zuerkannt. Seine zahlreichen Wunden
nöthigten ihn, frühzeitig in Pension zu
treten, und kaum 30 Jahre alt, starb er
zu Wels, wohin er sich zurückgezogen
hatte. S. zählt zu den wenigen Auser. ^
wählten, deren Brust zugleich die silberne.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon