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Salis 108 Kalis.
Armee; Mar ie (geb. 9. April t840). vermalt
(seit 27. Jänner 1864) mit Aarl Wilhelm pre-
vaux; Nudslph (geb. 3. März t843). k. k.
Officier in der Armee, und Eleonore (geb.
<7. September 1844). Baron Franz Karl
ist (seit 4. November i86l) mit Emma Emilie
Hildegard von Anaßer (grb. zu Appenzell am
3. Juli i840) vermalt und stammt aus dieser
Ehe ein Sohn »Karl Emanuel Adolph (geb.
zu Eger in Böhmen am 17. October 1863).
Kar l Adolph's Bruder, der Freiherr Kar l
Ludwig, ist mit Elisabeth Galtringen (geb.
<8t2) vermalt und sind aus dieser The ein
Sohn Ludwig («eb. 1843). Ossicier in der
t. l. Armee, und eine Tochter Anna (geb.
1845) vorhanden.
Wappen der ^«'Herren Salis-Samadeu.
Ini quergetheilien Schilde der grüne Sahlen<
(Weiden.) Baum in Gold im oberen, die
sechs rothen und silbernen Pfähle im unteren
Felde. Auf dem Schilde ruht die Freiherrn-
krone, worauf drei Turnierhelme sich erheben.
Auf der Krone des mittleren Helms steht ein
schwarzer Adler: aus jener des rechten wächst
ein Mann ohne Arme mit rothem Rock und
weißer Kappe; auf der Krone des linken
Helms liegt eine zugespitzte, weißrothe Kappe
mit weißem Sturmrande. Schild Halter.
Zwei wilde Männer, in den freien Händen
ausgerissene Stämme haltend.
Salis-Zizers, Rudolph (I.) Graf
(k. k. Feldmarschall-Lieutenant
Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb.
auf dem Familienstammgute Zizer S im
SchwcherCanton Bünden 29. Juni 1779.
gest. zu Wien 1. April 1840). Ein
m der „Allgemeinen Zeitung" bald nach
seinem Tode erschienener Nachruf gibt
ihm den ehrenvollen Beinamen: „Der
Bayard der österreichischen Land-
wehr"'. Aus der katholiscken Linie des
alten weitverzweigten Bündner Geschlech.
tes Sal iS, dessen einzelne Zweige nach
verschiedenen Beinamen bezeichnet werden,
wie dieß aus den Quellen S. 412 erficht«
lich. Trat in jungen Jahren in die kais.
Armee und focht als Fähnrich in den ersten
französischen Kriegen. Im Jahre 1799
verließ er die Armee, um im Juli 4804 neuerdings in dieselbe zurückzukehren,
dieses Mal alS Hauptmann bei Hiller«
Infanterie Nr. 2. Im März 1809 erhielt
er als Major das Commando des 5. Wie«
ner Freiwilligen > Bataillons. Wie die
Wiener Freiwilligen am 3. Mai 1809
bei Ebelsberg ihren Namen in die An«
nalen der Kriegsgeschichte mit blutiger
Scbrift eingezeichnet, muß darzustellen
dieser überlassen bleiben; die Namen
ihrer Führer Sal is , Küf fe l und Ma«
nagetta stehen obenan. Jede Hecke,
jede Mauer, jedes Haus in EbelSberg
wurde von den Franzosen auf daS Hart«
nackigste vertheidigt. Schritt für Schritt.
Zaun um Zaun, HauS um Haus nahmen
die Wiener Freiwilligen im mörderischen
mehrstündigen Feuer. Tausende von
Franzosen fielen im Kampfe, mehr als
600 Franzosen wurden gefangen genom-
men und drei Lagerfahnen erbeutet. Die
Vorstadt war genommen, aber eS galt,
die ganze Stadt in Besitz zu bekommen.
Sal is mit dein Corpsadjutantcn Major
v. Paumgartten sBd. XXI, S. 372)
stellte sich an die Spitze der Wiener
Helden, Beide hielten im verheerenden
Kugelregen Stand, ihre Leute immer zu
neuer Ausdauer ermunternd. Sie olie»
ben so lange im Kampfe, bis der com«
mandirende General sie aus dem Gefechte
rief. Der Erfolg für unser Armeecorps
war von Wichtigkeit, da der Feind dadurch
verhindert worden, sich auf unser eben
debouchirendes Armeecorps zu werfen, so
daß dieses dadurch Zeit gewann, in unge-
störler Ordnung sich über die Cnns zu«
rückzuziehen. Nicht mindere Bravour ent-
wickelten Graf Sal is und seine Wiener
Freiwilligen einige Monate später bei
Znaim. ES war am 10. Juli 1809. Erst
behauptete er vier Stunden lang seinen
Posten gegen den in Massen andrängenden
Feind. Als cr sich dann vo.n allen Seiten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon