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l, Gustav (kaiserl. Leibarzt
und Professor der Medic in an der
Wiener Hochschule, geb. zuNawarow
in Böhmen 3. November 1816). Been«
dete in Prag sämmtliche Studien, kam
1838 nach Wien. wo eben Skoda und
RokitanSky den Ruhm der neuen
Wiener medicinischen Schule begründeten;
erlangte daselbst 1840 die Doktorwürde
und veröffentlichte bei dieser Gelegenheit
die Dissertation: „Fs^l.nsll?Isinttils s
cke's F<27 l^a?2'". 3. war nun 13 Jahre
Skoda's Assistent. 1865 Primararzt im
Rudolphspitale, 1870 im allgemeinen
Krankenhause und ist seit 1871 außer
ordentlicher Professor der medicinischen
Klinik. Er begleitete Se. Majestät als
kaiserlicher Leibarzt auf den Reisen in
den Orient und nach Berlin. Ein fleißiger
und geistvoller medicinischer Schriftsteller,
schrieb 3. durch zehn Jahre für Can»
statt's Bericht, für die „Medicinischen
Jahrbücher des österreichischen Kaiser»
staates" Berichte über die Wiener Klinik;
für die „Jahrbücher der k. k. Gesellschaft
der Aerzte" vathologisch.anatomische Auf«
sahe. für W ittelshö fer's „Wiener me-
dicmische Wochenschrift": „Geschichtliche
Notizen über das medicinische Clinicum
der Wiener Universität", 1871, Nr. 13
u. f., welcher mit beispielloser Gründlich,
keit und Genauigkeit ausgeführten Arbeit
der Verfasser einen um so größeren
Werth dadurch verleiht, daß er ste in bei
Gelehrten seltener Bescheidenheit „Noti-
zen" nennt. Leider geht sie, als in einem
Journale abgedruckt, der Benützung zum
großen Theile verloren. Noch ist anzu-
führen die begeisterte Liebhaberei L.'s für
die Musik. Ein Schüler der berühmten
Tomasch ek. ist er ein pietätvoller An-
Hänger der alten Clasflker Beeth oven.
Mozart, Haydn, für die er ein Ver-
ständniß sondergleichen mitbringt, so daß es zu bedauern ist, daß ihn sein wissen«
schaftlicher und ärztlicher Beruf dieser
Kunst zum Theile entzieht. Als Arzt ein
Diagnostiker geistvollster Art, hat er
natürlich, da sein Scharfblick ihn bei
erster Untersuchung ein Uebel erkennen
läßt, woran andere jahrelang erfolglos
oder, was noch schlimmer ist, zu schwe«
rem Schaden des Patienten herumsalba-
dern, unter seinen Zunftgenofsen um so
weniger Freunde und Anhänger, als er
sich um diese zweifelhaften Sympathien
gar nicht kümmert. Seine Eigenart macht
für den ersten Augenblick stutzen, aber die
Befremdung weicht alsbald dem Gefühle
tiefster Verehrung des humanen Arztes,
der, wenn Hilfe noch möglich ist, solche
gewiß durch seine Kunst und sorgfaltige
Behandlung dem Kranken, der seinen
Rath gesucht, bringt. 3. ist gegenwärtig
mit einem größeren wissenschaftlichen
Werke über „Aneurysmen" beschäftigt.
s Löw von Rozillital, die Freiherren.
ein böhmisch'Mahrisches Adelsgeschlecht.
d'Eloert, Notizenblatt u. s. w.. wie bei
Iaschke, 1571. Nr. 12. S. 94: „Zur mähr.,
schlesischen Adelsgeschichte. 1,1V. Die Frei.
Herren Löw von Nozmital".
-j-Löwe, Ludwig M . XV, S. 421)
gestorben zu Wien 7. März 1871.
Deutsche Roman-Zeitung . . . Herausg.
von Otto Fanke (Berlin, 4°.) VIII. Jahrg.
(1871), Bd. I I I , Sp. 76.
N Lonyal), Melchior Graf sB
S. 26, daselbst erscheint er unter dem
Taufnamen Meinhard^.
Ueber Land und Meer. Allgemeine illu-
strirte Zeitung (Stuttgart, Hallberger, kl. Fol.)
XXVII. Band (l872), Nr. 10. S. 3 ^mit
Holzschnittbildniß von Fritz Kriehuber auf
S. 1). — Allgemeine Familien-Zei-
tung (Stuttgart, Hermann Schönlein, Fol.)
IV. Jahrg. (1872). Bd. 2. Nr. 42. S. 809
olzi'ck'r.ittbildniß auf S. 797, nach einer
gezeichnet von C. Kolb).
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Volume 28
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Saal-Sawiczewski
- Volume
- 28
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1874
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 414
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon