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Scarameüi Scarameüi
Wien, Prag, Pesth und den größeren
. Städten Deutschlands hören, überall
Beifall findend. Nachdem S. mehrere
Jahre auf Kunstreisen zugebracht, über»
nahm er nun auf Andringen seines Va>
ters eine Stelle im Orchester des I^atro
Slanäh in Trieft, und als im Jahre
1846 der Vater altershalber seine Di-
rectorstelle niederlegte, ging dieselbe auf
seinen Sohn über, so daß Großvater,
Vater und Sohn in stetiger Aufeinander»
folge das Orchester dieses Theaters diri«
girten. Daß ein seit Iahrzehnden in den
Traditionen älterer und bewährter Mei«
ster von einem in denselben auferzogenen
Künstler geleitetes Orchester eine gewisse
Berühmtheit erlangt, begreift sich leicht,
und daS eben war mit dem Orchester des
isHtio grarl.ä.6 der Fall. dessen Leistungs«
sähigkeit die ersten Künstler der deutschen,
italienischen und französischen Oper. aus
Mailand, Neapel, Paris, London und
Wien zu erproben Gelegenheit hatten.
Aber nicht allein daS Theater.Orchester
seiner Vaterstadt dirigirte S., er wurde
bei festlichen Anlässen nach Udine,
Fiume, Görz und in andere Städte be-
rufen, um die dortigen Orchester» oder
Mufikaufführungen zu leiten. Ueberdieß
war S. als Compositeur in verschiedener
Richtung thätig, so componirte er die
Musik zu den Balletten: „I^g. Vivan-
Hierg.", »I^a Niraig. äsll'aoquI.", beide
von Borr i ; „Dalia«, Mora.", beide
vonBretin; „I^inäang.", vonColussi;
„I<6 Illusion! ä'un xittors", von Gal.
zerani; „I^a ü^iig. äsi ^oirbuts")
von Lasina (für Rom); „II potoro
H'^more", von Laville; „ I inonta-
nari 3oo226öi"> vonMagri (für Mai»
land'. „1.2 LilLäe", von Merante'.
„1.2 tanciuiia äi (Hanä") von Palle«
rini; ^1^2 ätsUs. äi ^apoil" , von
Penco; „IIn xatto inksrnais") von Pratefi (für Venedig): ^11 viavolo
von Ronzani (für Wien); „
von Schiano; „viavolotta", von
V iena; „Dona 8ol", von Vil la. Der
größte Theil der vorgenannten Ballette
Wurde für das I'eatro graQä.6 in Trieft
componirt, aber viele derselben wurden
auch auf den Bühnen von Florenz, Mai-
land, Neapel, Rom und auch außerhalb
Italiens, in London, Paris und Wien
und mit Beifall aufgeführt. Aber nicht
blos in Bühnenmusik war S. thätig,
auch die Concertmusik für die verschieden«
sten Instrumente erfreute sich seiner Pflege,
und die Zahl, seiner Kompositionen belief
sich schon zu Anfang der Sechziger»Iahre
auf 114 Nummern und mag innerhalb
der genannten Frist bis auf die Gegen»
wart um ein Ansehnliches gewachsen sein.
Unter dieser großen Zahl Werke erfreu«
ten
sich einzelne ganz besonderen Erfolges,
so ein für Therese Mi lanol lo comvo«
nirtes Concert, eine Elegie unter dem
Titel: ^^NA ^^ 'ma <? ^aFanen?'" 5
eine andere Elegie für das Piano und
eine Violine nach eigenem Thema; eine
Phantasie für ganzes Orchester, betitelt:
„/? oaT-nsva^s A 2>2Ss?s"/ eine Ballade
und eine Romanze für Violoncell»Solo;
mehrere Symphonien, darunter eine
„?'^ää«'o" mit einem großen Violin«
Solo; eine große Meffe ohne Worte für
die National'Mufikbande. deren Direction
er im Jahre 1848 übernommen hatte.
AlS im Jahre 1862 daS Municipium
der Stadt Fiume den Beschluß gefaßt
hatte, ein musikalisches Lyceum zu errich-
ten, in welchem gute Instrumental-Muft«
ker herangebildet werden sollen, berief es
Scaramelli, um dieses Institut in's
Leben zu rufen, und da die Bedingungen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Volume 29
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sax-Schimpf
- Volume
- 29
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 374
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon