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Scharf Schariner
Scharf, Constantm. Pseudonym für
Schmidt, August, siehe
diesen.
Scharf, Johann (Blumenmaler,
geb« nach Patuzzi zu Wien 13. Juli
4722. nach Anderen erst 1766. gest.
ebenda 3. October 1794). War ursprüng.
lich Küchenjunge in einem Kloster und
kam dann zu einem Tapetenmaler in die
Lehre, wo sein Talent sich rasch ent>
wickelte. I n Folge seiner Geschicklichkeit
nahm ihn der berühmte Botaniker Niko«
laus Joseph Freiherr von Iacqu in in
seine Dienste. Für denselben zeichnete,
malte und stach er verschiedene Blumen
und Gewächse. So z. B. sind von seiner
Hand die 81 Tafeln zu Iacquin 's
Werk: „OxaliL) monoFrÄxiiia." (Wien
1794.4".) sowohl gezeichnet als gestochen.
Auch hat er 180 Tafeln mit Pflanzen aus
dem Schönbrunner Garten ausgeführt.
S. arbeitete mit ungemeiner Geschicklich«
keit; nicht knechtisch an die gegebenen
Formen sich haltend, faßte er die Kinder
Flora's mit genialem Auge auf und lie>
ferte doch treue Copien der Natur, Aber
in seinem Eifer soll, er sich überarbeitet
haben und jung gestorben sein. Nach
Füßl i , der ihn im Jahre 1766 geboren
sein laßt, wäre er nur 28 Jahre alt ge>
worden. Patuzzi in seiner „Geschichte
Oesterreichs" (Wien, Wenedikt, Lex. 8".)
Bd. I I , läßt ihn im Jahre 1722 geboren
und 1794 gestorben, also 72 Jahre alt
geworden sein.
Die Künstler aller Zeiten und Völker. Be.
gönnen von Prof. Fr. Mül ler , fortgesetzt
von Di-. Karl Klunzinger (Stuttgart 1860.
Ebner u. Seudert. gr. 8<>.) Bd. I I I , S. 433.
— Noch ist erwäbnenswerth, ein Anton
von Scharf, der im letzten Viertel des
ls. Jahrhunderts Lehrer der Philosophie ani
Lyceum zu Linz war. Seine aufgeklärte Den.
kungsweise und eine von ihm stanz im Geiste
des Iosephinismus geschriebene Abhandlung.-
„Der Klostergeist", lassen ihn unter den hell-
denkenden Männern seiner Zeit erscheinen, welche in der „Oesterreichischen Biedermanns-
Chronik. Ein Gegenstück zum Phantasten, und
Prediger-Almanach" (Freiheitsburg ^Akademie
in Linz) l785, «o ) S. 173, aufgenommen find.
Scharff, Michael (Stempelschnei,
d e^, Geburtsort und Jahr unbekannt).
Zeitgenoß. Hatte sich in Wien an der
k. k. Akademie der bildenden Künste aus-
gebildet und arbeitete in Wien. Er bos«
firte in Wachs, gravirte in Stahl und
goß in Bronze. Einzelne seiner Arbeiten
waren in den Iahres-Ausstellungen in
der k. k. Akademie der bildenden Künste
bei St. Anna in Wien in den Jahren
4830—1841 zu sehen, und zwar im
Jahre 1830: „Porträt", in Wachs bos-
sirt; — „Gheseng", in Stahl gravirt; —
1832: „Zntikkllpl", in Wachs bossirt; —
1834: „Zljai raubt GllSSllnbrll am Zltarr der
Minrrnll", Matrize, in Stahl geschnitten;
— 1836: „Grphrns und Guriüire". in Stahl
gravirt; — „HuM in der Wü5te", in
Wachs bossirt; — 1837: „Nebena um
Brunnen"; — 1841: „skizze zu einer Ml-
dllillr llnk den Tod Kaiser Franz I."; —
„Pllrtr'ät des Grzherzogz Franz Narl",
Wachsbosfirung; — „Medaille unk das
Minden-InMnt" . in Bronze. Seit dem
Jahre 1841 hat S.. der damals in
Wien auf der Schottenbastei (127 alt)
wohnte, nicht mehr ausgestellt. In den
Ausstellungg.Katalogen erscheint er bald
als Michael, bald als I .M. Scharff.
Kataloge der Iahres-Ausstellungen in der
k. k. Akademie der bildenden Künste bei St.
Anna in Wien (8°.) 1830. S. 23. Nr. 2. 6;
1832. S. 38. Nr. 15; 1834. S. 29. Nr. 50;
1836. S. 23. Nr. 4. 5; 1837. S. 28. Nr. 17;
1841. S. 3l. Nr l8. tv. 30.
Schariczer, Georg (k. k. Staats-
beamter und Musikfreund, geb.
zu Preß bürg 29. October 1801, gest.
ebenda 22. Jänner 1873). Der Sohn
wohlhabender Bürgersleute. Seine Mut.
ter Elisabeth bleibt ihrer Wohlthätig.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Volume 29
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sax-Schimpf
- Volume
- 29
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 374
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon