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Schlluterger 128 Schauer
ler-Klunzinger in ihrem Werke:
.Künstler aller Zeiten und Völker" schrei«
ben aber: »Schauberger's Arbeiten
zeigen ein Anlehnen anFontana und
andere manierirte Italiener. Nun aber
is tAnnibaleFontana. dessen Arbei»
ten jenen Michel Angel o'S gleichge»
stellt wurden, nichts weniger als ein
manierirter Künstler und muß also ein
anderer Fontana Schauberger'S
Vorbild gewesen sein. I n der Folge
machte sich S. von seinem Vorbilde frei
und sein erfinderischer Geist machte ihn
bald zu einem Original in der Bildhauer»
kunst. Seine Statuen, die öfter in der
letzten Ausführung etwas zu wünschen
übrig lassen, werden verschieden, im Gan«
zen aber doch günstig beurtheilt. Nament»
lich werden seine Kindergestalten als am
weichsten behandelt bezeichnet, diese und
seine Engel find von einer besonders
naiven, geistigen und gelassenen Hab
tung, hingegen findet man die größeren
Statuen als manierirt und nicht immer
naturwahr in ihren Stellungen. Wem«
ger bekannt dürfte es sein, daß S. auch
Maler und als solcher ein keineswegs
gewöhnlicher Künstler war, wie es sein
schönes Altarbild in der Decanatskirche
zu Holleschau im Hradischer Kreise Mäh
rens, „Nie Himmelfahrt Mariens" vorstellend,
bezeuget. Sonderbarer Weise gedenkt
Wolny in feiner „Kirchlichen Topogra
phie Mährens", der sonst doch manchen
viel weniger bedeutenden Künstler an
führt, Schauberge r's nicht, obwohl
er eben in Mähren und Schlesien am
meisten gearbeitet hat.
Annalen der Literatur und Kunst des In« und
Auslandes (Wien. Degen. 8".) Jahrg. 1810,
Nd. I, S. 544. — Dlabacz (Gottfr. Ioh).
Allgemeines historisches Künstler'Leriton für
Böhmen u. s. w. (Prag 1815 Gottl.Haase, 4«.)
Vd. HI, Sp. 3t. — Nagler (G. K. Dr.),
Neues allgemeines Künstler.Lexikon (München 1839. Fleischmann, 8°) Nd. XV, S. 130. —
Meyer (I.). Das große Conversations.Leri«
ton für die gebildeten Stände (Hildburghausen,
Bibliogr. Institut, gr. 3°.) Zweite Abtheilg.
Bd. VII, S. 323.
Schauer, Alois (Schriftsteller,
geb. zu Görz 31. Juni 4738, n. A.
1739, gest. im Juli 1798). Trat im
Jahre 1736 nach beendeten philosophi«
schen Studien in den Orden der Gesell«
schaft Jesu, welchem er bis zu seiner Auf»
Hebung angehörte. Im Orden selbst war
er im Lehramte thätig, anfanglich zu
Görz, wo er Grammatik und Poesie
vortrug, später zu Gratz, wo er, wahrend
er selbst die Mathematik lehrte, die theo«
logischen Studien beendete. Im Jahre
1767 erlangte er die Priesterwürde. Nach
einem einjährigen Aufenthalte zu Juden«
bürg, während welchem er die dritte
Ordensprüfung ablegte, kam er als Pro-
fefsor der italienischen Sprache und Prä»
fect an die Therestanische Ritter«Akademie
nach Wien, an welcher er, so lange der
Orden bestand und auch dann als Ex«
jesuit, bis zur Aufhebung der Akademie
im Jahre 1782 verblieb. Hierauf priva«
tisirte er einige Zeit in seiner Vaterstadt
Görz, wurde dann Präsect am Gymna»
sium zu Laibach, übernahm darauf eine
Erzieherstelle im Hause des oonts C a ssi
Farao zu Trieft und kehrte, nachdem er
sein Erzieheramt niedergelegt, wieder
nach Görz zurück, wo er im Alter vou
60 Jahren starb. Die Titel seiner Schrif»
ten find: „Ztlllienische Sprachlehre zum Ge-
brauche der allelichen Jugend n. 5. ui." (Wien
1772,- 2. Aufl. 1777, s".). diese zweite,
nicht unwesentlich vermehrte Auflage ent>
hält MehrereS über Ursprung und WachS«
thum der italienischen Sprache, über die
vorzüglichsten Werke der italienischen
Literatur, nebst einer Blumenlese der
poetischen und prosaischen Stellen aus
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sax-Schimpf, Volume 29
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sax-Schimpf
- Volume
- 29
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1875
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 374
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon