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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Volume 30
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Page - 112 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Volume 30

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Schlik 142 Schlik nicbrerer von ihnen verlangten Puncte drängte, 46<8 eilte er dem kaiserlichen Feldherrn Graftn Buquoi nach, nahm dessen Heere alles Vieh und die Kriegscasse. 70.000 Gulden stark, ab, fiel in Oesterreich ein und eroberte Swietla durch nächtlichen Uebelfall. Joachim An drcas war einer der entschiedensten Parteigänl ger für die Wahl F riedrich's von der Pfalz zum Könige von Böhmen, überbrachte dem selben dessen Ernennung und bei dem darüber ausgebrochenen Kriege befehligte er die scblr< fischen Kriegsoölker. In der Schlackt am weißen Berge nächst Prag am 8. November 1620 focht er sehr tapfer im Heere des Win. terkönigs. Er war oberster Landrichter des Königreichs Böhmen, geheimer Nath, Director und Landvogt in der Oberlausitz Nach der Schlacht am weißen Berge flob er nach Sach« fen, wurde aber von dem Churfürsten dem Kaisrr Ferdinand I I . ausgeliefert, ihm wegen bewaffneten Aufruhrs undHochverrathes der Proceß gemacht und er vcrurtheilt. daß ihm zuerst die rechte Hand abgehauen, er dann lebendig geviertheilt und die Stücke auf den Straßen, Kopf und Hand aber am Brücken» thurme angeheftet werden sollten, welcher Spruch dahin gemildert wurde, daß ihm der Kopf und die rechte Hano abzuhauen und Beides auf genanntem Thurme aufzustecken sei. Am Morgen des 24. Juni 1621 duldete Graf Schlik vor seinen anderen Mitver« urtheilten zuerst den Tod. Er erschien in einem schwarzseidenen Rocke, ein Gebetbuch in der Hand haltend, ohne Fessel und Bande, gleich« wie die klebrigen. Seine Haltung war uner» schrocken und er betete mit Andacht. Auf dem Schaffotte angelangt, entblößte ihm sein Die« ner den Hals; dann kniete der Graf auf das schwarze Tuch nieder und unter Anrufung Gottes fiel sein Haupt. Sein Dkner legte hierauf oie rechte Hand des Entseelten auf einen Block und der Nachrichter hieb sie ab. Den Kopf und die abgetrennte. Hand nahm der Nachrichter in Verwahrung, der Körper aber wurde von sechs schwarzen verkappten Dienern des Hingerichteten in dasselbe Tuch, auf welchem er verblutet, gewick'lt und vom Gerüste weggetragen; der Henker rührte den Leichnam nicht an. Dem Grafen wird mit Bestimmtheit die Autorschaft drr Schrift: „Mardochaei, Iairi Sohn, aus dem Stamm Benjamin an den Poeten bey dcm kän. Hof» lager zu Susan in Sack und Aschen wegen sein und aller ftandhafften Lutheraner war» tend". welche unter dem Titel: „Gründliche. Widerlegung Calvinischer Lehre von der Per« son des Herrn Christi" (1594, 4".) gedruckt erschienen ist, zugeschrieben. Auch verfaßte er die kurze Instruction von der königlichen Erb» und der Stände Wablaerecktigkeit in Böhmen, welche im 2. Vande von Goldast: „Ds 5S8no Vodsniik" abgedruckt ist. Graf Joachim Andreas hinterließ aus drei Ehen drei Kinder, seine dritte Gemalin war eine Freiin von OvperSdorf, welche sich nachmals mit einem Mich na vermalte und die Mutter des Wenzel Mich na von Wa< cinow wurde. Mit seinem Sohne Ju l ius erlosch dieser Nebenzwcig der Schlackenwerther Linie oeS Hauses Schlik. lMeynert 's Ge. schichte Oesterreichs. Bd. V, Abthlg. I, S. 328 u. 33l. — Maj lath lIoh. Graf), Geschichte des österreichischen Kaiscrstaates, Bd. I I , S. 3l5 u. 37l,- Bd I I I , S. 33 ) — 29. I o - hann Albin (geb. 4379, Todesjahr unbe« kannt), von der Falkenauer Linie; ein Sohn Christoph's und dessen erster Frau Katba< rina Hrzan von Harr as. Johann Al- bin war im Jahre 46l5 Commissär zur Lan- desdefenston und wurde in den Jahren 4648 und 4619 zum Director und Landesrathe aus dem Herrenstande gewählt. Er hielt fest zu König Friedrich von der Pfalz und wurden ihm in Folge drssen nach der Schlacht am weißen Berge seine Herrschaften Falkenau und Duppau confiscirt und erstere 4622 an Otto von Nostitz. letztere an Wilhelm Ver. dugo verkauft. Johann Alb in war seit 1639 mit Johanna von wildenfels vermalt und mit seinen Söhnen stirb die Falkenauer Linie der Schlik aus. Johann Alb in selbst rettete nach der Schlacht sein Leben durch rechtzeitige Flucht. Er soll, heißt es. sich nach Schweden gewendet haben, wo noch Nachkommen seines Stammes vorhanden sein sollen. — 30. Johann Ernst (gest. 4 «23). von der Falkenauer Linic^ ein Sohn des Abun dus S. und Bruder Hugo's ^S. !4l, Nr. 2<H. Gleich scim'M Bruder diente er unter Mannsfeld in Ostfriesland, wo er auch im Felde der Ehre den Tod fand. — 3l. Joseph Heinrich (geb. 14. October 4734. gcst. 43. December 4807). von der Schlackenwetther Llnie; ein Sohn des Leo» polo Heinrich Grafen Schlik ^S. tl3, Nr. 34) aus dessen Ehe mit Mar ia Anto» nia Gräsin von Frankenberg. Graf Io< seph Heinrich widmete sich der diplomati. schen Carriere und war 4786 Gesandter und bevollmächtigter Minister am kön. dänischen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Volume 30
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Schindler-Schmuzer
Volume
30
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1875
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
398
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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