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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Volume 30
Page - 176 -
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Page - 176 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schindler-Schmuzer, Volume 30

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Schmerling 176 Schmerling lichkeit des deutschen Kaiserthums be» schloffen, am folgenden Tage war die Wahl Friedrich Wilhelm'S IV. zum deutschen Kaiser erfolgt. Wohl hatte der König selbst die Wahl abgelehnt, die Großdeutschen bemühten sich. die Ein« setzung eines Dircctoriums durchzubrin- gen, aber ohne Erfolg. Nun erhielten die österreichischen Mitglieder der deut« schen National-Versammlung von ihrer Regierung auch noch die Weisung, daß ihre Sendung beendigt sei, schließlich zeigte noch der Reichsverweser die Nie- derlegung seiner Würde an, da schied denn auch Schmerl ing — April 4849 — aus der Versammlung und kehrte nach Wien zurück. I n das Ministerium, welches Fürst Schwarzenberg am 28. Juli 1849 in Wien bildete, wurde Ritter von S. als Iustizminister berufen. Der Zeitpunct, in welchem S. in das Cabinet trat, war ein kritischer: Ungarn im Bürgerkriege, in Italien cin Krieg zu befürchten, der Rest der österreichischen Monarchie auS allen Fugen gewichen, das Alte aufgehoben, das Neue noch nicht eingerichtet, so standen die Dinge, als S. sein Portefeuille übernahm. Er betheiligte sich nun an der Lösung aller politischen Fragen, die unausgesetzt vor» lagen, nahm regen Antheil an allen Arbeiten, die zur Ausführung der ein» zelnen Bestimmungen der Versafsung nöthig wurden, und widmete sich dabei den Geschäften seines Departements mit besonderem Eifer. Bereits am 1. Juli 1330 war die Gerichts^Organisation für alle österreichisch-deutschen Bundesländer durchgeführt und die im neuen Geiste nothwendig gewordene Umgestaltung der Gesetzgebung bewirkt. Nebenbei war für Ungarn ein Provisorium eingeführt, um den dringenden Bedürfnissen einer geord« neten Rechtspflege in diesem Lande abzu« helfen. Daß dieses Provisorium eine Dauer von fünf Jahren haben würde, dachte S. kaum. denn er betrieb die Organisirungsarbeiten für Galizien, Un> gärn und Italien sehr eifrig, und wurde darin so erfolgreich unterstützt, daß seine Anträge bereits die kaiserliche Genehmi- gung erhalten hatten oder dieselbe nahe bevorstand, als er unerwartet im Jänner 1831 aus dem Ministerium trat, in wel» chem er und Brück, der ihm im Mai gefolgt war, als die freisinnigen Elemente galten. Mit seinem Austritte gerieth die Organisation vollends in'S Stocken, und- als sie nach langer Zeit wieder aufgenom» men wurde, halte Schmerl ing die Rechtfertigung, daß man die Namen» nicht die Sache änderte, und daß. was man änderte, eben keine Verbesserung war. Nachdem er sein Portefeuille nieder» gelegt, übernahm er zunächst die Stelle eines Verordneten der niederösterreichi» schen Landstände, wurde aber bald darauf zum ersten Senats«Präsidenten bei dem obersten Gerichtshofe in Wien mit dem Titel eines geheimen Rathes, sowie zum Mitgliede des Ausfirägal-Senates für den deutschen Bund und des k. k. ober» sten Gefallsgerichtes ernannt. Zurück- gezogen von allem öffentlichen Leben, sein oberstes Richteramt unbemerkt aus« übend, wirkte er auf diesem Posten mit Eifer, Ueberzeugungstreue und Vater- landsliebe. Die traurige Aera der G o« tu ch o wsk i'schen Wirthschaft hatte in' allen Theilen des Reiches, in allen Schichten der Gesellschaft theils tief be- gründetes Mißtrauen, theils gerechtesten Unwillen erregt; als die Besorgnisse mit der Dauer desselben wuchsen und die Entlassung des Urhebers des October-Di- ploms die einzige Panacee wurde für die unheilbaren Wunden, die dieser Empor» kömmling in kürzester Zeit dem Staate
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schindler-Schmuzer, Volume 30
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Schindler-Schmuzer
Volume
30
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1875
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
398
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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