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von welcher er eine reiche Mappe Stu>
dien mitgebracht. Auch eine zweite Reise
nach Paris gab ihm reiche Ausbeute. In
Wien maite er in jener Zeit in Miniatur
mehrere Copien berühmter Gemälde der
dortigen Gallerien, und in den Jahres»
Ausstellungen in der k. k. Akademie der
bildenden Künste bei St. Anna waren
von ihm folgende Bildnisse und sonstige
Mmialuren zu sehen: im Jahre 1820:
„Nic Niickkehr l»e3 uerlaremn schnez", nach
dem Gemälde des Leon Suada; —
„Minllltnr-Nüimi«« der Grliiin OnmatiH"!
— 1822: „SrlbMlbiMl du Mulm A. P.
Unke »5"; — „Madonna della Segginla",
nach Raphael ; — „Frngmnt unz ürm
Gemälde: Zlmur lüg Nngenschnitzcr", nach
Correggio; — 1826: „Mdnigg de« Hut-
«chllnöpleler« Friedlich Jaseph Nirntheuer",
wouon eine ganz mißlungene Litho»
graphie der Leopoldstädter Theater-Al-
manach brachte I — „Mdimz Vnbmig's
i,es XIV." Won seinen sonstigen Arbeiten
find mir mehrere Folgen: „Zeenln ans
Wien", — ,Satirische Nili lei" und
^«LuZtnine-Nilliel", meist für die Wie»
ner Theater-Zeitung gezeichnet, bekannt,
von denen ich einen großen Theil —
einige sogar im Original — besitze. Die
besseren darunter sind: in den „Scenen
aus Wien" : „O du mein lieber Him>
mel! Schon wieder ein Erdbeben!" —
„Kauft's schöne Leinwand?" — „Der
Dampfwngen nach Hietzing", — „Die
Zeitungsliebhaberei", — „Man sollte Sie
für Schwestern halten", — ,Es reiten
drei Reiter nach Simm'ring hinaus", —
„Auf Ein Mal oder auf zwei Mal?« —
„Nur den nächsten Weg, meine Damen,
der Strauß hat schon angefangen", —
«Der Empfehlungsbrief", — „Die drei
Perioden des schönen Geschlechtes", —
„Aber Mosje ChrisostomuS! jetzt hätten
Sie mir bald mit Ihrem Schnurbart die Augen ausgestochen!" — „Weiß es deine
Frau, daß du hier bist?- — „Es ist zum
Verzweifeln, alle Tage Ball und kein
Kreuzer Geld im Sack". — „Aber Frau
Morgenroth, das ist ja keine alte Henne,
das ist ja ein alter Schuh!" — ,Die
Kunstausstellung in Wien", — „Der
große Galopp von Ioh. Strauß", —
„Das ist eine schöne Geschichte! Ich bin
eingeladen", — „Wenn ich mir da was
aussuchen dürfte", — „Schleichen wir
vorüber, damit uns der Schuster nicht
sieht!" — „Was ist denn das für eine
Bedienung? Ich habe ein Seitel Wein
bestellt und man treibt mir dm Hut an!"
— „Ich bitt' um Vergebung!" — „Die
Sonntagsreiter im Prater", — »Vei
diesem Regimente möchte ich dienen!" —
„Sie haben den unrechten Zahn er»
wischt!" — „Der Harem im Clifium",
— „Der Hausherr wird Augen machen,
wenn er erwacht und entdeckt, daß wir
ausgezogen sind, ohne den Zins zu be>
zahlen", — „Giner foppt den Andern",
— „Eine Scene auf dem Wassergläcis".
Unter den vorgenannten Wiener Sce>
nen, die ein gutes Stück Wiener Leben
der Dreißigei'Iahre enthalten, ist man»
ches wirklich komischeBild, wo der Humor
deS Künstlers die oft starke Verzeichnung
übersehen laßt. Weniger glücklich ist S.
mit seinen Satirischen B i ldern , in
welchen die Satire nicht selten bei den
Haaren herbeigezogen erscheint oder nicht
fein genug ausgeführt ist. Von den bes>
seren sind anzuführen: „Dampfwagen
und Dampfpferde im Jahre 1942 im
Prater in Wien", — „Scene hinter den
Coulissen", — „Ballscene", — „Der
Triumph des kalten Wassers«. — ^Die
Hundeliebhaberei", — „Ihre Liebe schuht
mich vor den Schlägen deS Schicksal«",—
„Die Reujahcs'Scene", — „Gin Wind'
stoß"u. f. w. Seine Costume'Bilder
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schnabel-Schrötter, Volume 31
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schnabel-Schrötter
- Volume
- 31
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1876
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon