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Schüttky Schütz
Moriz Smets. S. 7i—83: „Ein Sturm»
vogel der Revolution".
Echüttky, Joseph (Sänger und
Componist, geb. zu Kratzau in
Böhmen im Jahre 4318). Ueber seinen
Bildungsgang und seine Lebensverhält.
niffe in der Jugend ist nichts bekannt. Da
er eine schöne und bildungsfähige Stimme
befaß, kam er in das Prager Conserva«
torium, welches er nach mehrjähriger
Ausbildung im Gesänge im Jahre 1840
verließ, worauf er zur Bühne ging und
zuerst in der Oper im Prager standischen
Theater sang. Dann wurde er als Bassist
für das Hamburger Theater engagirt
und von dieser Zeit datirt sein Ruf als
ausgezeichneter Sänger. Von Hamburg
folgte er einem Rufe als Bassist an das
Hoftheater in Stuttgart, wo er später
auch Kammersanger und Regisseur der
Hofoper wurde. Als geschulter und
gründlich unterrichteter Sänger wurde
S. in Stuttgart auch zum Director des
dortigen CäcilieN'Verems gewählt. Der
Künstler wird überdieß als „nicht unbe«
deutender Componift in Vocalsachen"
gerühmt.
Ambros (August Wilh. Dr.), Das Conser»
vatonum in Prag. Eine Denkschrift (Prag
1838. 5") S. 82. — Prager Morgen»
post 4838, Nr. 486.
Schütz, Friedrich (Schriftsteller,
geb. zu Prag im Jahre 1843). Seine
Ausbildung erhielt S. in Piaristenschu»
len. Seit 1869 trat er mit dramatischen
Arbeiten in die Oeffentlichkeit; seit 1873
ist er in Wien bei der „Neuen Presse"
angestellt. Mit Bercha von Del lner ,
Sängerin an der Wiener Hofoper, hat
sich S. im Jahre 1873 verlobt, darauf
beschränkt sich alle Kennmiß über S.'s
äußeres Leben. Wie bemerkt, trat er
1369 zum ersten Male mit einem kleinen
Lustspiele: „Gegenseitig", welches später in Wien als Manuscript gedruckt erschien,
vor das Publicum. Der Erfolg war er»
muthigend, insbesondere, nacbdem Ascher
im Cail'Theater in Wien durch die treff.
liche Darstellung der Hauptrolle dem
Stücke große Wirksamkeit verlieh. Die
kleinen Luftspiele: „Systematik", — „Van
der Netmute" waren die nächsten Früchte
des geweckten und ermunterten Schaffens»
triebes. Nun versuchte sich S. im großen
historischen Schauspiele; er schrieb das
Stück: „G'än5Hnng anfGünZchnng", welches,
gegen die Jesuiten gerichtet, wohl dieser
Tendenz zumeist den überaus günstigen
Erfolg, den es erlebte, zu danken hatte.
Denn eS hatte nicht nur in Prag, wo es
anonym zuerst gegeben wurde, sehr ge«
fallen, sondern es machte rasch die Runde
auf allen besseren Bühnen Deutschlands.
Die Maßregelungen des Ministeriums
Hohenwart , welche, wie es allen An-
schein hatte, auf einen Staatsstreich, der
es zunächst auf den Sturz der Verfas«
sung absah, gerichtet waren, gaben S.
Anlaß zu einem neuen historischen Stücke,
das seinen Namen nach dem berüchtigten
historischen Worte „Cabale" erhielt. Es ist
bekannt, daß das Wort Cabale aus den
Anfangsbuchstaben jenes geheimen Ra>
thes, den König Kar l I I . von England
zur Förderung seiner politischen Zwecke
auS den Männern: C l i f fo rd , Aßley,
Bukingharn, Ar l ing ton , Lauder»
dale gebildet hatte, entstanden ist. Als
das Stück in Prag zuerst gegeben wer»
den sollte, hatte es die Censur ver-
boten, mit dem Smrze Hohen wart 's
wurde auch das Stück freigegeben und
ging unter demonstrativem Jubel in
Scene. Der Beifall beschrankte sich doch
vornehmlich auf österreichische Bühnen,
in Deutschland, wo die Motive, welche
es in's Leben gerufen, wegfielen, erweckte
es nur geringes Interesse. Von S chütz's
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schrötter-Schwicker, Volume 32
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schrötter-Schwicker
- Volume
- 32
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1876
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 406
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon