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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
Page - 152 -
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Page - 152 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Schwarzenberg-Seidl, Volume 33

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Schwind) Moriz ind) Moriz „Solche Streiche führt Autharis", worauf dann die Art, die seinen Namen trägt, dem Herzoge überbracht wird und so über die Person des vermeintlichen Gesandten Auf- klärung gibt. — C'in? andei-e historische Sage, deren Schauplatz' gleichfalls Bayern ist, nämlich die Geburt Kar ls des Großen in der Reitzmüyle im Wurmthale, unweit Starnberg, ist auch in mehreren Bildern be« handelt. Der Abgesandte Pipin's, der die Tochter des Ungarfürsten als Braut seines Herrn nach Teutschland geleiten soll, faßt auf der Reise den Plan. die Prinzessin zu ermorden und seine Tochter zu unterschieben. Der Bedrohten gelingt es zu entfliehen und in der Neismühle sich zu verbergen. Dieß die Scene des ersten Bildes, Auf den zu- sammenhängenden Darstellungen steht man, wie König Pipin auf die Jagd reitet, dann die Jagd selbst und wie das Iagdgefolge den verirrten König erwartet. Dazwischen, über den Thüren befinden sich in kleineren Räumen: Bischof Aventinus im Schreiben vertieft und die Sage und der Magier große Dinge verkündend. — Auf dem folgenden Vilde findet der verirrte Pipin die Fremde Netze waschend. Er nimmt am anderen Morgen von ihr Abschied. Die folgende Thür ist durch ein Drnament gekrönt. Hierauf die Scene, wie die Prinzessin das Gewebe, das sie gesegneten Leibes gearbeitet, durch den Müller zum Verkaufe anbieten läßt, wo» durch ihre adelige Abkunft erkannt wird. Endlich in zwei Bildern, die durch das in^ zwischen liegende Fenster getrennt sind, wie Pipin sie als seine Gattin mit ihrem Söhn» chen Karl an den Hof nach Preisina holt, Pipin und Bl'riha zur Stadt reitend, auf der einen Seite des Fensters, sehen sich nach dem auf der andern folgenden Kinde um. Ueber dem Fenster zeigt eine allegorische Darstellung, wie Bayern den kleinen Karl an Deutschland abgibt. — An seine Lieblings- themata aus den Iugendtagen anknüpfend, fügte Schwind diesen aus der historischen Sage geschöpften Bildercyklen noch eine Reihe von Bildern an, die „das Leben eines Ri t ters" im Allgemeinen behandeln. — Er beginnt mit dem ersten Reitunterricht den der Knabe im Hofe der väterlichen Burg erhält. (Führich's Biographie unseres Künstlers bringt eine Radirung dieses Bildes im Umrisse.) Dann folgt die Waffenwacht des Jünglings am Altare der Capelle, dann t>er im Turnier errungene Preis, der von einer schönen Dame dem Sieger gespendet wird; des Ritters Familienglück (in einem Nebenraume zwei badende Kinder); des Ritters Abschied vor dem Kreuzzuge; er be« freit einen Gefangenen aus der Hand der Muselmänner; endlich Rückkehr in Pilger» tracht und das frohe Wiedersehen. Schwind hat den reichen Cyklus sorgfältig in Aquarell« färben ausgeführt. Es sind ihm aber bei den Kompositionen nicht geringe Schwierig» keiten gemacht worden, so z. B. mußte er in denselben Figuren aus Bildern der kön. Sammlung anbringen, schließlich wurde die die Ausführung 2,1 krosoo Anderen, Glück, Quagl io u. A. übertragen, welche sich im Auftrage des hohen Burgherrn — Aenderungen in der Farbe, durch Anbringung von Por. trätköpfen, ja sogar Umwendung der Figuren, - die vom Rücken gesehen waren, nach vorn, eigenmächtig erlaubten. Die Darstellungen des Festes zu Rom, dann Dietrich's Auszug im Murgengrauen, sowie die Nabenschlacht erkannte Sch. noch in späten Tagen mit Vergnügen als geistiges Eigenthum an. Wenn hie und da in Neisebüchern z. B. H. A. Berlepsch, „Süd. Deutschland" (Hildburghausen 1870, Bibl. Institut so,) Sp. 260 u. 261 das Bertha«Zimmer (Sage von Kaiser Karl's Geburt), der Helden>Saal im zweiten Stock (mit den Bildern aus der Wylkinasage), das Tasso-Zimmer (mit den Bildern aus dem befreiten Jerusalem) als mit Fresken von Schwind geschmückt bezeich- net wird. so ist das unrichtig, Schwind hat in den Gemächern nicht einen Pinsel' strich gemacht, von seiner Hand stammen nur die Aquarellentwürfe, die leider ver» schollen sind. 8«) „ D a s M ä r c h e n v o n den sieben Naben und der treuen Schwester." Drei in Aquarell ausgeführte, 4 Fuß hohe und 9 Fuß breite Zeichnungen (Herzog von Sachsen'Weimar). Es gehört zu dem Schönsten, was die neuere deutsche Kunst hervorgebracht. Die architektonischen Abtheilungen werden, wie Förster in seiner Kunstgeschichte sBd. V, S. l<5), dem wir in der Darstellung folgen, schreibt, durch Arkaden in byzantinischem Kunststyle gebil- det, durch, deren Oessnungen man in die Vorgänge sieht (in den Bogenwinkeln der Arkaden sind Medaillons mit den Bildnissen der Freunde des Künstlers angebracht). Vor diesen Arkaden ist aber noch eine Vorhalle, in welcher der Künstler eine Gesellschaft ver« einigt, wie er sie st für die Betrachtung
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Schwarzenberg-Seidl
Volume
33
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1877
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
380
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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