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Schwind, Moriz 168 Schwind^ Moriz
Warasdin; 2) Therese Krones als Iu.
gend; ^) Kathar ina Ennöckl — nach»
malige Bäuerle — als Zufriedenheit;
-5) Korntheuerals hohes Alter;«) Landner
alS Magier (kl. Fol.) Lithogr. bei Trent»
sensky in Wien. — 127) „Port rät des
HaiserS Franz" im prächtigen Ornate.
Lithogr. (Wien, Lithogr. Institu:). Einzelne
Iremplare von Bayer coloiirt ^Franz
von Schober mit dem Ornate bekleidet,
stand Schwind dazu Modell). — 128)
»Karlsruher Zopfmi l iz ; " satirische Dar.
stellung. I n der Mitte der Commandant zu
Pferd, hinter ihm der Fähnrich, auf dessen
Fahne eine Laterne, ein HausschlĂĽssel und
zehn Uhr zu sehen ist. Lithogr. (gr. Qu »Fol).
— 129) „Gr. M. Ungarn's Vorzeit ."
Ein Ungar im Wappenschilde zwei Becher
haltend, ĂĽber welche ZopfperrĂĽcken gelegt
sind (b°). Aus früher Zeit. (Was die beiden
Buchstaben Gr. M. — Mai l l inger 's
„Bilder.Chronik von München" I I . , S. 174,
Nr. 3130, gibt sie so an — bedeuten, vermag
ich nicht zu enträthseln.) — 130) „Die
Muse der mooernenTanzkunst" (8<>.).
Lithogr. Blatt. (Später mit Aenderungen
in den .Fliegenden Blättern" Bd. V, 134.)
— 13l) ^Ueber die griechische Frage."
Ein Fragezeichen, darunter ein stĂĽrzender
Grieche (8".). Lithogr. Humoristisches Cro«
quis aus frĂĽher Zeit.
VI I . Zeichnungen von Schwind. (Bleistift-,
Feder,. Tusch- oder in gemischter Manier aus-
geführte Blätter.) 2) Sui ten und beson«
dersdurchihreAussĂĽhrung oderden
dargestellten Gegenstand hervor-
ragende Blätter. l32) „Der Hoch'
zeitszu g" (1825), ein ganz originelles Bild.
ĂĽber welches er selbst am 2. April 1823
schreibt: Ich bin eben mit einem langen
Hochzeitszuge fertig geworden, der auf
dreißig Blättern viel Ernsthaftes und Lustiges
enthält. Die Brautpaare sind Figaro und
Sufanna, Bar to lo und Marcel ine.
Der Graf und die Gräf in gehen auch mit.
Voraus ziehen Musicanten, Tänzer, Solda«
ten, Bediente, Landleute, Popen und solches
Volk. Zurück kommen Gäste und Masken.
Die vier Romane aus der „Lucinde" (von
Schlegel), der verliebte Papageno, die
vier Jahreszeiten, dann ein Blatt mit oer»
schiedenen Personen, die gleichsam den SchluĂź
machen. Dann sind Cherubin derPage und
die niedliche Barbar in« in einer Laube bei»
fammen. Ts sind ĂĽber hundert Fluren und drei bis vier auf einem Blatte. Das Papier
ist sehr fein, die Federn haben nur oft viel
Kreuze gemacht. I n einem Briefe an Franz
Schubert schreibt Schwind (am 23. Juli):
„daß Gri l lparzer viel Freude über die
„Hochzeit" gezeigt und den Künstler versichert
habe. in zehn Jahren werde er sich noch je-
der Figur erinnern". — Dr. Hol land be.
merkt treffend anläßlich dieses Bildes: „Der
erste große Flügelschlag des selbstständigen
Genius". — Der ganze Cyklus — mit Aus-
nahme des 30. Blattes — also 29 Blätter,
befindet sich im Besitze der Familie. Das
dreißigste, welche aus Schlegel's „Lucinde"
die Frechheit und Gemeinheit — jedoch für
das, was sie vorstellen sollen, höchst zahme
und harmlose Gestalten — darstellt, hat
Schwind selbst herausgeschnitten und besitzt
es jetzt Franz von S ch 0 b er. — 133) „S y rn»
phonie." Reiche Bleistiftzeichnung, in einem
Formate von nahezu 3 Fuß Höhe und ent-
sprechender Breite ^Louise von Schwind^.
Es ist die Liebesgeschichte eines jungen Paa-
res (anknĂĽpfend an die Hochzeit einer be-
freundeten Sängerin), die er in seiner Weise,
mit den vier Sätzen einer Beethoven'schen
Symphonie ^näkuts, ^äg.310, ^.Uezro,
äckbl-o ünals verwebt, zu einem idyllischen
Gedichte gestaltete. Um die rechte Steige»
rung schon in der Anordnung auszudrĂĽcken,
läßt er das Ganze sich von unten nach oben
aufbauen. Die jungen Leute sehen sich zum
ersten Male im Kreise musikalischer Freunde
bei der AusfĂĽhrung der Symphonie, an der
sie sich betheiligen. Sie begegnen sich dann
wieder in einem cngen Felsenthale, wo sie
aber, wegen Gegenwart der Mutter, die gegen-
seitigen Gefühle nicht aussprechen können,
was auf dem dritten, einen Ball vorstellen»
den Bilde geschieht, auf welchem es zwischen
den Liedenden zur Erklärung kommt. Den
SchluĂź bildet die Hochzeitsreise nach der
neuen, im Hochgebirge gelegenen Heimat.
Der Wagen ist eben auf der Höhe angelangt,
der Postillon schwingt sich auf den Gaul,
die junge Frau steht im Wagen, um nach
dem weiten Thale hinab zu sehen, in das
der Wagen sogleich hinabrollen wird. Zwei
Wanderburschen, die entgegengesetzten Weges
ziehen, begrüßen das junge Paar mit Hurrah«
rufen. In der reichen Umrahmung sind als
Verzierung Waldbäume. worin allerlei Wald«
gethier sich herumtummelt, angebracht. Vier
Medaillons enthalten die vier Tageszeiten
(nach den in der Schack'schen Gallerte be-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schwarzenberg-Seidl
- Volume
- 33
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1877
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon