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Schwing Moriz
Schwind freilich nicht gesucht werden. Was
er war, konnte er Niemand lebren. Dessenunge,
achtet hat er Schüler gebildet. Er hat es ihnen,
weiß Gott! nicht leicht gemacht, denn el
forderte die unbedingteste Hingabe zur Kunst
und einen Ernst und Eifer, eine alles über»
windende Redlichkeit und Wahrhaftigkeit,
»ein inneres Erfassen seines Gegenstandes und
eine lebenathmendl, schönheitvrrklärte Wieder»
gäbe — daß es dabei auszuhalten nicht eines
Heden Sache war, und daß, er die oberfläch-
liche Leerheit und drn Künstler srin wollenden
Hochmuth gehörig abdämpfte, versteht sich
von selbst. — Am 12. April 1847 eröffnete
Schwind seine „Schule" an der Akademie
und deren erster Schüler war Eduard I l le ,
der seinem Herrn und Meister so begeisterte
Worte in's Grab nachschickte, der aber auch
Hon seinem Meister, wie uns Dr. H ol la n d
berichtet, mit sanguinischem Fanatismus ge»
liebt wurde; Ende April 1847 kam Xaver
Barth aus Veldcn bei Landshut, der früher
schon bei Schnorr in den Nidelungensälen
.mitgeholfen, dann beim Wiener Opernhause
mithalf, zuletzt als Cartonzeichner in einer
Glasmalcreianstalt wirkte; nun folgten Hoch«
felder. Deckelmann, Karl Moßdorf
aus Altenburg, der eigentliche Johannes
seines Meisters, wie ihn Dr. Hol land
nennt, den er überall mit sich nahm, auf die
Wartburg, nach Reichenball und Wien, wo
er im Freskomalen assistirte; Otto Donner
aus Frankfurt, der im Jahre 1848 mit To<
biaS Andrä nach München kam,Schwin o's
Atelier zwar nicht ale Schüler besuchte, aber
die bekannten genuß- und bildungsreichen
Abendvorträge in Schwind's Heim, in Ge.
meinschaft mit Moßdorf. I l l e und Andrä
genoß. Donner veranstaltete auch nach des
Meisters Heimgang, zu Nom. wo er damals
sich befand, eine Schwind.Feier, deren reicher
Ertrag zum Besten der deutschen Verwunde»
ten bestimmt war. An die Genannten reihen
sich Andru, Atrellueyer (nachmals in
.Innsbruck). Otto Bauer (Düsseldorf). A.
von Beckeratb. August Höuem ayer aus
Bückeburg, H off mann von Zeitz, Heinrich
Naue aus üöthen. der, wo es des Meisters
Verherrlichung gilt. niemals fehlt, Ob wer er
aus Tirol. P in tas auS Prag. Pentele
Kraus. Philipp Sporer aus Murnau.
.Zasso, Ziegler u. A Dicse Namen, denen
wir in der Kunstgeschichte öfters begegnen,
werden genügen, auch dem Lehrer S chw ind
'.gerecht zu werden. Berichtigung. Auf der Stammtafel der
Familie Schwind, S. 125 dieses Bandes,
soll der Gemul Karolinens, der Tckwester
des Malers Moriz von Schwind, heißen:
Breslern von Sternau. und nicht, wie
eS auf dkr Stammtafel zu lesen ist: Vres>
l ern von Kernau.
Noch ist eines Künstleis C. Schwind, auch
Schwindt. in Pesih zu gedenken, nach
dessen Zeichnungen sich folgende Stiche in
dem Werke von Georg Fejer.- «llistoi-i»,
^ekäsniiao Leisutiarum pH?w.2.Qin« ^roki-
LpiLropsNs »e 21. i'dhi'eLiäuze rsßias litsr»»
rill« (Nuäa. l833,40.) befinden: 1. Unterschrift:
roFi» > Ln6^e>. <7. Hc^ll'lncki l1el.l>e3tb.. Stahl«
stich von L. Z echm eyer in Wien. —2. ^säos
eäucHtioui Olsri ^'unioriL j Im^sr^nto ^o-
eepno H.UF. L3.cr2 > ?a8onii. > 6^ . Hekwtn/i
(sie.) 522. ?<?2tti. Stahlstich von I . Sür cb.
Ofen.— 3.I7uivsrüitK5 liter^rumjl'i-Hncisool.
H.UF. i-e^ia l ?62tiin. j (?. He t^ol'nckt (sio.)
6sl. peLib.. Stahlstich von 3. Zechmeyer
in Wien. Nirgends finden lich Angaben
über Leben und Arbeiten dieses Künstlers,
der um die Mitte der Dreißiger-Jahre thätig
gewesen.
Schwizen, auch Schwitzen, Christoph
Freiherr von (k. k. Kreishauptmann,
geb.zu Gratz l4.Iul i 1735. gest. ebenda
23. September 1796). Ueber seine Fa-
milie. welche auS Krain stammt, vergl.
S. 193dieQuellen. SeinVater,Ioseph
Freiherr v. Sch.. war Lanorath zu Gratz
und zweimal vermalt, zuerst mit einer
Baronin Wit tor f auS Schlesien, welche
ihm einen Sohn gebar, der in daS Nene«
diotinerstift St. Lambrecht eintrat. Seine
zweite Frau. deren Name nicht bekannt
ist, gebar ihm zwei Söhne. S igmund.
über den unten die Quellen NähereS be-
richten, und Christoph. Christoph,
von Jugend auf talentvoll und geweckten
Geistes, beendete zu Gratz die Gymna-
stal«, philosophischen und juridischen Stu»
dien. nach deren Vollendung er sofort in
den Staatsdienst trat und bei den 3and-
rechten in Gratz Praxis nahm. Bald de-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Schwarzenberg-Seidl, Volume 33
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Schwarzenberg-Seidl
- Volume
- 33
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1877
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon