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N) Leopold 48 N) Leopold
nen. Vier Dragoner umzingelten ihn.
Seley aber vertheidigte sich Helden
wüthig und ließ keinen, an sick heran.
Da siel einem der preußischen Dragoner
ein. vom Pferde zu steigen, den Carabi
ner aufzuheben und ihn gegen Seley's
Kopf abzufeuern. Durch die eigene Ku<
gel getroffen, sank Seley, der sich nicht
ergeben wollte, vom Pferde und fand
einen „lustigen Reiter- und Heldentod".
Die ChrudimerStadtgemeinde, die wackere
That des HuSzaren wohl erwägend, ließ
' ihm im Jahre 1869 auf dem Chrudimer
Friedhofe cin Denkmal setzen, zum Ruhme
dcS Gefallenen, zum Beispiel für Andere.
Neue freie Presse (Wiener polit. Blatt)
<ö69. Nr, 177: „Ein Held von 1866".
SeligMÜNN, Leopold (k. k. Ober-
stabsarzt, geb. zu Nikolsburg in
Mähren 18. Jänner 1813). Sein Vater
war ein in Nikolsburg hochgeschätzter
Arzt. Er ist ein Bruder Romeo S.'s
(s. d. Folg.) und des Franz S. (s. d.
S. 33 in den Quellen). Leopold trat
nach beendeten philosophischen Studien.
18 Jahre alt. als feldärzlicher Gehilfe
in das Infanterie'Regiment Nr. 43, auS
welchem rr im October 183? auf den
höheren Curs der IosephS«Akademie in
Wien einberufen und nach erlangter
Doctorwürde am 28. März 1843 zum
12. HuszareN'Regiment als Oberarzt be«
fördert wurde. I n dieser Stellung diente
er bis zum Jahre 1835 im Infanterie»
Regiment Nr. 42. beim Feldartillerie.
Corps am Gardasee (1. December 1848
dis Ende Februar 1849). beim 16. Jäger-
Bataillon, beim ersten Festungsartillerie«
Bataillon und im Prager GarnisonS»
spital. AuS letzterem kam er am 1. No»
vember 1835 als Regimentsarzt 1. Classe
zum 3. Kürassier-Regimente und war in
dieser Charge im Feldartillerie-^pital Nr. 12 (vom 1. Mai 1839 bis Septem-
ber d. I.), dann im 28. Infanterie>Regi>
ment. im Wiener Garnisons.Spilal Nr.2,
und Nr. 1 bis 1.'März 1863 thätig,
worauf seine Ernennung zum Titular«
Stabsarzt erfolgt.e. Als solcher wurde
er am 1. Juni 1867 der fünften Abthei-
lung dcs Gencral-Commandos in Wien
zugetheilt, in welcher Eigenschaft er bis
zum 1. Februar 1869 fungirte. worauf
er zur 14. Abtheilung des k. k. Reichs»
Kriegsministeriums zugetheilt und da«
selbst am 23. April d. I . zum wirklichen
Stabsarzt, am 29. October 1871 zum
Oberstabsarzt 2. Classe und am 31. Oc-
tober 1872 zum Oberstabsarzt 1. Classe
ernannt wurde. I n diese mehr als vier«
zigjährige Dienstzeit fallen einzelne Mo>
mente seiner Thätigkeit, die der Erinne«
rung bewahrt zu werden verdienen. Schon
in den Jahren 1833—1837 hatte, er als
feldärztlicher Gehilfe im 43. Infanterie-
Regimelite sich in Folge seines rühmlichen
Verhaltens die volle Anerkennung seineS
Regiments'CommandoS zu erwerben ge-
wußt und wurde seine ausgezeichnete
Dienstleistung bei Gelegenheit deS am
30. Jänner 1836 zu Fiume stattgeha-bten
Schiffbruches zur ah. Kenntniß Sr. Ma-
jesiat gebracht. I n den Jahren 1843
bis 1848 bewährte er als Ober» und
Chefarzt in den Spitälern zu Klattau
und Saaz, dann im Zager bei Theresien»
stadt und zuletzt in Prag von neuem
seine schon früher bewiesene Tüchtigkeit.
Im Jahre 1848 machte er mit dem
dritten Bataillon deS 42. Infanterie-Re»
gimenls den Feldzug in Italien mit und
hatte sich in den Spitalern zu Peschiera,
Brescia und Mailand so hervorgethan,
daß er im dritten Abschnitte der Kriegs«
begebenheiten bei der k. k. österreichischen
Armee inItalien im Jahre 1848, S.110,
unter jenen Aerzten aufgeführt wird,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Volume 34
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Seidl-Sina
- Volume
- 34
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon