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in die Seelsorge als Caplan zu Zlunic,
später zu Gitschin. Daselbst entzweite er
sich 1848 in Sachen der Robot mit sei-
nem Patron und Pfarrer, und erhielt in
Folge dessen 1831 nicht dieSchloßcaplan-
stelle zu Dymokur. um welche er
sich bewor«
den hatte. Schon vordem aber hatte er sich
der Staatsprüfung zu einer Professur
der Mathematik unterzogen, und begab
sich um 1832 nach Prag, um daselbst
Physik zu studiren. Nachdem er die Prü-
fung abgelegt, erhielt er vorerst eine
Supplentur in Budweis. Dort trug er
neun Iahie Lechische Sprache, in der
Zwischenzeit ein Jahr Physik, und in der
letzten Zeit Mathematik in mehreren Col»
legien vor. Von Budweis kam S. im
Jahre 1862 als Pfarrer nach Slatina,
und von da im Jahre 1866 in gleicher
Eigenschaft nach Iensowic. Nebenher
beschäftigt sich S. ununterbrochen mit
mathematischen Studien, und hat theils
selbstftändige Schriften in dieser Richtung,
theils Abhandlungen in den Sitzungs-
berichten mathematisch-naturwifsenschaft»
licher Classe der kaiserlichen Akademie
der Wissenschaften in Wien, und in jenen
der kön. böhmischen Akademie veröffent-
licht. Die' Titel dieser Arbeiten -sind, in
den Sitzungsberichten der mathe»
matisch-nalurwiffenschastlichen Classe der
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften:
„Die Perioden der quadratischen Zahl«
formen bei negativen Determinanten"
(1858); — .Lösung zweier Arten von
Gleichungen. I. Bestimmte Gleichungen
des eisten Grades mit n Unbekannten,
gelöst mittelst der Permutationslehre.
I I . Unbestimmte Gleichungen des ersten
Grades mit zwei Unbekannten gelöst
mittelst der Congruenzlehre" (1839); —
„Die trinaren Zahlenformen und Zahlen»
werthe" (1839); in den Abhandlun-
gen der kön. böhmischen Akademie: sitö anai^tios", d. i.
Beiträge zur Infinitesimal «Analytik
(1862); — seine „^I^sdra öili xos-
tarstvi odkonä pro v^88i Z^umagia.",
d. i. Algebra oder gemeine Arithmetik
fürObergymnasien (Prag 1863), ist vom
Ministerium für Unterricht und Cultus
als Lehrbuch empfohlen; — und sein
„?riHHV6k k alKsbrs«, d. i. sein Zusatz
zur Algebra (Prag 1864), ist die erste
Schrift in oechischer Spracke über Differ-
tential- und Integralrechnung. Sein
Biograph im „8Iovnik nanön^" be«
merkt, daß es sonderbar sei, daß S., ob»
gleich er sich wohl ein dutzend« und
mehrmal um ein Lehramt der Mathe»
matik beworben habe, dennoch ein solches
immer nicht erhalten hat.
8I0VQ1K nauän^. Ksä. vi-. I'i-ant. I^2ä.
RiSFsr a. s^. 2Ial>', d. i. Conversations-
Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Ladisl. Rie-
ger und I. MalF (Prag 1872, Kober. 3er.>
8°.) Bd. IX, S. 46.
8imic (Schimitz). Pavao (serbischer
Maler , geb. zu Neusatz in der serbi«
schen Wojwodschaft, Geburtsjahr unbe»
kannt), Zeitgenoß. Er bildete sich für die
Kmist aus, und besuchte die Akademien
in Wien und Pest. Er malt Porträte und
Kirchenbilder. Sein Bild, einen serbischen
Sänger darstellend, ist von I . Cla rot
lithographirt worden. I m Jahre 1832
malte er im Auftrage deS Archimandriten
Gru j iu die Bilder für das Kloster
Kuv62din. Von den zahlreichen Gemalt
den, mit deren Ausführung er betraut
worden, und die sich meistens im Kirchen«
und Privatbesitz in seinem Vaterlande
und den benachbarten Gegenden besin-
den. rühmt man insbesondere eine „Auf-
erstehung Christi". Auf diese wenigen
Daten beschränkt sich alles, was die
unten bezeichnete Quelle über S. mittheilt.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Seidl-Sina, Volume 34
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Seidl-Sina
- Volume
- 34
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 402
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon