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) Paul 302 Somsich, Paul
S. zur Erzielung seines Eintrittes in die
Verwaltung gestellt wurden, lehnte er
beharrlich ab. Schon frĂŒher, noch im
VormÀrz, hatte S. eine Flugschrift her<
ausgegeben: â I
", d. i. Die letzten Worte der So
mogyer Deputirten vom Jahre <8^3/4
ĂŒber den Reichsrath (1846); nun aber
lieĂ er eine Schrift in deutscher Sprache
erscheinen, um
sie dem groĂen Publikum,
den StaatsmÀnnern aller LÀnder, welche
mit Ungarns VerhÀltnissen nicht vertraut
waren, zugÀnglich zu macken, betitelt:
âNaz legitime Necht Tngllrns und seines RĂŒ-
nigs" (1830). worin er sich gegen jede
Centralisation ausspricht, und von der
Dynastie nickt allein die Aufreckthaltung
der alten Verfassung fordert, sondern
auch um Reform der MĂ€r;-Errungenschaf-
ten ersucht. Somsich lebte nun, von
allen öffentlichen GeschĂ€ften zurĂŒckgezo-
gen, seinen Studien, und betheiligte sich
spater an der Redaction des »?68ti
naplo". Der obigen Schrift ĂŒber Un-
garns legitimes Recht folgte zunÀchst
eine ungarische Uebersetzung der Geschickte
der englischen Revolution, von G ui ; o t,
unter dem Titel: âZ
F. ^.« (183l), mit welcher sich
S.'s schriftstellerische ThÀtigkeit erschöpft.
Erst als in Folge des politischen Um-
schwunges, welcher nach dem italienischen
Kriege im Jahre 4859 in Oesterreich
Statt hatte, mit dem Einladungsschreiben
ÀÀo. Wien 14. Februar 186t der unga«
rische Reichs rath â zum ersten Male
nach BewÀltigung der letzten Revolution
â auf den 2. April 1861 nach Ofen ein-
berufen wurde, kehrte auch Somsich in
das öffentliche Leben zurĂŒck und lieĂ sich
zu Kaposvar im Somogyer Comitat in den Reichstag wÀhlen. Wie sich in dem
selben die GegensÀtze der einzelnen Par»
teien zuspitzten und diese letzteren in Folge
derselben in eine AdreĂ- und in eine
BeschluĂ-Partei spalteten, dieĂ ist
ausfĂŒhrlich in der Biographie Pauls
Iambor M . X, S. 60) dargestellt,
deĂhalb, um Wiederholungen zu uer-
meiden, darauf hingewiesen wird. Auch
Paul Somsich sprach in der Sitzung
vom 18. Mai in einer lÀngeren Rede,
u. z. fĂŒr die Erlaffung einer Adresse;
und wenn er auch die Völker jenseits der
Leitha mit dem Ehrentitel .Poltrons"
(pul^Àk) belegt, so hÀlt sich doch seine
ganze Rede im Uebrigen von einem ge«
reizten, leidenschaftlichen Tone fern, und
mit Ablehnung der den anderen LĂ€ndern
gemachten Concessionen forderte er die
Wiederherstellung des alren ungarischen
Rechtes, der tausend Jahre alten Ver«
faffung, die im Wege freien Ueberein«
kommens auf in ihrer eigenen Mitte zu
Stande gekommenen VertrÀgen basirt,
die RĂŒckkehr auf den Boden der Legiti- ,
mitĂ€t, worin er mit dem gröĂeren Theile
der Abgeordneten in Uebereinstimmung
sich befindet. Besonders aber sind es
zwei Puncte in seiner Rede, die er vor
allem betont: Conco rd at und Croa»
tien. Hinsichtlich des mittlerweile von
Oesterreich abgeschlossenen Concorda-
tes bemerkt er, daĂ, obgleich er, wie
seine Familie, katholisch sei, jener Vertrag
Ungarn nicht binde, derselbe fĂŒr Ungarn
gar nicht eristire, da er ja nicht durch
einen gekrönten König Ungarns ge«
schloffen worden, worĂŒber die ganze Ver>
sammlung in ein stĂŒrmisches Nljen aus»
brach; was aber Croatien anbelangt,
so regeln geschriebene Gesetze das Ver«
hĂ€ltniĂ Kroatiens zu Ungarn, ĂŒberdieĂ
lebe man in einer Zeit, in welcher man
den NationalitÀten nicht Gewalt anthun
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sinacher-Sonnenthal, Volume 35
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sinacher-Sonnenthal
- Volume
- 35
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1877
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 388
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon