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Spiegclberg 148 Spiegelberg
Epiegelberg, Joseph von (k. k. G ö.
nera l -Major und Ri t ter des Maria
Theresien-Ordens, geb. zu Westum in
Nestphalen 1743, gest. am 10. Apri
1799). Bis zum 33. Lebensjahre stand
er in fremden Diensten, aus welcher, e,
als k. k. Oberlieutenant in die kaiserlich,
Armee übernommen und zu Kinsky-Che.
vauxlegerS eingetheilt wurde. Nun mackti
er den bayerischen Erbfolgekrieg (1773
und 1779) als Rittmeister, den Türken»
krieg (1783—1790) als Major mit. Im
März 1790 wui.de er für sein Wohlver
halten im Türkenkriege zum Oberstlieute>
nant und wenige Monaie später zum
Obersten im 4. Huszaren.Regimente be>
fordert. In den darauf folgenden Feld
zügen gegen Frankreich that sich S.
bei verschiedenen Anlässen hervor. Am
1. August 1794 wurde er mit seinem Re
gimente dem preußischen CorvS des Genc-
ral'LieutenantS Erbprinzen Hohenzol»
lern zugetheilt und im Vorposiendienste
verwendet, in welchem er sich zu öfteren
Malen auSzeichnele. So griff er bei
Frankenthal am 29. August, ohne Befehl
abzuwarten, den Feind, als dieser eine
größere RecognoScirung beabsichtigte,
unerwartet und energisch an und trieb
ihn mit großem Verluste zurück. Am
20. September, im Treffen bei KaiseiS»
lautern, hatte er daS Desilä bei Fischbach
passirt und mit einer Schwadron seines
Regimentes den aus dem Walde vor«
rückenden Feind mit solcher Entschieden«
heit und Tapferkeil angegriffen, daß der»
selbe jeden weiteren Widerstand aufgab.
Dann eilte er an der Spitze seines Regi«
menteS auf die Anhöhe von Hochspeier,
griff den Feind an, warf ihn auS zwei
verschanzten Stellungen heraus und ver«
folgte ihn bis Trippstadt. Dort in der
Verfolgung begriffen, stieß er auf ein
in einer Waldblöße aufgestelltes Batail» lons-Carrs. das die anstürmenden Husza-
ren mit einer Hecharge empfing. Dieser
Kugelregen machte aber den Oberst nicht
irre. Das Carrs wurde von den Husza«
ren angegriffen, durchgebrochen und
das Bataillon zusammengehauen. Der
Kampfplatz war mit Leichen bedeckt,
außerdem waren zwei Stabs-, viele Ober»
Officiere und 330 Mann in Gefangen«
schaft gerathen. Als am 9. October ein
feindliches Corps, 12.000 Mann stark,
mit 19 Geschützen heranrückte und die
bei Epstein aufgestellten Vorposten schon
zurückgedrängt hatte, griff S. mit den
ihm zunächst verfügbaren drei Schwa-
dronen. an deren Spitze er sich stellte, den,
Gegner an. schlug ihn über FlamerSheim
und Epstein zurück und verfolgte ihn,
ihm namhafte Verluste beibringend, bis
nach Rupheim. Der glückliche Erfolg
dieses Angriffes veranlaßte eine zweite
feindliche Colonne, welche bereits Fcan«
kenthal besetzt hatte, aus Besorgniß, im
Rückzüge abgeschnitten zu werden, den
Ort wieder zu verlassen. DieseS tapfere
Verhalten trug ihm zunächst die Aner«
kennung seines Commandanten, des Erb-
Prinzen von Hohenzol lern, ein. Im
Iahie 1793 kämpfte S. mit seinem Re«
gimente in den mörderischen Gefechten
bei Schopp und Trippstadt (!3. De-
cemder), in welchen er eine Angriffs»
Colonne befehligte, neuerdings mit glan«
zender Tapferkeit. Am 1. März 1796
wurde S. zum General«Major befördert
und als im Jahre 1796, in den Tagen
om 6. bis 16. Februar, ein Capitel zur
Prüfung der Ansprüche der Bewerber
es Maria TheresienOrdenS zusammen«
rat, erhielt S. in der 42. Promotion
>om 11. Mai g. I.) für seine Waffentha-
namentlich bei Kaiserslautern. daS
Ritterkreuz des Maria Theres:en«Ordms.
Auch in den folgenden Jahren bis an
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon