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Srbova 300 Srdwka
ihren drei Kindern nach Prag, wohin es
sie schon lange, als den Mittelpunct des
geistigen Lebens in Böhmen und als
eine geeignete Stätte für ihre schriftstel-
lerische Richtung, gedrängt hatte. Durch
die Frau des Ladislaus Rieger, welche
sich der Witwe in menschenfreundlicher
Weise annahm, kam sie in Verbindung
zum humanistischen Vereine der „h. Lud»
mila"., in welchem sie im Jahre 1869
die Secretariatsgeschäfse, spater aber
die ganze Leitung desselben ĂĽbernahm.
I n dieser Stellung bot sich ihr Gelegen
heit zum Studium der bereits damals
in Anregung gebrachten Frauenfrage
und des socialen Lebens im Allgemeinen.
Ihre Beobacktungen und die Ergebnisse
derselben sprach sie in einer Reihe von
Feuilleton-Artikeln aus, welche in der
Zeitschrift „?okrok" Aufnahme fanden.
Als sich in Prag der weibliche Arbeiter-
Verein bildete, wurde sie fofott in dessen
Ausschuß gewählt, und bald zur Vor-
stands.Stellvevtreterin berufen. Auch war
sie als Geschäftsleiterin des Turn-
Vereines der Prager Frauen und Mädchen
thätig. Ihle schriftstellerische Thätigkeit
nach allen vorerwähnten Richtungen
beschrankt sich auf einen Vortrag ĂĽber
den Verein der „h. Ludmila" Mädoiat
Lpoika. sv. I^uclmiiv), und auf einen
Vorschlag zur Verbesserung des Unter»
richtes in weiblichen Handarbeiten
i v5-u60v2.n1 Zsus-
). Da sie ĂĽberdieĂź
eine Kennerin und Freundin der Mufik,
insbesondere des Gesanges war, wurde
sie Vorsteherin des Damen-Ausschusses
des Gesangvereines „Lessäg." in Prag.
Als dann im Jahre 1870 mit der Unter-
Haltungs-Zeitschrift „Tvstv", d. i. Blü-
then, ein Beiblatt: „SsnLkS Ustv", d. i.
Frauenblälter, ausgegeben wurde, über«
nahm sie die Redaction desftlben, spä- ter redigirte sie die im Verlag bei Ur-
banek erscheinende Zeitschrift „^sus^
svst", d. i. Die Frauenwelt, und den
Frauenkalender „I'ktin« d. i. Die Tante,
dessen erster Jahrgang im Jahre 4873
erschien. Auch sonst ist Frau S r b o v a
als Schriftstellerin sehr rührig; die zahl«
reichen öechischen Unterhaltungsblätter
bringen öfter Arbeiten ihrer Feder — so
z. B.: „26N2. vk Lv6m povoIHni", d. i.
Die Frau in ihrem Berufe (im ersten
Heft des Jahrganges 5872 der Zeitschrift
LVSt"); — D^okana. 2 R02-
", d. i. Johanna von Rozmital;
— „Lädioöino t^hNstvi", d. i. Das
GeheimniĂź des GroĂźmĂĽtterchens u. m. A.
Die zu Pilsen herausgegebene „Uatios
brachte ihren Roman „I I
lornn", d. i. I m Stein«
biuch. I n Handschrift hat sie mehrere
größere Romane druckbereit.
8Iovnik nanönF. Nbä. Dr. Pi-ant. I,Q<1.
Nisssi- 2 ,7. Ua!?, d. i. Conversations«
Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Ladisl. Nie«
gerund I. MalT- (Prag 1872, Kober. Lex.«
8".), Bd. XI, S. 183. '
Srdinko, Franz (theologischer,
Schri ftst eller, geb. zu Ku klein bei
Königgrätz am 7. Februar 4830). Das
Gymnasium besuchte S. in Königgrätz,
wo damals Joseph Chmela ^Bd. XI ,
S. 380^ und Wenzel Kl icpera Mand
XII, S. 88) lehrten', die Philosophie
hörte er in Leitomischl. I m Begriffe, in
das Priester«Seminar einzutreten, änderte
er doch vorderhand seine Absicht, ging
nach Prag und hörte ein Jahr die Rechte,
dann aber trat er daselbst in das erz.
bischöfliche Seminar ein. I n demselben
beendete er die theologischen Studien,
erlangte im Jahre 1831 die Priesterweihe
und trat in die Seelsorge zunächst als
Caplan zu Kvilice, wo vor ihm der nach»
malige Canonicus 8tu lc als Caplan
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Sonnklar-Stadelmann, Volume 36
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Sonnklar-Stadelmann
- Volume
- 36
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1878
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 376
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon