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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Volume 37
Page - 205 -
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Page - 205 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stadion-Stegmayer, Volume 37

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Starhemberg, Gmda 203 Starhemberg. Guido gierung KarlS Hl . Nach den Siegen bei Almenara und Saragossa konnte Starhemberg die Franzosen aus Svanien verdrängen. Der Einfluß Stanhope's führte nach Madrid, wo man wenig Sympathien fand, und Stan» hope's Starrsinn war eS zu allermeist, wodurch die Schlacht bei ViNaviciosa verloren ging und Kar l nach so vielen Kämpfen dahin kam. wo er sich beim Beginne des FcldzugeS befand. Der kleine Hof zu Barcelona war ein offenes Feld von Intriguen und nationalen Eifersüchteleien- Spanier, Portugiesen, Italicner. Ocsterreicher. Engländer fein» deten sich an und trauten sich nicht. Zwi« schen Barcelona und Nien herrschte eine Spannung wegen Mailand, das insge« heim an Oesterreich abgetreten war, und die Umgebung des jungen Königs war nicht der Art. daß vom Hofe Ausehen. Energie, Kraft ausfiießen konnte. Fürst Florian Liechtenstein, Obersthofmei« ster. der den König leiten wollte, mußte abberufen werden, sein Nachfolger. Her» zog von M o l es. konnte Kar ls Ver« trauen nicht gewinnen; der König war mehr den Spaniern und Neapolitanern zugethan; auch Graf Ste l la und A l thann , deren Umgang der König liebte, hielten zur spanischen Partei. Die inneren Geschäfte wurden durck PerIaS, später Marquis von R i a l p , einen Ca- lawnier, der wegen sciner carlistischen Gesinnung im Gefängniß war, dann durch Pater Pezzo und den Minister R o m e r geleitet. S t a r h e m b e r g sprach nicht das Beste von ihnen. Er wirkte so viel, als er vermochte. Der Kaiser und die Verbündeten hatten daS meiste Vertrauen zu ihm. 4711 trat der Umschwung der Dinge ein durch die ver- änderte Politik der Seemächte und den Tod Kaiser Iosephs I. Nach dcr Ab. reise Kar ls aus Spanien kämpfte Star . hemberg noch dritthalb Jahre in Spa- nien für die Sache seines Herrn, aber die großen Ereignisse drängten zu einer Aug. gleickung, von der man anfangs auSge« gangen war. Es wurde der Utrechter Friede geschloffen und die Präliminarien von Rastadt nahmen die Bedingungen auf, wodurch Spanien für das Haus Oester« reich verloren blieb. Schon der Räumungs- vertrag vorn 14. März <7l3 hatte die Mission Starhernberg's in Spanien vollendet. Er gingnun nach Oesterreich und lebte bis 1717 in Laibach zurückgezogen, mit Studien und der Verwaltung seiner Commende beschäftigt. Später erhielt er die Commende der Ballet Oesterreich und wurde Großcomthur des deutschen Ordens, dem er seit 1692 angehörte und dessen Interessen er vollkommen ergeben war. 17 l7 übersiedelte er nach Wien; seine Stellung am kaiserlichen Hof war ehrenvoll, aber ohne Einfluß. Die ein« zige Stelle, die er wünschte, die eines Präsidenten deS HofkriegsratheS, war in den Handen Prinz Eugens und es war nicht vorauszusehen, daß dieser jemals die Zeitung des Militärwesens nieder« egen würde. Es gibt Historiker, die sich nicht genug damit wissen, die Rivalität zwischen Eugen und Starhemderg und den darauS entspringenden Zwie« spalt beider immer wieder hervorzuheben. Mögen sie Rivalen oder gar feindlich gegeneinander gesinnt gewesen sein, nie ging diese persönliche Stimmung beider so weit, daß siedarüber ihr Vaterland ver« geffen hatten. Wenn dieses in Gefahr war. dann ließen sie allen Zwiespalt bei Seite und hieben vereint die Gegner Oester» reichS nieder. Und so ist eS denn auch müssig. zu fragen, wer größer gewesen, und die Verdienste Eugens und Star« hemberg's aufdcr Goldwage zu wagen ;
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stadion-Stegmayer, Volume 37
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Stadion-Stegmayer
Volume
37
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1878
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
362
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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