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iner) Joseph Steine^ Joseph
in einer Druckschrift, betitelt: „Heil- und
Schntzrnr der Tüserdürre, unk eigelle Grfllh-
rllngen und 3er5nche gegründet" (Brunn
18<7), niedergelegt hatte, zum Kanzler
(Directors-Stellvertreter) dieser Gesell«
schaft gewählt, welche Stelle er neun
Jahre bekleidete. Wahrend dieser Zeit
lichtete er das von dem Gouverneur
Anton Grafen Mi t t rowSky gegrün-
dete FranzenS-Museum ein, förderte das
Gedeihen deS meteorologischen Vereines
und wirkte in Gemeinschaft mit dem
Director Hugo Altgiafen Salm sBr.
XXVI I I , S. 140^> und dem Secretar
Christian Karl Andrä ^Hd. I, S. 3o j^
für den Aufschwung der Gesellschaft nach
allen ihren Seiten. Endlich, nachdem er
seit Jahren schon wiederholt nebst allen
seinen übria/n ausgebrühten Arbeiten!
aucd das Sanitatsrel'erat des Guber«
niums versehen hatte, verlieh ihm der
Kaiser im Jahre 1824 die erledigte
Stelle eines GubernialratheS und mäh
risch'schlesischen Protomedicus. welche er
bis zu seinem Tode bekleidete. I n diese
Zeit sielen die erdrückenden Geschäfte,
welche der erste Ausbruch der Cholera»
Epidemie (183l) veranlaßte, wo die An»
scbauungen über die Natur dieser Krank«
heit bei den Aerzten und den Laien,
sowie bei der Staatsverwaltung, noch
keine Klarheit und Festigkeit gewonnen
hatten. Der einzelnen, durch seinen Berw
entstandenen Schriften, wurde bereits
gedacht. I n früherer Zeit huldigte S.
auch steißig der schöncn Literatur, und
außer mehreren tleineren Arbeiten in
mährischen Taschenbüchern veröffentlichte
er selbständig die romantischen Ei zäh«
lungen: „Anise Maar oder die Ghurmnhr
nun NantM5tein" 2 Bände (Wien Haase);
— „Ner alte Flock..." (ebenda); —
„Warnende Vildrr dez 5tillen Ghlllblllwhnerz"
(ebd.); versuchte sich auf dramatischem Gebiete, und brachte ein Stück „Nil
Aimrnthe" auf der Brünner Bühne zur
Aufführung. Schon früher Mitglied der
medicinischen Facultat an der Univer.
sität in Wien, wurde er nach und nach
zum wirklichen Mitgliede der landwirth.
schafllichen Gesellschaft in Wien, zum
Ehreninilgliede und später Assessor der
Societät für gesammte Mineralogie in
Jena, zum Ehren mitgliede der schlefi«
schen Gesellschaft für vaterlandische Cul-
tur in Breslau, der märkischen ökono«
mischen Gesellschaft in Poisdam u. s. w.
gewählt. Seine in den oberwähnten
annlichen Stellungen erworbenen Ver>
dienste wulden von Seiner Majestät
dem Kaiser im Jahre l820 durch die
Erhebung in den Adelstand mit dem
Prädicate Edler von Pfungen (dem
Namen des ehemaligen Besitzthums
eines adeligen Schweizergeschlechtes der
S t e i n e r bei Zürich) belohnt. Aus
seiner Ehe mit K a t h a r i n a gebo«
renen Perautka. hinterließ Steiner
zwei Söhne, von welchen der ältere,
E d u a r d . Ministerialrath bei dem
Ministerium des Innern in Wirn. der
jüngere, W i l h e l m , Hofrath bei dem
ö'telreichischen Oberlalidesczerjchte wurde.
— Ersteier wurde im Jahre 1874
jubilirt. und in Würdigung der Ver»
dienste, welche er sich bei Abwicklung
der Geschäfte über die Vergütung der
Kriegs chaden aus dem Jahre 1866 er»
worden, mit ah. (Entschließung vom
28. Jänner 1873 in den Freiherrenstand
erhoben.
Oesterreich ische NationaI»Encyklopä»
die vonGräffer undCzikann (Wien l837.
x".) Bo. V, S. 140 — Sch rader.H ering.
Biographisch'lttermischeS 3erikon der Thier»
ärzte aller Zeiten und Länder (Stuttgart
!863. Ebncr und Leubert. Ler.«»") S. 4"9.
— Medicinische Jahrbücher des l, t,
österreichischen Staates (Wien. t>o ) l2. Bd.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stehlik-Stietka, Volume 38
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Stehlik-Stietka
- Volume
- 38
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1879
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 398
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon